Grün-Schwarz will in Baden-Württemberg gemeinsam in eine zweite Legislaturperiode starten, so weit ist man sich in Stuttgart schon einig. Gelingen konnte diese Einigkeit, weil man einen großen gemeinsamen Nenner gefunden hat: den Klimawandel. Hier will man Baden-Württemberg auf dem schnellsten Weg eine Vorreiterrolle verpassen. Grundsätzlich ist das ein lobenswertes Ziel. Es muss aber mit viel Verantwortungsbewusstsein und auch einem guten Pfund Bodenhaftung umgesetzt werden. Verantwortung, weil man sich in Sachen Klimawandel nur Vorhaben erlauben darf, die sowohl der Sache dienen, im gleichen Maße alle Teile der Gesellschaft mitnehmen und niemandem erhebliche Nachteile bringen. Bodenständigkeit ist gefordert, weil klar sein muss, dass selbst ein CO2-neutrales Baden-Württemberg den globalen Klimawandel nicht aufhalten wird. Vor allem dann nicht, wenn wir klimaschädliche Produktionsweisen einfach in Drittstaaten verlagern. So schnell man sich also auf den Kampf gegen den Klimawandel eingestellt hat, so schnell kann sich Ernüchterung einstellen. Und das, auch ohne die Land- und Forstwirtschaft ins Visier genommen zu haben. Beide Bereiche spielen hierbei nämlich eine besonders tiefgründige Rolle: Sie können essenzielle Kohlenstoffspeicher aufbauen, sind aber wie kaum andere Sektoren der Wirtschaft schon jetzt von den Folgen des Klimawandels betroffen. Zudem sind klimabedingte Ertragsverluste nicht die einzigen Sorgen, die Landwirtinnen und Landwirte plagen. Wie soll also der ohnehin komplexe Kampf gegen den Klimawandel in die Land- und Forstwirtschaft hineingetragen werden? Hierbei könnten wir uns ein Vorbild an der Natur nehmen. Jeder weiß, dass eine vitale, gut mit Nährstoffen, Licht und Wasser versorgte Pflanze besser mit Stressfaktoren umgehen kann, als eine, die ohnehin unter Mangelerscheinungen leidet. Das kann auf die Land- und Forstwirtschaft übertragen werden: Nur, wenn die Landwirtinnen und Landwirte nicht unter Bürokratiestress leiden, gute Einkommen erwirtschaften und eine wohltuende gesellschaftliche Stellung genießen, können sie sich dem Klimawandel stellen.
Padraig Elsner
Grün-Schwarz will in Baden-Württemberg gemeinsam in eine zweite Legislaturperiode starten, so weit ist man sich in Stuttgart schon einig. Gelingen konnte diese Einigkeit, weil man einen großen gemeinsamen Nenner gefunden hat: den Klimawandel. Hier will man Baden-Württemberg auf dem schnellsten Weg eine Vorreiterrolle verpassen. Grundsätzlich ist das ein lobenswertes Ziel. Es muss aber mit viel Verantwortungsbewusstsein und auch einem guten Pfund Bodenhaftung umgesetzt werden. Verantwortung, weil man sich in Sachen Klimawandel nur Vorhaben erlauben darf, die sowohl der Sache dienen, im gleichen Maße alle Teile der Gesellschaft mitnehmen und niemandem erhebliche Nachteile bringen. Bodenständigkeit ist gefordert, weil klar sein muss, dass selbst ein CO2-neutrales Baden-Württemberg den globalen Klimawandel nicht aufhalten wird. Vor allem dann nicht, wenn wir klimaschädliche Produktionsweisen einfach in Drittstaaten verlagern. So schnell man sich also auf den Kampf gegen den Klimawandel eingestellt hat, so schnell kann sich Ernüchterung einstellen. Und das, auch ohne die Land- und Forstwirtschaft ins Visier genommen zu haben. Beide Bereiche spielen hierbei nämlich eine besonders tiefgründige Rolle: Sie können essenzielle Kohlenstoffspeicher aufbauen, sind aber wie kaum andere Sektoren der Wirtschaft schon jetzt von den Folgen des Klimawandels betroffen. Zudem sind klimabedingte Ertragsverluste nicht die einzigen Sorgen, die Landwirtinnen und Landwirte plagen. Wie soll also der ohnehin komplexe Kampf gegen den Klimawandel in die Land- und Forstwirtschaft hineingetragen werden? Hierbei könnten wir uns ein Vorbild an der Natur nehmen. Jeder weiß, dass eine vitale, gut mit Nährstoffen, Licht und Wasser versorgte Pflanze besser mit Stressfaktoren umgehen kann, als eine, die ohnehin unter Mangelerscheinungen leidet. Das kann auf die Land- und Forstwirtschaft übertragen werden: Nur, wenn die Landwirtinnen und Landwirte nicht unter Bürokratiestress leiden, gute Einkommen erwirtschaften und eine wohltuende gesellschaftliche Stellung genießen, können sie sich dem Klimawandel stellen.
Padraig Elsner