Viel Wissen und tolle Anregungen wurden am BLHV-Jungunternehmer- und Jungunternehmerinnentag dem Publikum vermittelt.
Junge Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Bereichen der Landwirtschaft fanden vergangene Woche den Weg nach Bräunlingen in die Stadthalle. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte der BLHV-Tag für die junge Generation endlich wieder vor ausverkauftem Haus stattfinden.
Es konnte viel mitgenommen werden
Lena Flubacher vom gleichnamigen Weingut war eingeladen, um von ihrem Betriebsaufbau zu berichten. Obwohl kaum einer der im Publikum sitzenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas von Weinwirtschaft verstand, konnte aus dem Vortrag viel mitgenommen werden. Zum Beispiel, dass die Rebfläche nicht mehr vergrößert werden soll, sondern dass versucht wird, die Flaschenzahl im Verkauf zu steigern und dabei einen besseren Preis zu erzielen. „Kontakte knüpfen und vor allem pflegen und Netzwerke nutzen“ sei genauso wichtig wie kontinuierliche Weiterbildung, so Flubacher. Aber auch Mut, Ehrgeiz und das Setzen von Zielen sei unerlässlich. Imponiert hat außerdem, dass ein Betrieb auch langsam wachsen kann.
Die Investitionen so gut es geht dem erwirtschafteten Gewinn anpassen. Genau dies war auch die Grundlage von Vroni’s Eiszeit. Veronika Larranaga kam erstmals in ihrer Ausbildung mit der Eisproduktion in Berührung und entschied sich kurzerhand, mit einem elterlichen Milchviehbetrieb im Rücken, die Technikerarbeit zu dem Thema Eisproduktion und Vermarktung zu schreiben. Nachdem der Businessplan geschrieben war, die Baugenehmigung und die Finanzierung durch, ein Logo erarbeitet und Homepage und Flyer kreiert worden waren, konnte im Mai 2021 mit der Produktion begonnen werden.
Fast nichts, was es nicht gibt
Und das war am Anfang Handarbeit. Mit Spritzbeuteln wurde das erste Eis in Becher abgefüllt. Schnell war klar, dass das auf Dauer keine Lösung sein konnte, denn der Abnehmerkreis vergrößerte sich kontinuierlich. Somit wurde ein knappes Jahr später eine pneumatische Abfüllmaschine angeschafft, die die Arbeit für das gesamte Team enorm erleichtert. Bei Simon Glaser vom Aspichhof bestand die Herausforderung darin, die Vielfältigkeit des Betriebes in der kurzen Vortragsdauer unterzubringen. Auf dem Aspichhof in Ottersweier gibt es fast nichts, was es nicht gibt: Metzgerei, Bäckerei mit Café, Molkerei, Landwirtschaft, einen Hofladen und vieles mehr. Das ganz Besondere: Zehn Männer mit psychischer Erkrankung leben und arbeiten auf dem Hof, außerdem kommen täglich noch 20 Menschen mit Behinderung und sechs Inklusionskräfte. Hier waren die Teilnehmenden bei der Fragerunde interessiert, inwiefern die anderen Mitarbeiter speziell geschult sein müssen im Hinblick auf die Zusammenarbeit. Laut Glaser gebe es keine Schulung, alle Mitarbeitenden würden im Bewerbungsgespräch informiert: „Entweder funktioniert das von allein oder nicht.“ Jedoch sind zwei Sozialarbeiterinnen auf dem Hof tätig, die für die Verwaltung und die Lösung kleinerer Probleme zuständig seien. Wichtig sei aber eine Gleichbehandlung aller, so Glaser.
Wilawi präsentiert
Am Nachmittag drehte sich alles um „wirlandwirten“ (Wilawi), dem gemeinsamen Kanal von BBZ und BLHV. Adriane März und Jennifer Shuler stellten alle Informationskanäle der beiden Institutionen vor, die vor allem für die jüngere Generation von Interesse sind. Auf der Homepage von Wilawi erklärten sie die unterschiedlichen Rubriken und was sich dahinter verbirgt, um kurz danach das Wort an Alicia und Raphael zu übergeben, die in dem Jahr nach ihrer Ausbildung 17 Höfe besucht haben. Wilawi begleitete die beiden auf ihrer abenteuerlichen Reise über alle Höfe hinweg. Zum Schluss hatte BLHV-Präsident Bernhard Bolkart das Wort. Er stellte sich und seinen Werdegang dem Publikum vor und nahm Stellung zu Aussagen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor verfasst hatten. Sie wurden am Eingang nämlich gefragt, was sie tun würden, wenn sie für einen Tag BLHV-Verbandspräsident oder -präsidentin sein könnten.
Stimmen aus dem Publikum
„Alicia und Raphaels Bericht von den verschiedenen Höfen war wirklich spannend und inspirierend. Sowas könnte ich mir auch vorstellen, zwar nicht so lange, ohne was zu verdienen, aber vielleicht nach der Ausbildung mal für ein paar Wochen auf drei bis vier Betriebe an verschiedenen Orten gehen.“ „Toll zu sehen, wie junge Menschen mit vergleichsweise kleinen Investitionen losgelegt haben und wie viel selbst gemacht wurde, zum Beispiel die Umnutzung des alten Kuhstalls als Eismanufaktur.“
Viel Wissen und tolle Anregungen wurden am BLHV-Jungunternehmer- und Jungunternehmerinnentag dem Publikum vermittelt.
Junge Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Bereichen der Landwirtschaft fanden vergangene Woche den Weg nach Bräunlingen in die Stadthalle. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte der BLHV-Tag für die junge Generation endlich wieder vor ausverkauftem Haus stattfinden.
Es konnte viel mitgenommen werden
Lena Flubacher vom gleichnamigen Weingut war eingeladen, um von ihrem Betriebsaufbau zu berichten. Obwohl kaum einer der im Publikum sitzenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas von Weinwirtschaft verstand, konnte aus dem Vortrag viel mitgenommen werden. Zum Beispiel, dass die Rebfläche nicht mehr vergrößert werden soll, sondern dass versucht wird, die Flaschenzahl im Verkauf zu steigern und dabei einen besseren Preis zu erzielen. „Kontakte knüpfen und vor allem pflegen und Netzwerke nutzen“ sei genauso wichtig wie kontinuierliche Weiterbildung, so Flubacher. Aber auch Mut, Ehrgeiz und das Setzen von Zielen sei unerlässlich. Imponiert hat außerdem, dass ein Betrieb auch langsam wachsen kann.
Die Investitionen so gut es geht dem erwirtschafteten Gewinn anpassen. Genau dies war auch die Grundlage von Vroni’s Eiszeit. Veronika Larranaga kam erstmals in ihrer Ausbildung mit der Eisproduktion in Berührung und entschied sich kurzerhand, mit einem elterlichen Milchviehbetrieb im Rücken, die Technikerarbeit zu dem Thema Eisproduktion und Vermarktung zu schreiben. Nachdem der Businessplan geschrieben war, die Baugenehmigung und die Finanzierung durch, ein Logo erarbeitet und Homepage und Flyer kreiert worden waren, konnte im Mai 2021 mit der Produktion begonnen werden.
Fast nichts, was es nicht gibt
Und das war am Anfang Handarbeit. Mit Spritzbeuteln wurde das erste Eis in Becher abgefüllt. Schnell war klar, dass das auf Dauer keine Lösung sein konnte, denn der Abnehmerkreis vergrößerte sich kontinuierlich. Somit wurde ein knappes Jahr später eine pneumatische Abfüllmaschine angeschafft, die die Arbeit für das gesamte Team enorm erleichtert. Bei Simon Glaser vom Aspichhof bestand die Herausforderung darin, die Vielfältigkeit des Betriebes in der kurzen Vortragsdauer unterzubringen. Auf dem Aspichhof in Ottersweier gibt es fast nichts, was es nicht gibt: Metzgerei, Bäckerei mit Café, Molkerei, Landwirtschaft, einen Hofladen und vieles mehr. Das ganz Besondere: Zehn Männer mit psychischer Erkrankung leben und arbeiten auf dem Hof, außerdem kommen täglich noch 20 Menschen mit Behinderung und sechs Inklusionskräfte. Hier waren die Teilnehmenden bei der Fragerunde interessiert, inwiefern die anderen Mitarbeiter speziell geschult sein müssen im Hinblick auf die Zusammenarbeit. Laut Glaser gebe es keine Schulung, alle Mitarbeitenden würden im Bewerbungsgespräch informiert: „Entweder funktioniert das von allein oder nicht.“ Jedoch sind zwei Sozialarbeiterinnen auf dem Hof tätig, die für die Verwaltung und die Lösung kleinerer Probleme zuständig seien. Wichtig sei aber eine Gleichbehandlung aller, so Glaser.
Wilawi präsentiert
Am Nachmittag drehte sich alles um „wirlandwirten“ (Wilawi), dem gemeinsamen Kanal von BBZ und BLHV. Adriane März und Jennifer Shuler stellten alle Informationskanäle der beiden Institutionen vor, die vor allem für die jüngere Generation von Interesse sind. Auf der Homepage von Wilawi erklärten sie die unterschiedlichen Rubriken und was sich dahinter verbirgt, um kurz danach das Wort an Alicia und Raphael zu übergeben, die in dem Jahr nach ihrer Ausbildung 17 Höfe besucht haben. Wilawi begleitete die beiden auf ihrer abenteuerlichen Reise über alle Höfe hinweg. Zum Schluss hatte BLHV-Präsident Bernhard Bolkart das Wort. Er stellte sich und seinen Werdegang dem Publikum vor und nahm Stellung zu Aussagen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor verfasst hatten. Sie wurden am Eingang nämlich gefragt, was sie tun würden, wenn sie für einen Tag BLHV-Verbandspräsident oder -präsidentin sein könnten.
Stimmen aus dem Publikum
„Alicia und Raphaels Bericht von den verschiedenen Höfen war wirklich spannend und inspirierend. Sowas könnte ich mir auch vorstellen, zwar nicht so lange, ohne was zu verdienen, aber vielleicht nach der Ausbildung mal für ein paar Wochen auf drei bis vier Betriebe an verschiedenen Orten gehen.“ „Toll zu sehen, wie junge Menschen mit vergleichsweise kleinen Investitionen losgelegt haben und wie viel selbst gemacht wurde, zum Beispiel die Umnutzung des alten Kuhstalls als Eismanufaktur.“
Michaela Schöttner