Gerade in Zeiten wie diesen müssen Landwirte mit Verbrauchern ins Gespräch kommen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wahrscheinlich finden in den kommenden Wochen und Monaten in Baden-Württemberg so viele Unterhaltungen statt wie lange nicht mehr. Alle, ja alle sind gefragt und viele sind bereits im Einsatz. Unermüdlich. Die Frage hierbei ist nur, ob Landwirt und Verbraucher die gleiche Sprache sprechen. Jeder, der schon einmal mit einem anderen Menschen versucht hat zu kommunizieren, dessen Sprache er nicht spricht, weiß, um was es hier geht. Mit Händen und Füßen kommt man zwar weiter, aber von Verstehen kann keine Rede sein. Wenn in Landwirtschaftskreisen beispielsweise von einer einzigartigen Kulturlandschaft gesprochen wird, dann muss davon ausgegangen werden, dass das kaum jemand „von draußen“ versteht. Der Normalbürger denkt bei dem Begriff „Kulturlandschaft“ an das kulturelle Angebot, wie Konzerte oder Lesungen, einer Region, nicht an die schönen Terrassen des Kaiserstuhls oder die offenen Weiden im Schwarzwald. Außerdem versteht selbst der gebildete Mensch nicht, was sich hinter dem so vielfältig eingesetzten Argument der „Offenhaltung“ verbirgt. Wie sollte er auch? Geht man halt im Wald spazieren. Neue Bäume braucht es ja sowieso. Und für jemanden, der im Supermarkt unter 30 verschiedenen Yoghurtsorten wählen kann, wird es ebenfalls schwierig, den Gedanken der Ernährungssicherheit nachzuvollziehen. Wenn wir es nicht schaffen, die „landwirtschaftliche Brille“ abzusetzen und uns in den heutigen Verbraucher hineinzuversetzen, wie schwer das auch immer sein mag, bleibt es bei einem netten Versuch mit wenig Wirkung.
Michaela Schöttner
Gerade in Zeiten wie diesen müssen Landwirte mit Verbrauchern ins Gespräch kommen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wahrscheinlich finden in den kommenden Wochen und Monaten in Baden-Württemberg so viele Unterhaltungen statt wie lange nicht mehr. Alle, ja alle sind gefragt und viele sind bereits im Einsatz. Unermüdlich. Die Frage hierbei ist nur, ob Landwirt und Verbraucher die gleiche Sprache sprechen. Jeder, der schon einmal mit einem anderen Menschen versucht hat zu kommunizieren, dessen Sprache er nicht spricht, weiß, um was es hier geht. Mit Händen und Füßen kommt man zwar weiter, aber von Verstehen kann keine Rede sein. Wenn in Landwirtschaftskreisen beispielsweise von einer einzigartigen Kulturlandschaft gesprochen wird, dann muss davon ausgegangen werden, dass das kaum jemand „von draußen“ versteht. Der Normalbürger denkt bei dem Begriff „Kulturlandschaft“ an das kulturelle Angebot, wie Konzerte oder Lesungen, einer Region, nicht an die schönen Terrassen des Kaiserstuhls oder die offenen Weiden im Schwarzwald. Außerdem versteht selbst der gebildete Mensch nicht, was sich hinter dem so vielfältig eingesetzten Argument der „Offenhaltung“ verbirgt. Wie sollte er auch? Geht man halt im Wald spazieren. Neue Bäume braucht es ja sowieso. Und für jemanden, der im Supermarkt unter 30 verschiedenen Yoghurtsorten wählen kann, wird es ebenfalls schwierig, den Gedanken der Ernährungssicherheit nachzuvollziehen. Wenn wir es nicht schaffen, die „landwirtschaftliche Brille“ abzusetzen und uns in den heutigen Verbraucher hineinzuversetzen, wie schwer das auch immer sein mag, bleibt es bei einem netten Versuch mit wenig Wirkung.
Michaela Schöttner