Neulich habe ich an einem Onlinetreffen teilgenommen, weil ich mich ehrenamtlich engagieren wollte und das Projekt, das da auf die Beine gestellt werden soll, mich angesprochen hat.
Nach Ende der dreistündigen Sitzung mit rund 30 Teilnehmenden musste ich tief durchatmen und mich fragen, ob ich das die nächsten drei bis fünf Jahre wirklich aushalten kann. Meine Antwort lautet nach intensivem Inmichgehen: Ja! – auch wenn mir die Diskussionen zu lang und konträr waren und ich gerne schon weiter vorangeschritten wäre. Zu diesem Entschluss bin ich gekommen, nachdem ich die Sitzung Revue passieren ließ und mir einige Begebenheiten bewusst wurden: Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Hintergrund und engagiert sich aus vollkommen unterschiedlichen Interessen. Bei so vielen Personen kommt es also nicht selten vor, dass diese ganz unterschiedlich liegen und gewichtet werden. Wichtig ist zu erkennen, dass jedes Thema seine Berechtigung hat, auch wenn es für einen persönlich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Andere Sichtweisen, Meinungen und Überzeugungen aushalten, mit Mehrdeutigkeiten und widersprüchlichen Bedürfnissen in neuen Situationen umgehen können – diese Fähigkeit wird Ambiguitätstoleranz genannt. Es ist sicher ratsam, sich diese Toleranz anzueignen, wenn sie nicht bereits vorhanden ist. Gerade jetzt, wo aufgrund der aktuellen Lage selbst innerhalb von Familien Kleinkriege ausbrechen, da unterschiedliche Meinungen nicht akzeptiert werden wollen und jeder alles besser weiß. Akzeptieren, dass die eigene Sichtweise nicht die einzig richtige ist, Toleranz gegenüber anderen Meinungen aufbringen, konträre Bedürfnisse wahrnehmen und akzeptieren – das ist sicher ein hartes Stück Arbeit und verlangt eine reflektierte Selbst- und Fremdwahrnehmung. Mein Ziel im genannten Fall ist, dabei zu bleiben und das Geschilderte auszuhalten, geduldiger zu werden und Unsicherheiten oder Mehrdeutigkeiten offen gegenüberzustehen. Ich bin mir sicher: Am Ende wird es sich lohnen.
Michaela Schöttner
Neulich habe ich an einem Onlinetreffen teilgenommen, weil ich mich ehrenamtlich engagieren wollte und das Projekt, das da auf die Beine gestellt werden soll, mich angesprochen hat.
Nach Ende der dreistündigen Sitzung mit rund 30 Teilnehmenden musste ich tief durchatmen und mich fragen, ob ich das die nächsten drei bis fünf Jahre wirklich aushalten kann. Meine Antwort lautet nach intensivem Inmichgehen: Ja! – auch wenn mir die Diskussionen zu lang und konträr waren und ich gerne schon weiter vorangeschritten wäre. Zu diesem Entschluss bin ich gekommen, nachdem ich die Sitzung Revue passieren ließ und mir einige Begebenheiten bewusst wurden: Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Hintergrund und engagiert sich aus vollkommen unterschiedlichen Interessen. Bei so vielen Personen kommt es also nicht selten vor, dass diese ganz unterschiedlich liegen und gewichtet werden. Wichtig ist zu erkennen, dass jedes Thema seine Berechtigung hat, auch wenn es für einen persönlich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Andere Sichtweisen, Meinungen und Überzeugungen aushalten, mit Mehrdeutigkeiten und widersprüchlichen Bedürfnissen in neuen Situationen umgehen können – diese Fähigkeit wird Ambiguitätstoleranz genannt. Es ist sicher ratsam, sich diese Toleranz anzueignen, wenn sie nicht bereits vorhanden ist. Gerade jetzt, wo aufgrund der aktuellen Lage selbst innerhalb von Familien Kleinkriege ausbrechen, da unterschiedliche Meinungen nicht akzeptiert werden wollen und jeder alles besser weiß. Akzeptieren, dass die eigene Sichtweise nicht die einzig richtige ist, Toleranz gegenüber anderen Meinungen aufbringen, konträre Bedürfnisse wahrnehmen und akzeptieren – das ist sicher ein hartes Stück Arbeit und verlangt eine reflektierte Selbst- und Fremdwahrnehmung. Mein Ziel im genannten Fall ist, dabei zu bleiben und das Geschilderte auszuhalten, geduldiger zu werden und Unsicherheiten oder Mehrdeutigkeiten offen gegenüberzustehen. Ich bin mir sicher: Am Ende wird es sich lohnen.
Michaela Schöttner