Das Projekt „KANNtine“ will mehr regionale Lebensmittel in Kantinen und Restaurants bringen. Der BLHV ist als Projektpartner für die Vernetzung zuständig.
Mehr regionale Produkte in Kantinen und Restaurants? In Südbaden ist ein Projekt gestartet, das genau das erreichen will. Das Projekt „KANNtine“ will in der Modellregion Südlicher Oberrhein den Anteil regionaler Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) steigern und Erzeugerinnen, Verarbeiterinnen, Großküchen sowie Kommunen enger vernetzen. Damit sollen auch neue Absatzwege für landwirtschaftliche Betriebe erschlossen werden.
Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland essen täglich rund 16,5 Millionen Menschen in Kantinen, Mensen und Restaurants – Tendenz steigend. Allein in Freiburg liegt die kommunale Nachfrage täglich bei rund 5500 Mahlzeiten. Das summiert sich auf fast eine Million Mahlzeiten pro Jahr. Die AHV hat also eine enorme Hebelwirkung, um nachhaltige, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken, und bietet Absatzwege für regionale Produkte. Gleichzeitig soll über die Kommunikation mit den Tagesgästen die Wertschätzung für heimische Lebensmittel gesteigert werden.
Das Projekt „KANNtine“ wird von einem starken Netzwerk unterschiedlichster Verbundpartner getragen. „Unser Projekt stetzt an mehreren Stellen an, denn um regionale Lebensmittel in Kantinen zu bringen, braucht es mehr als Angebot und Nachfrage“, erklärt BLHV-Vermarktungsreferentin Tasmin Taskale, die das Projekt für den Verband mit initiiert hat.
Neben der Warenverfügbarkeit und den Strukturen in der Region spielt die Gestaltung von Ausschreibungen eine wichtige Rolle. Regionalität rechtssicher als verbindliches Kriterium in Ausschreibungen zu verankern, ist nur bedingt möglich. Einige Städte haben hierfür Lösungen gefunden. Auch das Land Baden-Württemberg hat mit der Kantinenrichtlinie einen Weg aufgezeigt. „Ein Ziel des Projekts ist es daher, dass ein Austausch unter Verwaltungsmitarbeitern stattfindet und diese guten Beispiele in die Fläche gebracht werden“, so Taskale. Dieses Themenbereichs nimmt sich die Humboldt-Professur für nachhaltige Ernährungswirtschaft der Universität Freiburg an. Die Städte Freiburg und Offenburg sind als assoziierte Partner mit an Bord.
Ein weiteres wichtiges Feld sind die Beratung von Kantinen und der Austausch unter Verpflegungsverantwortlichen. „Für die Küchen ist es oft nicht leicht, frische, regionale Produkte in ihren Alltag zu integrieren. Sie sind darauf eingestellt, dass Produkte vor verarbeitet, mitunter tiefgekühlt vorliegen. Wenn sie dann unverarbeitetes Gemüse von einem Landwirt erhalten, bedeutet das einen erheblichen Mehraufwand für sie“, schlussfolgert Taskale. Auch die saisonale Verfügbarkeit von Produkten sei für viele Küchen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Im Rahmen des Projekts können sich Kantinen untereinander austauschen und gegenseitig voneinander lernen, wie Arbeitsabläufe angepasst werden können, damit mehr regionale Frischeware in den Speiseplan integriert werden kann. Der Ernährungsrat Freiburg entwickelt im Projekt ein Beratungsmodul für Kantinen und bietet bei „Kantinengesprächen“ die Möglichkeit zum Austausch.
Der BLHV ist im Projekt dafür zuständig, landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeitungsunternehmen und Großküchen zusammenzubringen. Das geschieht in Form von Vernetzungsveranstaltungen und Produktbörsen sowie durch die direkte Vermittlung von Kontakten. Mithilfe von Fördermitteln des Bundes konnte im Rahmen des Projekts eine neue Personalstelle geschaffen werden, die sich nur dieser Aufgabe widmet. Dafür hat der Verband Johannes Heber angestellt (rechts unten im Bild. Ergänzt wird die direkte und persönliche Vernetzung durch den B2B-Online-Marktplatz nearbuy, auf dem Betriebe ihr Angebot und ihren Bedarf an regionalen Produkten sichtbar machen können. Die Bio-Musterregionen Mittelbaden+ und Freiburg bringen zusätzlich ihre Netzwerke und Fachkenntnisse ein.
In den nächsten drei Jahren werden regelmäßig Veranstaltungen für die einzelnen Zielgruppen stattfinden. Das Projekt wird über das Bundesprogramm „Modellregionenwettbewerb − Ernährungswende in der Region“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
Diesen Nutzen bring das Projekt für die Praxis:
Landwirtschaftliche Betriebe erhalten im Projekt die Möglichkeit, durch den direkten Austausch und die Kooperation mit Großküchen neue Absatzwege zu erschließen und langfristige Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. Die enge Zusammenarbeit erleichtert die Planung, erhöht die Transparenz in der Lieferkette und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe.
Großküchen erhalten Zugang zu hochwertigen Produkten aus der Region sowie Unterstützung bei der Speiseplanumstellung. In speziellen Schulungen werden ihnen außerdem Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung vermittelt, was zu finanziellen Einsparungen führen kann.
Mitarbeitende der Kommunen in der Modellregion Südlicher Oberrhein erhalten in Workshops Informationen, wie sie eine nachhaltige und regionale Verpflegung in ihren städtischen Einrichtungen umsetzen können.
Johannes Heber
Auftakt
Am 19. März findet zwischen 15 und 18 Uhr auf dem Halterhof in Oberkirch das erste Vernetzungstreffen „Küche trifft Region – Vom Feld bis auf den Teller“ statt. Hier können Landwirtinnen und Landwirte, Küchenmitarbeitende, Verarbeiter ins Gespräch kommen. Alle interessierten Betriebe sind herzlich eingeladen. Anmeldung unter www.ernaehrungsrat-freiburg.de/kanntine/oder per Mail an johannes.heber@blhv.de.
Das Projekt „KANNtine“ will mehr regionale Lebensmittel in Kantinen und Restaurants bringen. Der BLHV ist als Projektpartner für die Vernetzung zuständig.
Mehr regionale Produkte in Kantinen und Restaurants? In Südbaden ist ein Projekt gestartet, das genau das erreichen will. Das Projekt „KANNtine“ will in der Modellregion Südlicher Oberrhein den Anteil regionaler Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) steigern und Erzeugerinnen, Verarbeiterinnen, Großküchen sowie Kommunen enger vernetzen. Damit sollen auch neue Absatzwege für landwirtschaftliche Betriebe erschlossen werden.
Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland essen täglich rund 16,5 Millionen Menschen in Kantinen, Mensen und Restaurants – Tendenz steigend. Allein in Freiburg liegt die kommunale Nachfrage täglich bei rund 5500 Mahlzeiten. Das summiert sich auf fast eine Million Mahlzeiten pro Jahr. Die AHV hat also eine enorme Hebelwirkung, um nachhaltige, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken, und bietet Absatzwege für regionale Produkte. Gleichzeitig soll über die Kommunikation mit den Tagesgästen die Wertschätzung für heimische Lebensmittel gesteigert werden.
Das Projekt „KANNtine“ wird von einem starken Netzwerk unterschiedlichster Verbundpartner getragen. „Unser Projekt stetzt an mehreren Stellen an, denn um regionale Lebensmittel in Kantinen zu bringen, braucht es mehr als Angebot und Nachfrage“, erklärt BLHV-Vermarktungsreferentin Tasmin Taskale, die das Projekt für den Verband mit initiiert hat.
Neben der Warenverfügbarkeit und den Strukturen in der Region spielt die Gestaltung von Ausschreibungen eine wichtige Rolle. Regionalität rechtssicher als verbindliches Kriterium in Ausschreibungen zu verankern, ist nur bedingt möglich. Einige Städte haben hierfür Lösungen gefunden. Auch das Land Baden-Württemberg hat mit der Kantinenrichtlinie einen Weg aufgezeigt. „Ein Ziel des Projekts ist es daher, dass ein Austausch unter Verwaltungsmitarbeitern stattfindet und diese guten Beispiele in die Fläche gebracht werden“, so Taskale. Dieses Themenbereichs nimmt sich die Humboldt-Professur für nachhaltige Ernährungswirtschaft der Universität Freiburg an. Die Städte Freiburg und Offenburg sind als assoziierte Partner mit an Bord.
Ein weiteres wichtiges Feld sind die Beratung von Kantinen und der Austausch unter Verpflegungsverantwortlichen. „Für die Küchen ist es oft nicht leicht, frische, regionale Produkte in ihren Alltag zu integrieren. Sie sind darauf eingestellt, dass Produkte vor verarbeitet, mitunter tiefgekühlt vorliegen. Wenn sie dann unverarbeitetes Gemüse von einem Landwirt erhalten, bedeutet das einen erheblichen Mehraufwand für sie“, schlussfolgert Taskale. Auch die saisonale Verfügbarkeit von Produkten sei für viele Küchen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Im Rahmen des Projekts können sich Kantinen untereinander austauschen und gegenseitig voneinander lernen, wie Arbeitsabläufe angepasst werden können, damit mehr regionale Frischeware in den Speiseplan integriert werden kann. Der Ernährungsrat Freiburg entwickelt im Projekt ein Beratungsmodul für Kantinen und bietet bei „Kantinengesprächen“ die Möglichkeit zum Austausch.
Der BLHV ist im Projekt dafür zuständig, landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeitungsunternehmen und Großküchen zusammenzubringen. Das geschieht in Form von Vernetzungsveranstaltungen und Produktbörsen sowie durch die direkte Vermittlung von Kontakten. Mithilfe von Fördermitteln des Bundes konnte im Rahmen des Projekts eine neue Personalstelle geschaffen werden, die sich nur dieser Aufgabe widmet. Dafür hat der Verband Johannes Heber angestellt (rechts unten im Bild. Ergänzt wird die direkte und persönliche Vernetzung durch den B2B-Online-Marktplatz nearbuy, auf dem Betriebe ihr Angebot und ihren Bedarf an regionalen Produkten sichtbar machen können. Die Bio-Musterregionen Mittelbaden+ und Freiburg bringen zusätzlich ihre Netzwerke und Fachkenntnisse ein.
In den nächsten drei Jahren werden regelmäßig Veranstaltungen für die einzelnen Zielgruppen stattfinden. Das Projekt wird über das Bundesprogramm „Modellregionenwettbewerb − Ernährungswende in der Region“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
Diesen Nutzen bring das Projekt für die Praxis:
Landwirtschaftliche Betriebe erhalten im Projekt die Möglichkeit, durch den direkten Austausch und die Kooperation mit Großküchen neue Absatzwege zu erschließen und langfristige Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. Die enge Zusammenarbeit erleichtert die Planung, erhöht die Transparenz in der Lieferkette und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe.
Großküchen erhalten Zugang zu hochwertigen Produkten aus der Region sowie Unterstützung bei der Speiseplanumstellung. In speziellen Schulungen werden ihnen außerdem Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung vermittelt, was zu finanziellen Einsparungen führen kann.
Mitarbeitende der Kommunen in der Modellregion Südlicher Oberrhein erhalten in Workshops Informationen, wie sie eine nachhaltige und regionale Verpflegung in ihren städtischen Einrichtungen umsetzen können.
Johannes Heber
Auftakt
Am 19. März findet zwischen 15 und 18 Uhr auf dem Halterhof in Oberkirch das erste Vernetzungstreffen „Küche trifft Region – Vom Feld bis auf den Teller“ statt. Hier können Landwirtinnen und Landwirte, Küchenmitarbeitende, Verarbeiter ins Gespräch kommen. Alle interessierten Betriebe sind herzlich eingeladen. Anmeldung unter www.ernaehrungsrat-freiburg.de/kanntine/oder per Mail an johannes.heber@blhv.de.