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Gemeinsam neue Lösungen schaffen

Das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart ruft dazu auf, Projektvorschläge im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP-AGRI) einzureichen.

Ziel ist die Förderung innovativer Projekte, die sich an den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Praxis orientieren. In  „operationellen Gruppen“ erarbeiten Landwirte, Wissenschaftler und Vertreter des Handels gemeinsam Lösungen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz oder zur Erhöhung der Wertschöpfung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. „Die praxisnahe Herangehensweise ermöglicht es, dass die entwickelten Lösungen nicht auf einer theoretischen Ebene verharren, sondern tatsächlich in der landwirtschaftlichen Praxis Anwendung finden können“, betont BLHV-Präsident Bernhard Bolkart.

Der Verband unterstützt Projekte

Der BLHV hat sich in der Vergangenheit an mehreren EIP-Projekten beteiligt und plant, auch weiterhin innovative Ansätze in der Landwirtschaft zu unterstützen. 

Als Partner des EIP-Projekts „Kooperation von Berg- und Ackerbauern für Qualitätsrindfleisch, Kreislaufwirtschaft und Naturschutz“ (KoRinNa) setzt sich der BLHV dafür ein, neue Absatzwege für Kälber aus der Bio-Milchviehhaltung in der Region zu schaffen. Bei „Hofgesprächen“ konnten sich über 100 Landwirte darüber informieren, wie die Aufzucht von Kälbern aus der Biomilcherzeugung für die regionale Mast  sinnvoll in bestehende Betriebskonzepte integriert werden kann.

Vertreter des BLHV trafen sich mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk in Triberg, um die Rahmenbedingungen für die regionale Kälberaufzucht und Mast attraktiver zu gestalten. Dabei wurden Forderungen nach einer zusätzlichen Kälber- und Mastrinderförderung im Rahmen des FAKT II und einer gezielten Beratung und Förderung des Einsatzes gesexten Spermas eingebracht.

Auch im Weinbau sind neue Ansätze gefragt. Der Klimawandel, zunehmende Schädlinge und Krankheiten sowie steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit setzen die Winzer stark unter Druck. Das EIP-Projekt „Piwi-Kollektiv“ setzt hier an und fördert den Bio-Weinbau durch den Aufbau einer neuen Wertschöpfungskette für Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Im Rahmen des Projekts hat der BLHV mehrere Workshops zu einem innovativen und kostensparenden Standortveredelungsverfahren (Rösch-Methode) organisiert, bei denen etwa 100 Winzerinnen und Winzer geschult wurden. „Als Verband setzen wir uns dafür ein, dass unsere Mitglieder von solchen Förderprogrammen profitieren können. Wir ermutigen sie daher, sich aktiv an der Entwicklung und Umsetzung innovativer Projekte zu beteiligen, um die Zukunft unserer Landwirtschaft aktiv mitzugestalten“, so Bolkart.

Schwerpunktthemen des aktuellen Aufrufs

Aktuell können Projektvorschläge in den folgenden Bereichen eingereicht werden: 

  • Innovative Lösungen durch Zusammenarbeit und Vernetzung im Bereich der Landbewirtschaftung, Tierhaltung und Tierzucht, Verarbeitung und Vermarktung;
  • Innovative konventionelle beziehungsweise ökologische Bewirtschaftungs- und Vermarktungsformen im Weinbau;
  • Neue Kulturverfahren und alternative Kultursubstrate im Gartenbau. 

Die Projekte können sich der Entwicklung oder Anpassung von Verfahren, Produkten, Technologien, Methoden und Dienstleistungen  sowie deren praktischer Anwendung widmen. Auch eine Übertragung innovativer Ansätze in einen neuen geografischen Kontext ist möglich.

Das Programm wird im Rahmen des GAP-Strategieplans mit einem Gesamtbudget von vier Millionen Euro gefördert. Die Projektlaufzeit der EIP-Projekte beläuft sich auf durchschnittlich drei Jahre. 

Weitere Informationen unter: EIP-Start – Infodienst – Förderung (landwirtschaft-bw.de)

Tasmin Taskale

Das MLR bietet allen Interessierten eine Online-Informationsveranstaltung via Webex zu den neuen Rahmenbedingungen der EIP-Förderung an. Diese findet statt: Mittwoch, den 12. Juni 2024.
Bei Interesse wird um Anmeldung per E-Mail (eip-agri@mlr.bwl.de) bis spätestens zum Montag, den 10. Juni 2024 unter Angabe des Namens der teilnehmenden Person, des Unternehmens, der zugehörigen Organisation oder Einrichtung sowie einer E-Mail-Anschrift gebeten. Sie erhalten den Einwahl-Link rechtzeitig vor der Veranstaltung.