Stallhalter werden auch in der bevorstehenden GAP-Förderperiode ab 2023 vergeblich eine angemessene finanzielle Unterstützung für die aufwendige Stallhaltung suchen. Es scheint vorprogrammiert, dass sich der atemberaubende Rückgang kleiner und mittelgroßer Stallhaltungen in Grünlandregionen fortsetzt. Dass dies Biodiversität, Wertschöpfung und Vitalität der ländlichen Räume verschlechtert, wird von der Politik in Deutschland nicht gesehen oder eben billigend in Kauf genommen.
Althergebrachte Ställe finden immer weniger gesellschaftliche Akzeptanz. Die postulierten sehr hohen Tierstandards würden jährlich rund fünf Milliarden Euro kosten, haben Experten beziffert. Selbst wenn es gelänge, die Finanzierung zu klären, stellte sich die Frage nach den Zukunftsaussichten kleiner Ställe. Während benachbarte EU-Mitgliedsstaaten wie Österreich oder Frankreich mit einer ansprechenden Ausgestaltung der Förderung ihrer Tierhaltung helfen, lässt Deutschland viele Möglichkeiten für eine Förderung der Viehhaltung ungenutzt. Direktzahlungen, Ausgleichszulage und Öko-Prämie werden für Grünland in Baden-Württemberg auch Betrieben gewährt, die keine Tiere halten. Heuverkauf reicht.
Häufig stehen Ställe, sofern sie nicht den Vorgaben der Öko-Verordnung entsprechen, einer Öko-Umstellung von Grünlandbetrieben im Weg. Betriebe könnten ihre Prämiensituation verbessern, indem sie ihren Stall einfach dicht machen. Das Schließen des Stalles öffnet ihnen den Zugang zur FAKT-D2-Öko-Förderung. Die Prämiendifferenz von derzeit 40 Euro je Hektar gegenüber der FAKT-D1-Maßnahme „Chemieverzicht“ entfaltet so die Wirkung einer Stallschließe-Prämie.
Substitutionseffekte von Eco-Schemes, in der Ökonomie als „Kannibalisierung“ bezeichnet, werden zu einer Streichung oder Kürzung der FAKT-Chemieverzicht-Förderung führen. Wenn extensiv geführte konventionelle Grünlandbetriebe sich jetzt verstärkt dem Thema Öko-Umstellung zuwenden, werden sie oftmals auch Entscheidungen in der Stallfrage treffen müssen.
Hubert God
Stallhalter werden auch in der bevorstehenden GAP-Förderperiode ab 2023 vergeblich eine angemessene finanzielle Unterstützung für die aufwendige Stallhaltung suchen. Es scheint vorprogrammiert, dass sich der atemberaubende Rückgang kleiner und mittelgroßer Stallhaltungen in Grünlandregionen fortsetzt. Dass dies Biodiversität, Wertschöpfung und Vitalität der ländlichen Räume verschlechtert, wird von der Politik in Deutschland nicht gesehen oder eben billigend in Kauf genommen.
Althergebrachte Ställe finden immer weniger gesellschaftliche Akzeptanz. Die postulierten sehr hohen Tierstandards würden jährlich rund fünf Milliarden Euro kosten, haben Experten beziffert. Selbst wenn es gelänge, die Finanzierung zu klären, stellte sich die Frage nach den Zukunftsaussichten kleiner Ställe. Während benachbarte EU-Mitgliedsstaaten wie Österreich oder Frankreich mit einer ansprechenden Ausgestaltung der Förderung ihrer Tierhaltung helfen, lässt Deutschland viele Möglichkeiten für eine Förderung der Viehhaltung ungenutzt. Direktzahlungen, Ausgleichszulage und Öko-Prämie werden für Grünland in Baden-Württemberg auch Betrieben gewährt, die keine Tiere halten. Heuverkauf reicht.
Häufig stehen Ställe, sofern sie nicht den Vorgaben der Öko-Verordnung entsprechen, einer Öko-Umstellung von Grünlandbetrieben im Weg. Betriebe könnten ihre Prämiensituation verbessern, indem sie ihren Stall einfach dicht machen. Das Schließen des Stalles öffnet ihnen den Zugang zur FAKT-D2-Öko-Förderung. Die Prämiendifferenz von derzeit 40 Euro je Hektar gegenüber der FAKT-D1-Maßnahme „Chemieverzicht“ entfaltet so die Wirkung einer Stallschließe-Prämie.
Substitutionseffekte von Eco-Schemes, in der Ökonomie als „Kannibalisierung“ bezeichnet, werden zu einer Streichung oder Kürzung der FAKT-Chemieverzicht-Förderung führen. Wenn extensiv geführte konventionelle Grünlandbetriebe sich jetzt verstärkt dem Thema Öko-Umstellung zuwenden, werden sie oftmals auch Entscheidungen in der Stallfrage treffen müssen.
Hubert God