Coronavirus Verbandsarbeit

Veränderungen in Krisenzeiten anpacken

Die Landwirtschaft ist seit geraumer Zeit im Krisenmodus: Klimakrise, Volksbegehren, Eckpunktepapier, Corona-Pandemie… Warum soll sich der BLHV trotz der gegenwärtigen Herausforderungen mit dem Thema „Zukunft gestalten“ beschäftigen?

Im  Jahr 2019 erlebte mit dem Volksbegehren und dem Eckpunktepapier die Biodiversitätskrise ihren Höhepunkt. Jetzt stellt uns die Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen und die Klimakrise schwebt  ohnehin wie ein Damoklesschwert über uns.

„Resilienz“ 
Wenn uns die Krisensituationen etwas bewusst gemacht haben, dann  die Frage: Wie können wir uns künftig besser dagegen aufstellen? Die Antwort lautet „Resilienz“. Der Begriff „Resilienz“ kommt aus der Psychologie und er beschreibt die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Entwicklungen sind nichts anderes als bewusste und unbewusste Veränderungen und Reaktionen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Mit Resilienz verwandt sind Begrifflichkeiten wie Gesundheit, Widerstandsfähigkeit, Bewältigungsstrategie. Damit sind wir bei der Frage, mit der sich der Verband  auseinandersetzen möchte: Wie müssen wir uns verändern oder entwickeln, damit der BLHV und die Landwirtschaft in Südbaden gesund und widerstandsfähig, also „fit für die Zukunft“ sind? Dafür gilt es zu klären, in welchen Bereichen oder Ebenen sich der Verband zukünftig „resilient“ aufstellen muss und welche Ziele diese Bereiche verfolgen. Wir können nicht über Entwicklungen und Veränderungen sprechen, wenn wir nicht wissen, wohin wir uns entwickeln möchten. Zunächst gilt es, zwei Ebenen zu unterscheiden, mit denen diese Entwicklungsprozesse begleitet werden sollen: Eine  beschäftigt sich mit der Struktur und Organisation des Verbandes. Wir wollen mit den Mitgliedern an Fragen und Anregungen arbeiten wie: Wie arbeitet der Verband, wie können Mitglieder noch besser in die politische Arbeit einbezogen werden, und wie werden  Ergebnisse der Verbandsarbeit kommuniziert? Die zweite Ebene für die Gestaltung der Zukunft beschäftigt sich mit den Inhalten des Verbandes, die in erster Linie die praktische Landwirtschaft betreffen. Hier gilt es Fragen zu klären, wie wir in 20, 30 und 50 Jahren die Landwirtschaft im Bereich Tierhaltung, Grünlandwirtschaft, Sonderkulturbau oder Ackerbau sehen. Setzen wir uns mit diesen Fragen auseinander und definieren hierzu mögliche Lösungsansätze, so hat dies auch unmittelbar Einfluss auf die politischen Rahmenbedingungen, für die der BLHV  einstehen kann.

Zwei Lenkungskreise 
Um die beiden Ebenen und die Fragen und Zielformulierungen strukturiert  und überlegt angehen zu können, werden entsprechend der beiden Ebenen, Struktur und Inhalte, zwei Lenkungskreise gebildet. Diese bestehen aus Haupt- und Ehrenamt, koordiniert von Michaela Schöttner (Struktur) und Padraig Elsner (Inhalte). In regelmäßigem Austausch mit dem Vorstand und allen Kreisvorsitzenden dienen sie der Verarbeitung von Anregungen der Mitglieder und der Vorbereitung und Schaffung von Diskussions- und Austauschplattformen für die Mitglieder. 
Ziel ist es, in der  Winterarbeit 2020/21 im Verbandsgebiet zum Leitthema „Zukunft gestalten“ mit den Mitgliedern und im Dialog mit ausgewählten Partnern, beispielsweise aus Naturschutz und Wissenschaft, Strategien zu entwerfen, die den BLHV bei zukünftigen Krisenbewältigungen unterstützen. Bis dahin stehen den BLHV-Mitgliedern die Geschäftsführer, Kreisvorsitzenden und der Vorstand als Ansprechpartner zur Verfügung. Eine neue Unterrubrik auf den BLHV-Seiten der BBZ mit Namen „Treffpunkt Zukunft“ weist auf Artikel dazu hin und soll Impulse geben, wie man den Zukunftsfragen begegnen kann.

Silke Grünewald

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