Das zweite Hofgespräch unter dem Motto „Bio-Milchviehkälber für die regionale Mast“ fand am 18. Juli in Stühlingen statt. Rund 30 Landwirtinnen und Landwirte kamen auf dem Bio-Milchviehbetrieb der Familie Kramer zur Weiterbildung und zum Informationsaustausch zusammen.
Es ging um Information darüber, wie die regionale Aufzucht und Mast von Kälbern aus der Biomilcherzeugung gelingen kann. Neben Milchviehhaltern waren auch viele Mutterkuhhalter beim Hofgespräch dabei. Diese sehen in der Mast von Kälbern aus der Milchviehhaltung die Chance, arbeitswirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
Ziel: regionale Wertschöpfungskette
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Kooperation von Berg- und Ackerbauern für Qualitätsrindfleisch, Kreislaufwirtschaft und Naturschutz“ (KoRinNa) statt. Es hat zum Ziel, eine regionale Wertschöpfungskette für überzählige Kälber aus der Bio-Milchviehhaltung aufzubauen, um diese langfristig für die regionale Flächennutzung zu erhalten. Die Kooperation von Milchvieh- und Mastbetrieben wird bereits seit einiger Zeit erprobt, so auch zwischen Gastgeber Volker Kramer und Markus Kaiser vom Goldbachhof in Bernau. Die Kälber, die Kramer nicht für die eigene Nachzucht benötigt, gibt er im Alter von 14 bis 15 Wochen an Kaiser ab. Damit aus den Kälbern mastfähige Rinder entstehen können, werden Fleischrassen wie Limousin oder Weißblaue Belgier eingekreuzt. Die Vermarktung wird über die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind geregelt. Kaiser und Kramer seien inzwischen ein eingespieltes Team, die Absprachen erfolgen auf kurzen Wegen und die Mastergebnisse seien gut, wurde in Stühlingen mitgeteilt.
Klein anfangen, schrittweise vorgehen
Für viele Landwirte sei eine solche Kooperation jedoch Neuland, daher gelte es, schrittweise vorzugehen, betont Markus Kaiser, der auch Vorstand der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind ist: „Man muss ja nicht gleich mit 80 Tieren anfangen. Am besten ist es, wenn man erstmal mit vier bis fünf Tieren startet und ausprobiert, ob die Kooperation für einen passt. Nach einiger Zeit kann man immer noch Anpassungen vornehmen.“ Ähnlich sieht es Lukas Kiefer von der Universität Hohenheim, der detaillierte Informationen zur Wirtschaftlichkeit der Kooperation lieferte: „Das ist kein starres System, man kann und muss immer wieder nachjustieren, indem man beispielsweise den Kälberpreis anpasst, wenn der Milchpreis steigt.“ Unterstützung bei der Vermittlung von Kooperationspartnern liefern die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind und Naturland-Beraterin Anne Wegerhof. Neu am Projekt ist die Kooperation von Bio-Ackerbau- und Bergbetrieben, wodurch die Standortvorteile der Naturräume im Schwarzwald und der angrenzenden Täler sinnvoll miteinander verknüpft werden sollen. Die Kälber stehen in den Sommermonaten auf den Weiden der Rindermastbetriebe im Schwarzwald, im Winter werden sie zu Bio-Ackerbaubetrieben gebracht, die über leere Stallungen verfügen. Dort verwerten sie das im Rahmen der Fruchtfolge anfallende Kleegras und liefern wertvollen organischen Dünger. Einer der am Projekt beteiligten Ackerbaubetriebe ist der Lindenhof in Wutöschingen, auf dem im vergangenen Winter bereits Rinder eingestallt wurden und dessen Betriebsleiterin Christina Burkard ebenfalls am Hofgespräch teilnahm. Burkard nannte die Gründe, am Projekt mitzuwirken: „Auf unserem Betrieb haben wir Milchziegen, diese produzieren jedoch nur Mist, die Rinder liefern uns zusätzlich Gülle. Außerdem müssen wir uns jetzt Gedanken darum machen, wie wir die Milchviehkälber hier in der Region halten, bevor es Pflicht wird. Wir sollten die Themen frühzeitig angehen und nicht über uns ergehen lassen, wie beim Verbot des Kükentötens“, so Burkard.
Das zweite Hofgespräch unter dem Motto „Bio-Milchviehkälber für die regionale Mast“ fand am 18. Juli in Stühlingen statt. Rund 30 Landwirtinnen und Landwirte kamen auf dem Bio-Milchviehbetrieb der Familie Kramer zur Weiterbildung und zum Informationsaustausch zusammen.
Es ging um Information darüber, wie die regionale Aufzucht und Mast von Kälbern aus der Biomilcherzeugung gelingen kann. Neben Milchviehhaltern waren auch viele Mutterkuhhalter beim Hofgespräch dabei. Diese sehen in der Mast von Kälbern aus der Milchviehhaltung die Chance, arbeitswirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
Ziel: regionale Wertschöpfungskette
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Kooperation von Berg- und Ackerbauern für Qualitätsrindfleisch, Kreislaufwirtschaft und Naturschutz“ (KoRinNa) statt. Es hat zum Ziel, eine regionale Wertschöpfungskette für überzählige Kälber aus der Bio-Milchviehhaltung aufzubauen, um diese langfristig für die regionale Flächennutzung zu erhalten. Die Kooperation von Milchvieh- und Mastbetrieben wird bereits seit einiger Zeit erprobt, so auch zwischen Gastgeber Volker Kramer und Markus Kaiser vom Goldbachhof in Bernau. Die Kälber, die Kramer nicht für die eigene Nachzucht benötigt, gibt er im Alter von 14 bis 15 Wochen an Kaiser ab. Damit aus den Kälbern mastfähige Rinder entstehen können, werden Fleischrassen wie Limousin oder Weißblaue Belgier eingekreuzt. Die Vermarktung wird über die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind geregelt. Kaiser und Kramer seien inzwischen ein eingespieltes Team, die Absprachen erfolgen auf kurzen Wegen und die Mastergebnisse seien gut, wurde in Stühlingen mitgeteilt.
Klein anfangen, schrittweise vorgehen
Für viele Landwirte sei eine solche Kooperation jedoch Neuland, daher gelte es, schrittweise vorzugehen, betont Markus Kaiser, der auch Vorstand der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind ist: „Man muss ja nicht gleich mit 80 Tieren anfangen. Am besten ist es, wenn man erstmal mit vier bis fünf Tieren startet und ausprobiert, ob die Kooperation für einen passt. Nach einiger Zeit kann man immer noch Anpassungen vornehmen.“ Ähnlich sieht es Lukas Kiefer von der Universität Hohenheim, der detaillierte Informationen zur Wirtschaftlichkeit der Kooperation lieferte: „Das ist kein starres System, man kann und muss immer wieder nachjustieren, indem man beispielsweise den Kälberpreis anpasst, wenn der Milchpreis steigt.“ Unterstützung bei der Vermittlung von Kooperationspartnern liefern die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind und Naturland-Beraterin Anne Wegerhof. Neu am Projekt ist die Kooperation von Bio-Ackerbau- und Bergbetrieben, wodurch die Standortvorteile der Naturräume im Schwarzwald und der angrenzenden Täler sinnvoll miteinander verknüpft werden sollen. Die Kälber stehen in den Sommermonaten auf den Weiden der Rindermastbetriebe im Schwarzwald, im Winter werden sie zu Bio-Ackerbaubetrieben gebracht, die über leere Stallungen verfügen. Dort verwerten sie das im Rahmen der Fruchtfolge anfallende Kleegras und liefern wertvollen organischen Dünger. Einer der am Projekt beteiligten Ackerbaubetriebe ist der Lindenhof in Wutöschingen, auf dem im vergangenen Winter bereits Rinder eingestallt wurden und dessen Betriebsleiterin Christina Burkard ebenfalls am Hofgespräch teilnahm. Burkard nannte die Gründe, am Projekt mitzuwirken: „Auf unserem Betrieb haben wir Milchziegen, diese produzieren jedoch nur Mist, die Rinder liefern uns zusätzlich Gülle. Außerdem müssen wir uns jetzt Gedanken darum machen, wie wir die Milchviehkälber hier in der Region halten, bevor es Pflicht wird. Wir sollten die Themen frühzeitig angehen und nicht über uns ergehen lassen, wie beim Verbot des Kükentötens“, so Burkard.
Tasmin Taskale