Wer meint, dass es im BLHV-Erntegespräch hauptsächlich um die Ernteergebnisse in Südbaden geht, der lässt sich vom Namen täuschen.
Denn die eigentliche Ernte ist in der Regel nach einer halben Stunde abgefrühstückt. Danach beginnen die Geschichten. Wie zum Beispiel die der Kirschen, für die nicht mehr genügend Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, um sie vor Schädlingen zu schützen. Und dass sich darum die Maden in den Früchten ausbreiten, weshalb sie nicht mehr zu Marmelade verarbeitet werden können. Was wiederum das Zugpferd in der Produktpalette eines großen Marmeladenherstellers gefährdet. Oder die vom Raps, dessen Anbaufläche zurückgeht, weil Beizmittel verboten wurden. Was schade ist für die Ackerbauern, die ein wichtiges Fruchtfolgeglied verlieren, und auch für die Bienen, für die der Raps eine wichtige Futterquelle ist.
Das sind fast unendliche Geschichten, die zeigen, dass in der Landwirtschaft nichts so einfach ist, wie es scheint. Da ich selbst regelmäßig die Seiten dieser Zeitung fülle, weiß ich, dass es dort selten Platz gibt, um umfangreiche Geschichten zu erzählen. In Tageszeitungen gibt es davon noch weniger. Darum liegen die Stifte meist still, wenn im Erntegespräch über die verzwicktesten Zusammenhänge gesprochen wird. Die Ohren sind zwar bei allen gespitzt, aber keiner weiß, wie diese Geschichte in den noch freien Platz der morgigen Ausgabe gepresst werden soll. Und dann auch noch so, dass sie von jedermann verstanden wird. In unserer Tagespresse hat die fast unendliche Geschichte der Landwirtschaft keinen Platz. Und ehrlich gesagt gibt es auch zu wenige Journalisten, die sich die Zeit nehmen können, um sie zu schreiben. Und hier liegt der große Widerspruch in unserer Gesellschaft: Das Interesse an der Landwirtschaft ist groß, aber knapp ist die Zeit, um sie zu verstehen.
Elsner
Wer meint, dass es im BLHV-Erntegespräch hauptsächlich um die Ernteergebnisse in Südbaden geht, der lässt sich vom Namen täuschen.
Denn die eigentliche Ernte ist in der Regel nach einer halben Stunde abgefrühstückt. Danach beginnen die Geschichten. Wie zum Beispiel die der Kirschen, für die nicht mehr genügend Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, um sie vor Schädlingen zu schützen. Und dass sich darum die Maden in den Früchten ausbreiten, weshalb sie nicht mehr zu Marmelade verarbeitet werden können. Was wiederum das Zugpferd in der Produktpalette eines großen Marmeladenherstellers gefährdet. Oder die vom Raps, dessen Anbaufläche zurückgeht, weil Beizmittel verboten wurden. Was schade ist für die Ackerbauern, die ein wichtiges Fruchtfolgeglied verlieren, und auch für die Bienen, für die der Raps eine wichtige Futterquelle ist.
Das sind fast unendliche Geschichten, die zeigen, dass in der Landwirtschaft nichts so einfach ist, wie es scheint. Da ich selbst regelmäßig die Seiten dieser Zeitung fülle, weiß ich, dass es dort selten Platz gibt, um umfangreiche Geschichten zu erzählen. In Tageszeitungen gibt es davon noch weniger. Darum liegen die Stifte meist still, wenn im Erntegespräch über die verzwicktesten Zusammenhänge gesprochen wird. Die Ohren sind zwar bei allen gespitzt, aber keiner weiß, wie diese Geschichte in den noch freien Platz der morgigen Ausgabe gepresst werden soll. Und dann auch noch so, dass sie von jedermann verstanden wird. In unserer Tagespresse hat die fast unendliche Geschichte der Landwirtschaft keinen Platz. Und ehrlich gesagt gibt es auch zu wenige Journalisten, die sich die Zeit nehmen können, um sie zu schreiben. Und hier liegt der große Widerspruch in unserer Gesellschaft: Das Interesse an der Landwirtschaft ist groß, aber knapp ist die Zeit, um sie zu verstehen.
Elsner