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Kommentar: Landwirtschaft und Naturschutz

Vor kurzem hatte ich eine Diskussion mit einem Herrn, der meint, dass es für die Natur am besten wäre, wenn wir sie in Ruhe ließen. Der Wolf soll kommen, als Konsequenz der Schwarzwald zuwachsen, so würde alles ins Gleichgewicht kommen. Auch eine Meinung. Aber in einer solchen Umgebung möchte ich nicht leben. Er hat meiner Meinung nach etwas Grundsätzliches nicht verstanden: Der Mensch gehört zur Natur und wir leben schon seit Tausenden Jahren in einer Kulturlandschaft. Die artenreichen Wiesen im Schwarzwald würde es beispielsweise ohne Landwirtschaft nicht geben. Doch genau diese sind in Gefahr, wenn die Belange der Landwirtinnen und Landwirte – beispielsweise bezüglich Wolf – auf taube Ohren stoßen. Denn sobald sie aufhören, diese Flächen, auch unter erschwerten Bedingungen wie beispielsweise in Steillagen oder auf nassen Standorten, zu bewirtschaften, gehen uns als Gesellschaft diese Flächen verloren. Daher brauchen wir Politikerinnen und Politiker, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken und  ein Verständnis für das große Ganze haben. Aber auch Aktionen wie  die Wiesenmeisterschaft des   Naturparks Südschwarzwald: Hier werden die Flächen nicht nur nach dem ökologischen Wert, sondern auch nach dem Futterwert bewertet. Wie Holger Wegner vom Naturpark Südschwarzwald auf jedem Betrieb betonte: „Danke für eure Arbeit in der Bewirtschaftung dieser Fläche, da habt nicht nur ihr etwas davon, sondern die gesamte Gesellschaft!“ Denn genauso ist es, ohne Landwirtinnen und Landwirte,  die diese Flächen bewirtschaften, würden die Flächen nicht so artenreich dastehen. Die Wiesenmeisterschaft ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Landwirtschaft und Naturschutz zusammen statt gegeneinander arbeiten können. Im Schwarzwald ist es offensichtlich, wie wichtig die Landwirtschaft für die Offenhaltung der Flächen und damit den Erhalt  unserer  liebgewonnenen  Kulturlandschaft mit ihrem Wechselspiel aus Wald und Wiese ist.

Jennifer Shuler

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