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„Ich habe meinen Bauern gern geholfen“

Am 27. Juni, kurz vor seinem 70. Geburtstag, hat der BLHV Romano Venturini in den Ruhestand verabschiedet. 45 Jahre lang, eine Dienstzeit, auf die heutzutage nur wenige zurückblicken können, hat er Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützt, ihre Buchführung zu erledigen.

Romano Venturini verblüfft im Gespräch mit der BBZ in der Buchstelle im Freiburger Haus der Bauern erst einmal gehörig. „Ich hab’ eigentlich nix geschafft“, sagt da einer, der kurz darauf für stolze 45 Dienstjahre beim BLHV geehrt werden und in den Ruhestand verabschiedet werden soll. Die Aufklärung folgt auf dem Fuß: „Wenn man seine Arbeit liebt, arbeitet man nicht. Dann ist es Vergnügen und kein Stress. Dann macht man es gern. Und ich habe meinen Bauern gern geholfen.“ Man nimmt es ihm ohne Umschweife ab, so wie er das sagt.

Die Gratulanten aus dem Haus der Bauern bestätigten ihm das bei der Abschiedsfeier mit warmen Worten. Michael Nödl, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BLHV, vertrat dabei gleichzeitig Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig, der am Donnerstag voriger Woche auf dem Deutschen Bauerntag in Cottbus weilte. „Als Sie 1979 beim BLHV angefangen haben, hieß der Hauptgeschäftsführer noch Dr. Clemens Seiterich. Der jetzige Hauptgeschäftsführer könnte ihr Sohn sein“, zollte Nödl dem Neu-Ruheständler Romano Venturini  großen Respekt für „unglaubliche 45 Jahre, die Sie uns begleitet haben“.

Frank Maier, Steuerberater und Leiter der Buchstelle in Freiburg, hob auf die fachlichen und menschlichen Eigenschaften ab, die Romano Venturini bei Kollegen und Mandanten geschätzt und beliebt machten: „Du hast nicht nur Betrieben lästige Büroarbeit abgenommen, du hast auch Familien betreut. Zu dir konnte man immer kommen. Du warst immer für uns da.“

Der so Geehrte gab die Anerkennung zurück: „Ich habe immer ein gutes Umfeld gehabt. Sonst wäre ich nicht so lange geblieben. Aber jetzt, mit 70, ist gut“, betonte Romano Venturini und lächelte dabei verschmitzt.

Ursprünglich hat er Winzer gelernt und in Weinsberg den Weinbautechniker draufgesattelt. Lange Jahre betrieb er in seinem Heimatort Pfaffenweiler Weinbau im Nebenerwerb und war drei Jahre im Vertrieb für Kellereiartikel tätig, bevor er 1979 zum BLHV stieß und eine weitere Ausbildung zum Agrarfachwirt Rechnungswesen absolvierte. „Ich habe dann gemacht, was Praktiker nicht gerne machen, denn Buchhaltung ist für viele Bauern wie das fünfte Rad am Wagen“, weiß der Jubilar. Zwei Söhne und zwei Enkel hat der Familienvater. Letztere dürften sich jetzt besonders über mehr Zeit mit ihm freuen. Zu großen Hobbys zählt er Lesen und Geschichte. Weitere Pläne hat er im Augenblick noch nicht. „Mal abwarten“, sagt er. enz

Michael Nödl, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BLHV mit Romano Venturini