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Kommentar: Argumente neu aufstellen

Die Bauernverbände richten ihren Protest nicht gegen den Naturschutz, sondern gegen das Nature Restoration Law (NRL). Man will nicht gegen den Naturschutz sein, sondern gegen schlecht gemachte Gesetze. Das war die klare Linie und stand auch so auf den Bannern der Demonstranten am 11. Juli in Straßburg vor der entscheidenden Abstimmung im Europaparlament. Dennoch konnten auch die parlamentarischen Gegner die Kuh nicht vom Eis holen. Zum einem lag es daran, dass  Naturschutzverbände sowie Opposition die Argumente der EVP schwächten, indem sie ihr vorwarfen, gezielt Falschinformationen zu verbreiten. Entscheidend war wohl die Sache selbst, für die NRL steht: Klima- und Artenschutz. Für die Befürworter ist NRL das Projekt, das endlich die Kehrtwende beim Artensterben und Klimawandel bringen soll. Argumente  sind auf dem Papier leicht zu finden: Moore speichern mehr CO2 als alle Wälder zusammen. Legt man sie trocken, ist diese Speicherkraft danieder. Werden  sie vernässt, speichern sie wieder Klimagase. Kaum zu widerlegen, dass Moorvernässung eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen kann. Dass nun gerade die Wiedervernässung rausgestrichen wurde, ist mehr als nur ein schwerer Schlag für die NRL-Befürworter. Dennoch wurde im Grundsatz mit diesem Argument geworben und darum müssen wir uns als Berufsstand neu aufstellen, denn nach NRL kommen SUR und die  Bodenschutzrichtlinie. Hier müssen unsere Argumente dann wirkungsvoller sein. Selbst die Gefährdung der Ernährungssicherheit kann gegenüber dem Klimaschutz kaum noch etwas bewegen. Dieser schränkt  vielleicht die Ernte von heute ein, will jedoch die Ernten der Zukunft retten. Das bedeutet nicht, dass man dafür sein muss, doch halb dagegen geht auch nicht mehr. Was wir brauchen, sind bessere Ideen.

Padraig Elsner

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