Praxisorientiert ging es vergangene Woche beim Weideabend in Schonach zu. An verschiedenen Stationen konnten sich die Besucherinnen und Besucher zum Zaunbau und zum Herdenschutz informieren. Auch Maschinen wurden vorgeführt und durften getestet werden.
Dingelingeling – dreimal läutete Rebecca Müller, Leiterin des Herdenschutzprojektes Südschwarzwald, das Glöckchen, das den Start der nächsten Runde bekanntgab. Denn der BLHV-Kreisverband Villingen und das Herdenschutzprojekt hatten den Weideabend so organisiert, dass ab 17 Uhr einmal pro Stunde eine Führung startete. Ein flexibles Angebot, das die rund 150 Besucherinnen und Besucher gerne annahmen: Immer wieder kamen neue Interessierte auf dem Paradieshof der Familie Fehrenbach an, wo die Veranstaltung stattfand – sogar, als es schon langsam dunkel wurde. Es folgt eine Führung über die verschiedenen Stationen zum Nachlesen. An den Stationen 1 bis 4 ging es vor allem um den Herdenschutz bei Schafen, Ziegen und Kälbern jünger als neun Wochen.
Ein wahres Bauwerk: der Spanndrahtzaun
Bei diesem Zaunsystem kommt es auf die Planung an. Das machte Simon Zimmermann deutlich. Er ist Berater im Herdenschutzprojekt Südschwarzwald und hält selbst Ammenkühe im Münstertal. Sind die massiven Pfähle des Spanndrahtzauns erst einmal gesetzt, bleiben sie idealerweise jahrelang im Boden. „Warten Sie lieber ein Jahr länger mit dem Zaun und planen dafür richtig“, lautete Zimmermanns Appell. Wo soll der Zaun entlangführen, damit er auch gut gepflegt werden kann? Wo müssen Tore sein? Was ist im Winter zu beachten? Wo lagere ich in der Regel Holz und Siloballen, die dem Wolf als Einsprunghilfe dienen könnten? Diese und weitere Fragen sollten beantwortet werden, bevor der Zaun steht.
Den Bau sollte dann eine professionelle Firma übernehmen. Sie verfügt über passendes Gerät, wie etwa eine Pfahlramme, und weiß auch, wie man Besonderheiten wie Dolen oder Bäche sichert. „Wenn ihr euch für einen Festzaun entscheidet, macht nicht gleich den großen Rundumschlag. Macht erst einmal einen Teil und schaut: Ist das etwas für mich? Bekomme ich den Zaun überhaupt gepflegt?“, ergänzt Simon Zimmermann.
Wie der Name schon sagt, stehen die Litzen beim Spanndrahtzaun unter Spannung. Dafür werden sogenannte Temperaturausgleichsfedern und Drahtspannelemente eingesetzt. Dieses System besteht also aus viel mehr technischen Elementen als ein herkömmlicher Zaun. Zudem sollte die Anlage im Herbst entlastet und im Frühjahr wieder gespannt werden, damit sie lange hält.,
Flexibel muss es sein: Mobilzäune
Bei den mobilen Weidenetzen gilt: Nicht jedes Modell ist auch für den Herdenschutz geeignet. Für den Grundschutz, also damit bei einem Wolfsangriff ein Schadensausgleich gezahlt wird, muss der Zaun mindestens 90 cm hoch sein und die unterste stromführende Querverbindung darf nicht mehr als 20 cm über dem Boden sein. Beim empfohlenen Schutz muss der Zaun mindestens 105 cm hoch sein. Nur wenn auch diese Vorgabe erfüllt ist, wird der Wolf angezählt. Zudem müssen mindestens 2000 Volt Spannung auf dem Zaun sein und ein Weidezaungerät mit einer Schlagkraft von mindestens 1 Joule verwendet werden.
Um diese Werte zu erreichen, empfiehlt Zimmermann, nicht einfach den günstigsten Zaun zu kaufen. Hier sei die Leitfähigkeit oft schlecht und Netze hingen eher durch. Bei weitmaschigen Netzen kommt es dem Berater zufolge weniger schnell zu Ableitungen, weil sich die Querverbindungen nicht so schnell berühren können. Zudem haben hochwertige Netze auch einen Erdleiter, der die Erdung verbessert, wenn der Boden feucht ist und das Gras nicht zu hoch. Achtung: Der Erdleiter ersetzt die Erdung mit Erdstäben nicht.
Maschinelles Zäunen: Schubkarre fürs Gelände
Wer weder Mobilzaun noch Spanndrahtzaun verwenden will, kann sich maschinelle Unterstützung beim Zäunen holen. Eine kostengünstigere Variante ist mit 5000 Euro der Automatikwickler von Rappa, der einer Schubkarre ähnelt. Statt eines Behälters befinden sich vorne wahlweise zwei oder vier Haspeln mit den Litzen, die dann einzeln über eine Metallführung rechts und links von der Person entlanggeführt werden. So können sich die Litzen nicht verheddern.
Simon Zimmermann empfiehlt, unterschiedlich farbige Litzen zu verwenden, damit sich diese auch optisch unterscheiden lassen. Das Gerät ist akkubetrieben, hat eine Bremse und kann die Litzen auch wieder aufwickeln. Es eignet sich vor allem für schwieriges Gelände. Der Schwachpunkt: Auf der Schubkarre lässt sich quasi kein zusätzliches Material transportieren, wie zum Beispiel Pfähle.
Maschinelles Zäunen: Anbaugeräte für Schlepper und Motormäher
„Zaunbau ist mehr als auf die Karre sitzen und losfahren“, verdeutlichte Simon Zimmermann an der vierten Station. Hier wurden Anbaugeräte im Bereich von 7500 Euro vorgestellt: einmal die „stehende“ Variante Tornado Master von Patura für den Schlepper und einmal die „liegende“ Variante von der Firma Hog aus Österreich für den Motormäher. Damit das Zäunen mit diesen Systemen reibungslos funktioniert, brauche es eine Einweisung und Übung. Bei diesem System können fünf Litzen gleichzeitig abgerollt werden. Während man bei der Variante Schlepper zu zweit sein muss – eine Person fährt und eine Person steckt die Pfähle – schafft man es mit der Variante Motormäher auch alleine. Erst recht, wenn dieser ferngesteuert ist, wie das Modell von Köppl, das beim Weideabend vorgeführt wurde. Zudem ist auf dem Anbaugerät ein Magazin für Pfähle integriert, sodass sich diese leicht transportieren lassen.
Bei allen maschinellen Hilfsmitteln gilt: Die Pfähle müssen zum System passen und die Litzen leicht einzufädeln sein. „Ohne Bücken, ohne Murksen, das Ding muss stehen“, erklärt Simon Zimmermann das Ziel. Gerade hier helfe es auch, verschiedene Modelle anzufassen und zu testen, denn man müsse gerne damit arbeiten. „Wenn man drei bis vier Sekunden statt 15 pro Pfahl braucht, ist das ein großer Unterschied“, berichtet der Berater von eigenen Zeitmessungen. Er selbst zeigte sich besonders begeistert von der Variante mit Metallklammern – siehe Bild auf Seite 22 in der Mitte. Werden diese Pfähle jedoch nicht in einem Magazin wie auf dem Anbaugerät transportiert, sondern zum Beispiel in Bündeln auf dem Rücken, können sie sich leicht ineinander verhaken. Zimmermann empfiehlt zudem, bei den Pfählen auf die Stabilität und die Materialverarbeitung zu achten.
Abgespeckt: Was beim Herdenschutz für Rinder gilt
Während es an den meisten Stationen um den wolfsabweisenden Herdenschutz für Schafe, Ziegen und Kälber unter neun Wochen ging, erklärte Simon Zimmermann an Station 5, was den „zumutbaren“ Herdenschutz bei älteren Rindern ausmacht. Die BBZ berichtete ausführlich in Ausgabe 16 auf Seite 24. Zudem ist der Text auch online abrufbar unter www.wirlandwirten.de. Zimmermann betonte, dass die Entschädigung im Falle eines Risses bei Rindern nicht vom Herdenschutz abhängt. Sehr wohl jedoch entscheidet der Herdenschutz darüber, ob ein Wolf angezählt wird.
Auffrischung: Grundlagen wiederholt
Hier erklärte Joschko Luib vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) die Grundlagen des Zaunbaus. Zwar gibt es keine Gesetze, die vorschreiben, wie ein Zaun gebaut sein muss. Aber es gibt Empfehlungen, die im Ernstfall auch bei Gutachten herangezogen werden. An diesen sollte man sich also orientieren. Neben der Erdung als einer der häufigsten Schwachstellen von Zäunen ging Luib auch auf die verschiedenen Ausführungen von Litzen und Toren ein. Zudem empfahl er eine Handhaspel für das tägliche Umzäunen, wie es zum Beispiel bei Portionsweiden nötig ist. Damit kann eine einzige Person die Zaunführung anpassen, ohne den Strom ausschalten zu müssen. Denn erst wenn die Metallklammer der Haspel wieder eingehängt wird, kommt Spannung auf den Zaun. Voraussetzung ist ein stabiler Außenzaun, der die Haspel auch tragen kann.
Warum das alles? Infos zum Wolf in Baden-Württemberg
Hier präsentierte Pia Hartmann von der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) das Wolfsmanagement in Baden-Württemberg. Neben dem Jagdverhalten der Tiere ging es auch um Entschädigungen im Falle eines Risses, um die finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen, um das Monitoring der Wölfe und um die Zuständigkeiten in den Behörden.
Innoffizielle Station Nummer 8 war der Verpflegungsstand des BLHV-Ortsvereins Schonach. Dort – und auch sonst – gab es genügend Zeit zum Austausch. Nicht nur zwischen den Praktikern, auch Vertreterinnen und Vertreter vom Landratsamt, vom Landschaftserhaltungsverband und von der Unteren Naturschutzbehörde standen direkt für Fragen rund um das Thema Herdenschutz und Zaunbau zur Verfügung. Zudem waren Landtechnikhändler und Zaunbaufirmen vor Ort, die Auskunft über ihre Produkte gaben. Diese konnte man vor Ort begutachten, anfassen und ausprobieren.
Praxisorientiert ging es vergangene Woche beim Weideabend in Schonach zu. An verschiedenen Stationen konnten sich die Besucherinnen und Besucher zum Zaunbau und zum Herdenschutz informieren. Auch Maschinen wurden vorgeführt und durften getestet werden.
Dingelingeling – dreimal läutete Rebecca Müller, Leiterin des Herdenschutzprojektes Südschwarzwald, das Glöckchen, das den Start der nächsten Runde bekanntgab. Denn der BLHV-Kreisverband Villingen und das Herdenschutzprojekt hatten den Weideabend so organisiert, dass ab 17 Uhr einmal pro Stunde eine Führung startete. Ein flexibles Angebot, das die rund 150 Besucherinnen und Besucher gerne annahmen: Immer wieder kamen neue Interessierte auf dem Paradieshof der Familie Fehrenbach an, wo die Veranstaltung stattfand – sogar, als es schon langsam dunkel wurde. Es folgt eine Führung über die verschiedenen Stationen zum Nachlesen. An den Stationen 1 bis 4 ging es vor allem um den Herdenschutz bei Schafen, Ziegen und Kälbern jünger als neun Wochen.
Ein wahres Bauwerk: der Spanndrahtzaun
Bei diesem Zaunsystem kommt es auf die Planung an. Das machte Simon Zimmermann deutlich. Er ist Berater im Herdenschutzprojekt Südschwarzwald und hält selbst Ammenkühe im Münstertal. Sind die massiven Pfähle des Spanndrahtzauns erst einmal gesetzt, bleiben sie idealerweise jahrelang im Boden. „Warten Sie lieber ein Jahr länger mit dem Zaun und planen dafür richtig“, lautete Zimmermanns Appell. Wo soll der Zaun entlangführen, damit er auch gut gepflegt werden kann? Wo müssen Tore sein? Was ist im Winter zu beachten? Wo lagere ich in der Regel Holz und Siloballen, die dem Wolf als Einsprunghilfe dienen könnten? Diese und weitere Fragen sollten beantwortet werden, bevor der Zaun steht.
Den Bau sollte dann eine professionelle Firma übernehmen. Sie verfügt über passendes Gerät, wie etwa eine Pfahlramme, und weiß auch, wie man Besonderheiten wie Dolen oder Bäche sichert. „Wenn ihr euch für einen Festzaun entscheidet, macht nicht gleich den großen Rundumschlag. Macht erst einmal einen Teil und schaut: Ist das etwas für mich? Bekomme ich den Zaun überhaupt gepflegt?“, ergänzt Simon Zimmermann.
Wie der Name schon sagt, stehen die Litzen beim Spanndrahtzaun unter Spannung. Dafür werden sogenannte Temperaturausgleichsfedern und Drahtspannelemente eingesetzt. Dieses System besteht also aus viel mehr technischen Elementen als ein herkömmlicher Zaun. Zudem sollte die Anlage im Herbst entlastet und im Frühjahr wieder gespannt werden, damit sie lange hält.,
Flexibel muss es sein: Mobilzäune
Bei den mobilen Weidenetzen gilt: Nicht jedes Modell ist auch für den Herdenschutz geeignet. Für den Grundschutz, also damit bei einem Wolfsangriff ein Schadensausgleich gezahlt wird, muss der Zaun mindestens 90 cm hoch sein und die unterste stromführende Querverbindung darf nicht mehr als 20 cm über dem Boden sein. Beim empfohlenen Schutz muss der Zaun mindestens 105 cm hoch sein. Nur wenn auch diese Vorgabe erfüllt ist, wird der Wolf angezählt. Zudem müssen mindestens 2000 Volt Spannung auf dem Zaun sein und ein Weidezaungerät mit einer Schlagkraft von mindestens 1 Joule verwendet werden.
Um diese Werte zu erreichen, empfiehlt Zimmermann, nicht einfach den günstigsten Zaun zu kaufen. Hier sei die Leitfähigkeit oft schlecht und Netze hingen eher durch. Bei weitmaschigen Netzen kommt es dem Berater zufolge weniger schnell zu Ableitungen, weil sich die Querverbindungen nicht so schnell berühren können. Zudem haben hochwertige Netze auch einen Erdleiter, der die Erdung verbessert, wenn der Boden feucht ist und das Gras nicht zu hoch. Achtung: Der Erdleiter ersetzt die Erdung mit Erdstäben nicht.
Maschinelles Zäunen: Schubkarre fürs Gelände
Wer weder Mobilzaun noch Spanndrahtzaun verwenden will, kann sich maschinelle Unterstützung beim Zäunen holen. Eine kostengünstigere Variante ist mit 5000 Euro der Automatikwickler von Rappa, der einer Schubkarre ähnelt. Statt eines Behälters befinden sich vorne wahlweise zwei oder vier Haspeln mit den Litzen, die dann einzeln über eine Metallführung rechts und links von der Person entlanggeführt werden. So können sich die Litzen nicht verheddern.
Simon Zimmermann empfiehlt, unterschiedlich farbige Litzen zu verwenden, damit sich diese auch optisch unterscheiden lassen. Das Gerät ist akkubetrieben, hat eine Bremse und kann die Litzen auch wieder aufwickeln. Es eignet sich vor allem für schwieriges Gelände. Der Schwachpunkt: Auf der Schubkarre lässt sich quasi kein zusätzliches Material transportieren, wie zum Beispiel Pfähle.
Maschinelles Zäunen: Anbaugeräte für Schlepper und Motormäher
„Zaunbau ist mehr als auf die Karre sitzen und losfahren“, verdeutlichte Simon Zimmermann an der vierten Station. Hier wurden Anbaugeräte im Bereich von 7500 Euro vorgestellt: einmal die „stehende“ Variante Tornado Master von Patura für den Schlepper und einmal die „liegende“ Variante von der Firma Hog aus Österreich für den Motormäher. Damit das Zäunen mit diesen Systemen reibungslos funktioniert, brauche es eine Einweisung und Übung. Bei diesem System können fünf Litzen gleichzeitig abgerollt werden. Während man bei der Variante Schlepper zu zweit sein muss – eine Person fährt und eine Person steckt die Pfähle – schafft man es mit der Variante Motormäher auch alleine. Erst recht, wenn dieser ferngesteuert ist, wie das Modell von Köppl, das beim Weideabend vorgeführt wurde. Zudem ist auf dem Anbaugerät ein Magazin für Pfähle integriert, sodass sich diese leicht transportieren lassen.
Bei allen maschinellen Hilfsmitteln gilt: Die Pfähle müssen zum System passen und die Litzen leicht einzufädeln sein. „Ohne Bücken, ohne Murksen, das Ding muss stehen“, erklärt Simon Zimmermann das Ziel. Gerade hier helfe es auch, verschiedene Modelle anzufassen und zu testen, denn man müsse gerne damit arbeiten. „Wenn man drei bis vier Sekunden statt 15 pro Pfahl braucht, ist das ein großer Unterschied“, berichtet der Berater von eigenen Zeitmessungen. Er selbst zeigte sich besonders begeistert von der Variante mit Metallklammern – siehe Bild auf Seite 22 in der Mitte. Werden diese Pfähle jedoch nicht in einem Magazin wie auf dem Anbaugerät transportiert, sondern zum Beispiel in Bündeln auf dem Rücken, können sie sich leicht ineinander verhaken. Zimmermann empfiehlt zudem, bei den Pfählen auf die Stabilität und die Materialverarbeitung zu achten.
Abgespeckt: Was beim Herdenschutz für Rinder gilt
Während es an den meisten Stationen um den wolfsabweisenden Herdenschutz für Schafe, Ziegen und Kälber unter neun Wochen ging, erklärte Simon Zimmermann an Station 5, was den „zumutbaren“ Herdenschutz bei älteren Rindern ausmacht. Die BBZ berichtete ausführlich in Ausgabe 16 auf Seite 24. Zudem ist der Text auch online abrufbar unter www.wirlandwirten.de. Zimmermann betonte, dass die Entschädigung im Falle eines Risses bei Rindern nicht vom Herdenschutz abhängt. Sehr wohl jedoch entscheidet der Herdenschutz darüber, ob ein Wolf angezählt wird.
Auffrischung: Grundlagen wiederholt
Hier erklärte Joschko Luib vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) die Grundlagen des Zaunbaus. Zwar gibt es keine Gesetze, die vorschreiben, wie ein Zaun gebaut sein muss. Aber es gibt Empfehlungen, die im Ernstfall auch bei Gutachten herangezogen werden. An diesen sollte man sich also orientieren. Neben der Erdung als einer der häufigsten Schwachstellen von Zäunen ging Luib auch auf die verschiedenen Ausführungen von Litzen und Toren ein. Zudem empfahl er eine Handhaspel für das tägliche Umzäunen, wie es zum Beispiel bei Portionsweiden nötig ist. Damit kann eine einzige Person die Zaunführung anpassen, ohne den Strom ausschalten zu müssen. Denn erst wenn die Metallklammer der Haspel wieder eingehängt wird, kommt Spannung auf den Zaun. Voraussetzung ist ein stabiler Außenzaun, der die Haspel auch tragen kann.
Warum das alles? Infos zum Wolf in Baden-Württemberg
Hier präsentierte Pia Hartmann von der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) das Wolfsmanagement in Baden-Württemberg. Neben dem Jagdverhalten der Tiere ging es auch um Entschädigungen im Falle eines Risses, um die finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen, um das Monitoring der Wölfe und um die Zuständigkeiten in den Behörden.
Innoffizielle Station Nummer 8 war der Verpflegungsstand des BLHV-Ortsvereins Schonach. Dort – und auch sonst – gab es genügend Zeit zum Austausch. Nicht nur zwischen den Praktikern, auch Vertreterinnen und Vertreter vom Landratsamt, vom Landschaftserhaltungsverband und von der Unteren Naturschutzbehörde standen direkt für Fragen rund um das Thema Herdenschutz und Zaunbau zur Verfügung. Zudem waren Landtechnikhändler und Zaunbaufirmen vor Ort, die Auskunft über ihre Produkte gaben. Diese konnte man vor Ort begutachten, anfassen und ausprobieren.