Bei dem Workshop „Kommunen gestalten Ernährung – Instrumente zur Stärkung der nachhaltigen Ernährungswirtschaft“ bildete das Forschungsprojekt KERNiG der Universität Freiburg den Rahmen. Es geht hierbei um Instrumente zur Förderung der lokalen nachhaltigen Ernährungswirtschaft.
Bei dem Workshop am 11. Juli in Freiburg kamen rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Wissenschaft und Verbänden zusammen. Den Rahmen der Veranstaltung bildete das Forschungsprojekt KERNiG der Universität Freiburg unter Leitung von Professor Arnim Wiek, in dem Instrumente zur Förderung der lokalen nachhaltigen Ernährungswirtschaft erarbeitet wurden. Diese sollen nun in die Praxis eingeführt werden.
Ernährung bisher zu wenig beachtet
Die Organisatoren zeigten auf, dass Ernährung verglichen mit anderen Themen wie Mobilität und Energie auf kommunaler Ebene bisher wenig Beachtung fand. Dabei sind nach ihrer Überzeugung viele Herausforderungen wie der anhaltende Fachkräftemangel, mangelnde Wertschätzung von Lebensmitteln und Abhängigkeiten landwirtschaftlicher Erzeuger von Handelspartnern nur mit langfristigen, nachhaltigen Konzepten zu beantworten. Wiek vertrat dabei die klare Haltung, dass Kommunen sich mehr mit dem Thema Ernährung beschäftigen sollten: „Die Kommunen haben einen Auftrag zur Daseinsvorsorge, dem sie aktuell nicht vollumfänglich nachkommen.“ Kommunal organisierte Ernährungssysteme haben viele Vorteile: kürzere Transportwege, Förderung von nachhaltigem Anbau und regionalen Arbeitsplätzen, Resilienz bei internationalen Handelseinbrüchen und gesteigerte gesellschaftliche Wertschätzung für Lebensmittel. Kommunalverwaltungen wissen jedoch oft nicht, wie sie Akteurinnen und Akteure in dem Prozess unterstützen können, Produktionsnetze zu regionalisieren. Die Delegation von Ernährungsversorgung an private Unternehmen laufe oft nicht ideal. In Workshops stellten Praktiker aus ganz Deutschland und der Schweiz sechs Instrumente vor: Ralf Demmerle vom Projekt Fairpachten erläuterte, wie Kommunen durch Pachtkriterien Einfluss auf die regionale landwirtschaftliche Ökonomie nehmen können. Er betonte, dass dies nicht bedeutet, vergünstigte Flächen aus öffentlicher Hand nur an Biobetriebe zu verpachten. „Jede Kommune ist anders, und jede Kommune braucht individuelle Lösungskonzepte. Wir liefern nur Anregungen, damit die Parteien ins Gespräch kommen können“, beschreibt Demmerle seine Arbeit.
Auch der BLHV betonte, dass der freie Zugang zu Fläche eine Grundvoraussetzung für die regionale Versorgung mit Lebensmitteln durch die Landwirtschaft sei. Ansätze, die auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruhen, sollten demnach bevorzugt werden. Sie seien in der Regel auch erfolgreicher. So könnten die Kommunen Pachtpreise reduzieren, wenn die Bewirtschafter biodiversitätsfördernde Maßnahmen umsetzen, schlug der BLHV vor.
Bei dem Workshop „Kommunen gestalten Ernährung – Instrumente zur Stärkung der nachhaltigen Ernährungswirtschaft“ bildete das Forschungsprojekt KERNiG der Universität Freiburg den Rahmen. Es geht hierbei um Instrumente zur Förderung der lokalen nachhaltigen Ernährungswirtschaft.
Bei dem Workshop am 11. Juli in Freiburg kamen rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Wissenschaft und Verbänden zusammen. Den Rahmen der Veranstaltung bildete das Forschungsprojekt KERNiG der Universität Freiburg unter Leitung von Professor Arnim Wiek, in dem Instrumente zur Förderung der lokalen nachhaltigen Ernährungswirtschaft erarbeitet wurden. Diese sollen nun in die Praxis eingeführt werden.
Ernährung bisher zu wenig beachtet
Die Organisatoren zeigten auf, dass Ernährung verglichen mit anderen Themen wie Mobilität und Energie auf kommunaler Ebene bisher wenig Beachtung fand. Dabei sind nach ihrer Überzeugung viele Herausforderungen wie der anhaltende Fachkräftemangel, mangelnde Wertschätzung von Lebensmitteln und Abhängigkeiten landwirtschaftlicher Erzeuger von Handelspartnern nur mit langfristigen, nachhaltigen Konzepten zu beantworten. Wiek vertrat dabei die klare Haltung, dass Kommunen sich mehr mit dem Thema Ernährung beschäftigen sollten: „Die Kommunen haben einen Auftrag zur Daseinsvorsorge, dem sie aktuell nicht vollumfänglich nachkommen.“ Kommunal organisierte Ernährungssysteme haben viele Vorteile: kürzere Transportwege, Förderung von nachhaltigem Anbau und regionalen Arbeitsplätzen, Resilienz bei internationalen Handelseinbrüchen und gesteigerte gesellschaftliche Wertschätzung für Lebensmittel. Kommunalverwaltungen wissen jedoch oft nicht, wie sie Akteurinnen und Akteure in dem Prozess unterstützen können, Produktionsnetze zu regionalisieren. Die Delegation von Ernährungsversorgung an private Unternehmen laufe oft nicht ideal. In Workshops stellten Praktiker aus ganz Deutschland und der Schweiz sechs Instrumente vor: Ralf Demmerle vom Projekt Fairpachten erläuterte, wie Kommunen durch Pachtkriterien Einfluss auf die regionale landwirtschaftliche Ökonomie nehmen können. Er betonte, dass dies nicht bedeutet, vergünstigte Flächen aus öffentlicher Hand nur an Biobetriebe zu verpachten. „Jede Kommune ist anders, und jede Kommune braucht individuelle Lösungskonzepte. Wir liefern nur Anregungen, damit die Parteien ins Gespräch kommen können“, beschreibt Demmerle seine Arbeit.
Auch der BLHV betonte, dass der freie Zugang zu Fläche eine Grundvoraussetzung für die regionale Versorgung mit Lebensmitteln durch die Landwirtschaft sei. Ansätze, die auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruhen, sollten demnach bevorzugt werden. Sie seien in der Regel auch erfolgreicher. So könnten die Kommunen Pachtpreise reduzieren, wenn die Bewirtschafter biodiversitätsfördernde Maßnahmen umsetzen, schlug der BLHV vor.
Miriam Zierott