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Pflanzenschutz rettet Ernte

Der BLHV erwartet für das südbadische Verbandsgebiet eine unterdurchschnittliche Getreideernte und rechnet auch bei anderen Kulturen mit Ernteverlusten. Aufgrund des vielen Regens breiteten sich Pilzkrankheiten aus, die Qualität und Erträge des Getreides deutlich mindern.

„Dass die Getreideernte nicht noch stärker eingebrochen ist, verdanken wir dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, stellt BLHV-Präsident Bernhard Bolkart klar. „Man will sich gar nicht vorstellen, wie die Ernte ohne Pflanzenschutzmittel und intensives Bestandsmanagement ausgefallen wäre.“

Bolkart betont, dass es hierbei nicht um Profitsteigerung gehe, sondern schlichtweg darum, marktfähiges Getreide zu erzeugen, das frei von giftigen Pilzen sei. Das gelte dieses Jahr insbesondere auch für den Weinbau: „Entweder Fungizide ausbringen oder nichts ernten und massive Verluste in Kauf nehmen.“ Zudem zeige sich am Erntejahr 2024 die große Herausforderung, die die Landwirtschaft bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln zu leisten hat. „Wie viel Pflanzenschutzmittel wir reduzieren können, hängt insbesondere vom Wetter ab. In schwierigen Jahren wie diesem müssen wir zu Sicherung der Ernte mehr Pflanzenschutzmittel ausbringen als in einem trockenen Jahr. Politik und Gesellschaft können daher nicht erwarten, dass wir Jahr für Jahr die Menge reduzieren“, erklärt Bolkart.

Mit besserem Verlauf gerechnet

Eigentlich hatte man mit einem besseren Verlauf der Ernte gerechnet. Die  Bestände standen gut da und machten Hoffnung auf überdurchschnittliche Erträge. Doch sobald das erste Korn im Tank lag, kam die Enttäuschung. Auf den leichteren Böden kann man noch von „unterdurchschnittlichen Erträgen“ sprechen, da hier das Wasser schnell abfließen konnte. Mancherorts lieferten die leichten Standorte sogar bessere Ergebnisse als die vermeintlich guten Böden.

Im nördlichen Verbandsgebiet sind die Bestände buchstäblich „abgesoffen“ und man rechnet bei Gerste und Raps mit 30 Prozent weniger Ertrag als in einem guten Jahr. Beim Weizen sollen die Ergebnisse noch schlechter ausfallen.

Besonders enttäuschend wird laut BLHV die Qualität der Grünlandernte ausfallen. Der Regen  sorgte zwar für sehr guten Aufwuchs, doch konnte dieser nur mit großer Verspätung eingebracht werden.  Mancherorts wächst der zweite Heuschnitt durch den ersten, weil dieser wegen Unbefahrbarkeit des Bodens nicht runtergeholt werden konnte. Qualitativ hochwertiges Heu und Silage werden dieses Jahr schwer zu bekommen sein, betont der Verband.

Aus ackerbaulicher Sicht ist der Mais der Hoffnungsträger in Südbaden. Dort, wo die Bestände nicht länger unter Wasser standen und wo er früh ausgebracht wurde, steht er vielversprechend da. Auf der Baar waren die Aussaatbedingungen eher schlecht, weshalb man dort nicht mit einer guten Maisernte rechnen kann.   Sojabohnen könnten gute Erträge liefern, wenn das Wetter zur Ernteperiode stabil bleibt, hofft der BLHV.

Elsner

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