Im Jahr 2017 wurde erstmals seit 1866 ein Wolfsrüde territorial in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seither sind nochmals drei Rüden als territorial geltend nachwiesen worden. Das Vorkommen der Wölfe, ob territorial oder durchziehend, hat bisher 159 Weidetieren das Leben gekostet. Dabei handelt es sich bei den Weidetieren nicht nur um Tiere die das wirtschaftliche Einkommen unserer Landwirte sichern, sondern durch sie wird auch die Offenhaltung der Landschaft und damit die Artenvielfalt gefördert. Viele FFH Mähwiesen konnten erst durch die ständige Mahd entstehen- mit allen positiven Folgen für den Artenschutz: hohes Vorkommen an Insekten und Vögeln, seltene Pflanzenarten wie Wiesensalbei, Margerite. Wird die Tierhaltung und Beweidung aufgegeben, werden Flächen nicht mehr bewirtschaftet und der Wald holt sich sukzessive die Flächen zurück. Damit verschwindet nicht nur unser einzigartiges Schwarzwaldlandschaftsbild, sondern auch die Artenvielfalt.
Mit dem Schwarzwaldbild ist aber nicht nur die Landwirtschaft und der Artenschutz eng verbunden, sondern auch der Tourismus. Die gute Luft und die herrlichen Aussichten mit Alpenpanorama von Gipfeln wie dem Belchen oder dem Feldberg würde es ohne Weidetierhaltung nicht geben.
Die jetzt durch Risse im Münstertal nachgewiesene Wolfsfähe, weiblicher Wolf, erhöht die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines ersten Rudels in Baden-Württemberg enorm. Bei einer durchschnittlichen Wurfgröße von 4,8 bis 7,7 und einer Überlebensrate von min. einem Welpen in 84% der Fälle (Wolfsmonitoring: Reproduktion) werden sich in den kommenden Jahren mehrere Rudel im Schwarzwald bilden.
Dies wird die Landwirtschaft und die Politik nochmal vor ganz andere Herausforderungen stellen.
Leider sieht die Politik beim Thema Wolf nicht das große Ganze, sondern hat nur den Wolf im Blick. Vergessen werden hier nicht nur die Landwirte, sondern auch die Wildtiere. Deren Lebensraum durch immer mehr Flächeninanspruchnahme immer stärker beschränkt wird. Seit über 60 Jahren betreibt man in Baden- Württemberg erfolgreich das Management des Rotwildes, mit zugewiesenen Flächen, sogenannte Rotwildgebiete. Sicher ist es hilfreich, beim Wolf, auch über ein solche Flächenmanagement nachzudenken.
Lukas Schaudel, Ansprechpartner Koordinationsgruppe Wolf des BLHV: lukas.schaudel@blhv.de
Im Jahr 2017 wurde erstmals seit 1866 ein Wolfsrüde territorial in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seither sind nochmals drei Rüden als territorial geltend nachwiesen worden. Das Vorkommen der Wölfe, ob territorial oder durchziehend, hat bisher 159 Weidetieren das Leben gekostet. Dabei handelt es sich bei den Weidetieren nicht nur um Tiere die das wirtschaftliche Einkommen unserer Landwirte sichern, sondern durch sie wird auch die Offenhaltung der Landschaft und damit die Artenvielfalt gefördert. Viele FFH Mähwiesen konnten erst durch die ständige Mahd entstehen- mit allen positiven Folgen für den Artenschutz: hohes Vorkommen an Insekten und Vögeln, seltene Pflanzenarten wie Wiesensalbei, Margerite. Wird die Tierhaltung und Beweidung aufgegeben, werden Flächen nicht mehr bewirtschaftet und der Wald holt sich sukzessive die Flächen zurück. Damit verschwindet nicht nur unser einzigartiges Schwarzwaldlandschaftsbild, sondern auch die Artenvielfalt.
Mit dem Schwarzwaldbild ist aber nicht nur die Landwirtschaft und der Artenschutz eng verbunden, sondern auch der Tourismus. Die gute Luft und die herrlichen Aussichten mit Alpenpanorama von Gipfeln wie dem Belchen oder dem Feldberg würde es ohne Weidetierhaltung nicht geben.
Die jetzt durch Risse im Münstertal nachgewiesene Wolfsfähe, weiblicher Wolf, erhöht die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines ersten Rudels in Baden-Württemberg enorm. Bei einer durchschnittlichen Wurfgröße von 4,8 bis 7,7 und einer Überlebensrate von min. einem Welpen in 84% der Fälle (Wolfsmonitoring: Reproduktion) werden sich in den kommenden Jahren mehrere Rudel im Schwarzwald bilden.
Dies wird die Landwirtschaft und die Politik nochmal vor ganz andere Herausforderungen stellen.
Leider sieht die Politik beim Thema Wolf nicht das große Ganze, sondern hat nur den Wolf im Blick. Vergessen werden hier nicht nur die Landwirte, sondern auch die Wildtiere. Deren Lebensraum durch immer mehr Flächeninanspruchnahme immer stärker beschränkt wird. Seit über 60 Jahren betreibt man in Baden- Württemberg erfolgreich das Management des Rotwildes, mit zugewiesenen Flächen, sogenannte Rotwildgebiete. Sicher ist es hilfreich, beim Wolf, auch über ein solche Flächenmanagement nachzudenken.
Lukas Schaudel, Ansprechpartner Koordinationsgruppe Wolf des BLHV: lukas.schaudel@blhv.de