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Ausbildung: Große Einigkeit, viel zu tun

Beim digitalen Fachgespräch zur Weiterentwicklung der dualen Landwirte-Ausbildung  ging es um die Zukunft der Berufsschulen, Andrea Bogner-Unden hatte dazu in ihrer neuen Funktion als Sprecherin für ländliche Bildung der Grünen in Baden-Württemberg eingeladen.

„Inwieweit werden ökologischer Landbau und weitere Zukunftsthemen wie Klimaanpassung, Klimaschutz, Biodiversität, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, Tierwohl, aktuelle gesellschaftliche Anforderungen, regionale Vermarktung und Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung der Landwirte und Landwirtinnen in Baden-Württemberg integriert?“ Diese Frage hatte im Fachgespräch mit der Grünen-Politikerin Andrea Bogner-Unden eine besondere Bedeutung. Zu Wort kamen dabei verschiedene Akteure der Ministerien auf Bundes- und Landesebene, der Bauernverbände, von der Landjugend, dem Verein landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen (vlf) und der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AÖL).

Die Beteiligten waren sich einig, dass die Ausbildung breit gefächert sein sollte. Helga Sievert vom MLR meinte dazu: „Die jungen Leute stehen am Anfang ihres Berufslebens. Spezialisierungen sollen erst innerhalb der beruflichen Weiterbildung stattfinden.“ Anja Frey von der AÖL kam mit konkreten Vorschlägen in die Diskussion. Sie sprach von einem Ausbildungsgesamtkonzept, das ein koordiniertes Vorgehen brauche und bessere Abstimmungen. Sie brachte auch ein, dass Klassen nicht in öko und konventionell aufgeteilt werden sollten. Ihrer Meinung nach sollte die Ökologisierung in der Landwirtschaft als Standard im Berufsschulunterricht entwickelt werden.

Aufwandsentschädigung für Lehrbetriebe

Gebhard Aierstock, der die beiden Landesbauernverbände in Baden-Württemberg vertrat, merkte an, dass es Ziel sein müsste, eine „qualitativ gute Ausbildung“ für unseren Nachwuchs zu ermöglichen. Durch die Ausweitung der überbetrieblichen Ausbildung und da die Landwirtschaftsbetriebe für die Allgemeinheit ausbildeten, sei zu überlegen, Lehrbetriebe für deren Aufwand zu entschädigen. Auf Bundesebene sei der Prozess der Neuordnung bereits angestoßen. Hier werden die Verbände für die Einbettung der oben genannten Themen eintreten. Fabian Dörle vom Bund Badischer Landjugend (BBL) wies darauf hin, dass nicht nur der Anteil ökologischer Themen gesteigert, sondern auch der Lehrinhalt angepasst werden müsse. Auch sei der Umfang ökologischer Unterrichtsthemen stark abhängig von der Lehrkraft, wie sich in einem Gespräch mit dem Team Agrar herausgestellt habe.  Lehrkräfte müssten besser geschult werden, so Dörle. Dem Aufbau eines kontinuierlichen Fachunterrichts wirke allerdings ein  massiver Lehrermangel entgegen. Zusammenfassend wurde deutlich: Es bleibt noch viel zu tun.  Den Lehrkräften muss Wissen durch  hochwertige, verbindliche Fortbildungen vermittelt werden,  Betriebspraktika sollten während des Referendariats angeboten und alle Akteure besser vernetzt werden. Außerdem müssen Prüfungsfragen zum ökologischen Landbau ausgeweitet und Unterrichtsmaterialien aktualisiert werden. Speziell  in Südbaden braucht es nicht zuletzt dringend  mehr Ausbildungsbetriebe im Ökologischen Landbau.

Michaela Schöttner

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