Politik Wirtschaft & Steuer

Kommentar: Zukunft fördern

Keiner kann bestreiten, dass nichts so beständig ist wie der Wandel. Weil das so ist, können wir nur vermuten, wie unsere Zukunft aussehen wird. Trotz dieser Ungewissheit müssen wir jetzt schon darüber entscheiden, wie die Landwirtschaft der Zukunft am besten gefördert wird.

Denn darum geht es, wenn der landwirtschaftliche Berufsstand und die Agrarpolitik über die GAP nach 2020 diskutieren. Dass die Grundsatzdebatte unter sehr schwierigen Bedingungen stattfinden wird, hat sich  mittlerweile herumgesprochen. Brexit, Budgetkürzungen und die harsche Kritik der Umweltverbände am bestehenden System setzen alle Beteiligten unter Druck. Viele, die eine eigene und ganz genaue Vision von der landwirtschaftlichen Zukunft haben, versuchen derzeit, Fördermittel in ihre Richtung zu lenken. Aber nur, wer im Besitz einer Zeitmaschine ist, kann einfach  behaupten, dass sein Weg der einzig richtige ist. Wie wird unsere Landwirtschaft in Zukunft aussehen? Digital, solidarisch, brutal, regional, groß oder klein? Auch wenn dies und das für gewiss gehalten wird,  gibt es auf Visionen keine Garantie. Dennoch gibt es einen Königsweg, auf dem die Landwirtschaft in Richtung Zukunft gehen kann. Das ist eine Förderkulisse, die möglichst viele Betriebsformen auf eine sichere Basis stellt, so dass sie eine faire Chance in der Zukunft haben. Die Wiesbadener Erklärung zementiert hierfür die Grundsätze, die da wären: Förderung der Einkommensstabilität der Landwirte und Vereinfachung der Agrarförderung. Zudem stabilisiert eine gemeinsame Position den Zusammenhalt der Landwirte. Ziel muss sein, die Zukunft der Landwirtschaft zu fördern. Dabei darf aber nicht vergessen werden, wer die Betriebe der Zukunft führen wird. Denn sicher ist, dass die Zukunft den heute jungen Landwirtinnen und Landwirten gehört. 

Padraig Elsner