Der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) beschreibt auf rund 190 Seiten einen umfassenden Transformationsprozess des deutschen Landwirtschafts- und Ernährungssystems. Ziel ist, es sowohl ökonomisch leistungsfähig zu gestalten als auch in Einklang mit Klima, Natur, Umwelt und Tierwohl zu bringen. Weiterhin soll das System sozial gerecht sein und Ressourcen nachhaltig nutzen. Offensichtlich reichen 190 Seiten nicht aus, um diesen Wandel detailliert zu beschreiben. Dennoch ist jede Seite lesenswert und darum möchte ich anmerken, dass es eigentlich fahrlässig ist, im Folgenden den Fokus auf die ebenfalls beschriebenen Kosten dieses Prozesses zu legen. Trotzdem lohnt sich der Blick, denn es ist das, was die meisten interessiert: das Verhältnis von Kosten zu Nutzen. Kosten sind im Sinne des ZKL-Berichtes in erster Linie die Kosten, die unser Ernährungssystem verursacht, die aber nicht im Lebensmittelpreis enthalten sind. Diese sogenannten externen Kosten werden für Deutschland auf rund 90 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Frei interpretiert sind das Kosten, die unsere nächsten Generationen bezahlen müssen, wenn wir jetzt nicht im Sinne der ZKL handeln. Dagegen stehen die Kosten, die Staat, Steuerzahlende, Verbraucherinnen und Verbraucher aufbringen müssten, um den von der ZKL beschriebenen Transformationsprozess zu finanzieren: zirka sieben bis elf Milliarden Euro pro Jahr. Für uns Normalsterbliche sind das natürlich Summen außerhalb unserer Vorstellungskraft. Im Verhältnis zum Gewinn, der Sicherung unserer Ernährungszukunft und dem Erhalt einer vielfältigen, leistungsfähigen Agrarstruktur sind elf Milliarden Euro jedoch ein Schnäppchen. Noch mehr Bedeutung verliert die Summe, wenn man bedenkt, dass Amazon-Gründer Jeff Bezos an einem Tag im Sommer 2020 auf einen Schlag um 13 Milliarden Dollar reicher geworden ist. Eine nicht zu vernachlässigende Co-Finanzierung würde schon zusammenkommen, wenn man Megakonzerne wie Amazon und Co. endlich mal zur Kasse bitten würde. Oder noch besser: Sie zahlen freiwillig einen Anteil. Das Investment ist wie bereits beschrieben das Beste unserer Zeit.
Elsner
Der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) beschreibt auf rund 190 Seiten einen umfassenden Transformationsprozess des deutschen Landwirtschafts- und Ernährungssystems. Ziel ist, es sowohl ökonomisch leistungsfähig zu gestalten als auch in Einklang mit Klima, Natur, Umwelt und Tierwohl zu bringen. Weiterhin soll das System sozial gerecht sein und Ressourcen nachhaltig nutzen. Offensichtlich reichen 190 Seiten nicht aus, um diesen Wandel detailliert zu beschreiben. Dennoch ist jede Seite lesenswert und darum möchte ich anmerken, dass es eigentlich fahrlässig ist, im Folgenden den Fokus auf die ebenfalls beschriebenen Kosten dieses Prozesses zu legen. Trotzdem lohnt sich der Blick, denn es ist das, was die meisten interessiert: das Verhältnis von Kosten zu Nutzen. Kosten sind im Sinne des ZKL-Berichtes in erster Linie die Kosten, die unser Ernährungssystem verursacht, die aber nicht im Lebensmittelpreis enthalten sind. Diese sogenannten externen Kosten werden für Deutschland auf rund 90 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Frei interpretiert sind das Kosten, die unsere nächsten Generationen bezahlen müssen, wenn wir jetzt nicht im Sinne der ZKL handeln. Dagegen stehen die Kosten, die Staat, Steuerzahlende, Verbraucherinnen und Verbraucher aufbringen müssten, um den von der ZKL beschriebenen Transformationsprozess zu finanzieren: zirka sieben bis elf Milliarden Euro pro Jahr. Für uns Normalsterbliche sind das natürlich Summen außerhalb unserer Vorstellungskraft. Im Verhältnis zum Gewinn, der Sicherung unserer Ernährungszukunft und dem Erhalt einer vielfältigen, leistungsfähigen Agrarstruktur sind elf Milliarden Euro jedoch ein Schnäppchen. Noch mehr Bedeutung verliert die Summe, wenn man bedenkt, dass Amazon-Gründer Jeff Bezos an einem Tag im Sommer 2020 auf einen Schlag um 13 Milliarden Dollar reicher geworden ist. Eine nicht zu vernachlässigende Co-Finanzierung würde schon zusammenkommen, wenn man Megakonzerne wie Amazon und Co. endlich mal zur Kasse bitten würde. Oder noch besser: Sie zahlen freiwillig einen Anteil. Das Investment ist wie bereits beschrieben das Beste unserer Zeit.
Elsner