Kann man den Grünen einen Vorwurf machen, dass sie erst eine eigene Studie in Auftrag geben müssen, um herauszufinden, dass kleinteilige Agrarlandschaften einen höheren Artenreichtum aufweisen als Großschlaglandschaften?
Eigentlich nicht. Eine gute Studie, die belegt, was wir als BLHV schon seit Jahren in fast jeder öffentlichen Stellungnahme zur Biodiversität erklären: „Vielfalt schafft Vielfalt“ gefällt nämlich auch der südbadischen Bauernschaft. Interessant ist auch, dass laut Studie ökologische Landwirtschaft allein nur einen geringen Effekt auf die Biodiversität hat, wenn diese nicht in einer kleinteiligen Agrarlandschaft stattfindet. Das ist kein Bio-Bashing, sondern nur die simple Erkenntnis, dass vielfältiges Leben auch vielfältige Lebensräume braucht. Schön ist, dass wir uns von allen Seiten endlich eines gemeinsamen Ziels annehmen: der Schaffung und Erhaltung einer vielfältigen Agrarlandschaft. Jetzt gilt es auch gemeinsam zu handeln. Der erste Schritt wäre, eine Fördermaßnahme aufzubauen, die diese öffentliche Leistung von kleinteiligen Ackerstrukturen honoriert. Das hat die grün-schwarze Landesregierung jetzt in der Hand, wenn sie FAKT-Maßnahmen neu aufstellt. Weiterhin muss die Investitionsförderung auf kleine Bewirtschaftungseinheiten ausgerichtet werden. Wenn vorrangig Technik gefördert wird, die zwar effizient und umweltschonend arbeitet, jedoch zu schlagkräftig ist, um sie kosteneffizient in kleinen Strukturen einzusetzen, fördert man die Kostendegression der großteiligen Ackerlandschaft. Und vielleicht verhält es sich mit der maschinellen Ressourceneffizienz, also dem Einsparen von Pflanzenschutzmitteln, Kraftstoffen und Düngemitteln, genauso wie mit der Biolandwirtschaft in großen Ackerstrukturen: Findet sie dort statt, ist die Auswirkung auf die Biodiversität geringer. Unter dem Strich kann man in der Landwirtschaft kleine Schläge nicht erzwingen, aber man kann ihre ökonomischen Defizite ausgleichen und nicht zuletzt auch über den Markt einfordern: Wenn mehr unterschiedliche Agrarrohstoffe aus heimischem Anbau nachgefragt werden, ergibt sich der Rest fast wie von selbst.
Padraig Elsner
Kann man den Grünen einen Vorwurf machen, dass sie erst eine eigene Studie in Auftrag geben müssen, um herauszufinden, dass kleinteilige Agrarlandschaften einen höheren Artenreichtum aufweisen als Großschlaglandschaften?
Eigentlich nicht. Eine gute Studie, die belegt, was wir als BLHV schon seit Jahren in fast jeder öffentlichen Stellungnahme zur Biodiversität erklären: „Vielfalt schafft Vielfalt“ gefällt nämlich auch der südbadischen Bauernschaft. Interessant ist auch, dass laut Studie ökologische Landwirtschaft allein nur einen geringen Effekt auf die Biodiversität hat, wenn diese nicht in einer kleinteiligen Agrarlandschaft stattfindet. Das ist kein Bio-Bashing, sondern nur die simple Erkenntnis, dass vielfältiges Leben auch vielfältige Lebensräume braucht. Schön ist, dass wir uns von allen Seiten endlich eines gemeinsamen Ziels annehmen: der Schaffung und Erhaltung einer vielfältigen Agrarlandschaft. Jetzt gilt es auch gemeinsam zu handeln. Der erste Schritt wäre, eine Fördermaßnahme aufzubauen, die diese öffentliche Leistung von kleinteiligen Ackerstrukturen honoriert. Das hat die grün-schwarze Landesregierung jetzt in der Hand, wenn sie FAKT-Maßnahmen neu aufstellt. Weiterhin muss die Investitionsförderung auf kleine Bewirtschaftungseinheiten ausgerichtet werden. Wenn vorrangig Technik gefördert wird, die zwar effizient und umweltschonend arbeitet, jedoch zu schlagkräftig ist, um sie kosteneffizient in kleinen Strukturen einzusetzen, fördert man die Kostendegression der großteiligen Ackerlandschaft. Und vielleicht verhält es sich mit der maschinellen Ressourceneffizienz, also dem Einsparen von Pflanzenschutzmitteln, Kraftstoffen und Düngemitteln, genauso wie mit der Biolandwirtschaft in großen Ackerstrukturen: Findet sie dort statt, ist die Auswirkung auf die Biodiversität geringer. Unter dem Strich kann man in der Landwirtschaft kleine Schläge nicht erzwingen, aber man kann ihre ökonomischen Defizite ausgleichen und nicht zuletzt auch über den Markt einfordern: Wenn mehr unterschiedliche Agrarrohstoffe aus heimischem Anbau nachgefragt werden, ergibt sich der Rest fast wie von selbst.
Padraig Elsner