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Mit Idealismus und Realitätssinn voran

Zwischenbilanz – Bereits seit vier Jahren gibt es die Bio-Musterregion Freiburg. In dieser Zeit hat sich einiges getan, insbesondere im Bereich Außer-Haus-Verpflegung und Vernetzung beziehungsweise regionale Vermarktungswege.

Die Bio-Musterregion (BMR) Freiburg erstreckt sich von der Oberrheinebene über den Kaiserstuhl, Tuniberg, die Vorbergzone im nördlichen Breisgau und Markgräflerland bis zu den Tälern und Hochlagen des Schwarzwalds und der westlichen Baar. Daher gibt es hier auch nahezu alles, was die Landwirtschaft zu bieten hat: Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau sowie Tierhaltung inklusive Milchwirtschaft.

Andrea Kühner ist die Regionalmanagerin der BMR und sie ist Herz und Seele des Projekts. Entscheidungen, in welche Richtung es gehen soll, werden mithilfe des Beirats getroffen, in dem auch der BLHV einen Sitz hat. In den vergangenen  Jahren hat sich einiges getan, insbesondere in den Bereichen Außer-Haus-Verpflegung und Vernetzung beziehungsweise regionale Vermarktungswege.

Netzwerken und dafür Plattformen bieten ist eine wichtige Funktion der Bio-Musterregion Freiburg: Das Bild zeigt Thomas Zahner von Zahner Catering, der sich beim RegioForum mit Diana Rein vom Pilzhof Rein austauscht.

Der BLHV ist aktiv dabei

Die Zusammenarbeit mit dem BLHV reicht von EIP-Projekten (Piwi-Kollektiv und KoRinNa) bis  zur Online-Vermarktungsplattform Nearbuy. Diese wurde zu einem Teil von der Stadt Freiburg finanziert  und hat inzwischen Leuchtturm-Charakter für weitere Regionen.

Beim RegioForum im Februar waren alle teilnehmenden Betriebe eingeladen, sich an einem Nachmittag  kennenzulernen und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.
Seit Herbst 2023 gibt es ein Bio-Päckle, das in Zusammenarbeit mit der Regionalwert-Frischekiste zusammengestellt wurde, als (Firmen-) Geschenk für verschiedene Anlässe. Es kann hier bestellt werden.

Andere Formate, um Verbraucherinnen und Verbrauchern die Landwirtschaft näher zu bringen, waren Hofbesuche oder auch  „Vom Korn zum Brot“: Eine Reihe von Veranstaltungen, bei der man die verschiedenen Stationen des Korns entlang der Wertschöpfungskette kennenlernen konnte. In diesem Jahr gibt es das Format noch einmal, dabei wird es um die „tolle Knolle“ Kartoffel gehen.

Außerdem gibt es einiges an Formaten, um den Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung zu steigern. Dazu gehören beispielsweise finanzielle und fachliche Unterstützung bei der Zertifizierung von Küchen sowie Infoveranstaltungen, Austausch mit Küchen, die den Bio-Anteil bereits gesteigert haben (die  „Kantinengespräche“ mit dem Ernährungsrat), sowie die  Kommunikation mit dem Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart  zu möglichen Hindernissen für Kantinen, wie zum Beispiel die DGE-Zertifizierung.

Die Umsetzung wird auch oft durch strukturelle Herausforderungen erschwert. Daher ist Regionalmanagerin Andrea Kühner immer wieder im Gespräch mit regionalen Verarbeitern und Lieferanten und stellt Kontakte zwischen ihnen und regionalen Bio-Produzenten her. Ziel ist, die Warenbeschaffung für die Küchen möglichst einfach und unkompliziert umzusetzen. Auch  dazu dient die Plattform Nearbuy.

Rad nicht neu erfinden

Die BMR Freiburg ist ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Potenziale die Musterregionen bergen:  Zum einen an der Vernetzung der verschiedenen Akteure entlang der Wertschöpfungskette in einer Region zu arbeiten. Zum anderen zu erkennen, wo Schwierigkeiten sind, wie zum Beispiel bei der Zertifizierung von Küchen oder der  Vernetzung von Erzeugern und Verarbeitern. Diese gilt es aktiv anzugehen, mit einer Prise Idealismus,  aber vor allem Realitätssinn: Nicht das Rad neu erfinden, sondern auf bewährte Akteure zurückgreifen.

Wer sich beteiligen möchte: Auf der Vermarktungsplattform Nearbuy können sich Erzeuger sowie Verarbeiter und Gastronomen kostenlos anmelden und vernetzen. Hier kann man Produkte vom eigenen Hof anbieten oder Gastronomen/Verarbeiter können gezielt eine Suchanfrage für ein bestimmtes Produkt schalten.

Info zur Biomusterregion und anstehenden Veranstaltungen gibt es hier.

Jennifer Shuler

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