Verbandsarbeit

Kommentar: Analog oder digital?

Wenn mir jemand diese Frage im März  gestellt hätte, wäre die Antwort eindeutig „Beim BLHV arbeiten wir analog“ gewesen. Zumindest, was die Sitzungen und Ausschüsse anbelangt. Diese fanden bis dahin nämlich ausschließlich am großen Tisch statt. Das hat sich in den vergangenen Wochen gewaltig verändert. Nicht nur der BLHV lädt zu Videokonferenzen. Plötzlich werden auch Fahrten nach Berlin zum DBV oder nach Stuttgart ins MLR überflüssig. Was dies für das eigene Zeitmanagement sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt bedeutet, muss ich  nicht weiter ausführen. Nun gehöre ich zu einer Generation, die sich auf der einen Seite mit technischen Entwicklungen und deren Anwendung nicht sonderlich schwertut. Außerdem bin ich mit Leuten auf der ganzen Welt vernetzt, die ich fast nie real treffe, nachdem ich sie einmal gesehen habe. Ich habe nicht das Gefühl, dadurch etwas zu verpassen. Das ist definitiv ein Generationending. Ältere Menschen schütteln gerne Hände, klopfen sich auf die Schulter und fühlen sich erst dann zusammengehörig, wenn man sich real gegenübersteht. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen wieder die Regel. Auf beiden Seiten. In meinen Augen sollte die Chance genutzt werden, so viel wie möglich digital zu kommunizieren. Das macht uns schneller und flexibler in der Meinungsfindung, spart Zeit, Geld und manchmal auch Nerven. Dennoch lebt Verbandsarbeit von gemeinsamen Treffen, das ist mir bewusst. Das eine muss das andere nicht ersetzen, sollte aber als Ergänzung unbedingt mit in die Verbandsarbeit eingebaut werden.

Michaela Schöttner

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