Wolf, nein danke!“ ist eine deutliche Absage an ein Tier, das nicht mehr in unsere Kulturlandschaft passt.
„Aber nicht nur darum gehen diese Worte wahrscheinlich jedem Weidetierhalter leicht, sogar mit Erleichterung, über die Lippen. Denn er kann sich nur zu gut an die unzähligen Stunden voller Plackerei erinnern, in denen er Meter um Meter Zaun gezogen hat. Oder an den Frust, wenn er zu später Stunde die Rechnungen durchgeht, um festzustellen, dass auch dieses Jahr das Geschäft ein mieses wird, aber man trotzdem weitermachen möchte. Bis der Wolf dann kommt. Dann wird auch die größte Leidenschaft für den Beruf die Kostenlücke nicht kitten können. Auch weil die Plackerei ins Unerträgliche getrieben wird und das ganz ohne Entschädigung der Arbeitsleistung. „Wolf, nein danke“ ist also auch die höfliche Bitte, seiner Berufung auch künftig nachgehen zu dürfen: „Wollen Sie einen Wolf?“ „Nein, danke. Ich wäre lieber Landwirt“. Das Nein zum Wolf ist auch Artenschutz. Denn er wird gerade dort die Existenzen von Landwirten bedrohen, wo sie unersetzlich für den Erhalt einer äußerst artenreichen Kulturlandschaft sind. Paradoxerweise wurden sie von hoheitlicher Ebene sogar dazu verpflichtet, diese Kulturlandschaft zu erhalten. Da nach den Landwirten keiner mehr diesen Job machen wird, muss man sogar sagen: „Wolf, nein danke. Ich habe eine Pflicht zu erfüllen.“ Nicht zuletzt ist „Wolf, nein danke“ auch Tierschutz. Denn in der Gewissheit, dass der Landwirt seine Tiere nie ausreichend vor dem Wolf schützen kann, kann er gar nicht anders, als ihn abzulehnen. Und zuletzt ist es auch Selbstschutz, weil der Anblick eines von Reißzähnen zerlegten Tieres einfach unerträglich ist und die Trauer um den Schützling auch den hartgesottensten Mann erweichen lässt. „Wollen Sie den Wolf?“ „Nein, danke, ich liebe meine Tiere.“
Elsner
Wolf, nein danke!“ ist eine deutliche Absage an ein Tier, das nicht mehr in unsere Kulturlandschaft passt.
„Aber nicht nur darum gehen diese Worte wahrscheinlich jedem Weidetierhalter leicht, sogar mit Erleichterung, über die Lippen. Denn er kann sich nur zu gut an die unzähligen Stunden voller Plackerei erinnern, in denen er Meter um Meter Zaun gezogen hat. Oder an den Frust, wenn er zu später Stunde die Rechnungen durchgeht, um festzustellen, dass auch dieses Jahr das Geschäft ein mieses wird, aber man trotzdem weitermachen möchte. Bis der Wolf dann kommt. Dann wird auch die größte Leidenschaft für den Beruf die Kostenlücke nicht kitten können. Auch weil die Plackerei ins Unerträgliche getrieben wird und das ganz ohne Entschädigung der Arbeitsleistung. „Wolf, nein danke“ ist also auch die höfliche Bitte, seiner Berufung auch künftig nachgehen zu dürfen: „Wollen Sie einen Wolf?“ „Nein, danke. Ich wäre lieber Landwirt“. Das Nein zum Wolf ist auch Artenschutz. Denn er wird gerade dort die Existenzen von Landwirten bedrohen, wo sie unersetzlich für den Erhalt einer äußerst artenreichen Kulturlandschaft sind. Paradoxerweise wurden sie von hoheitlicher Ebene sogar dazu verpflichtet, diese Kulturlandschaft zu erhalten. Da nach den Landwirten keiner mehr diesen Job machen wird, muss man sogar sagen: „Wolf, nein danke. Ich habe eine Pflicht zu erfüllen.“ Nicht zuletzt ist „Wolf, nein danke“ auch Tierschutz. Denn in der Gewissheit, dass der Landwirt seine Tiere nie ausreichend vor dem Wolf schützen kann, kann er gar nicht anders, als ihn abzulehnen. Und zuletzt ist es auch Selbstschutz, weil der Anblick eines von Reißzähnen zerlegten Tieres einfach unerträglich ist und die Trauer um den Schützling auch den hartgesottensten Mann erweichen lässt. „Wollen Sie den Wolf?“ „Nein, danke, ich liebe meine Tiere.“
Elsner