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Dort einkaufen, wo man daheim ist

Gemeinsam mit Agrar-Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hisch  besuchten Landfrauenpräsidentin Rosa Karcher und BLHV-Präsident Werner Räpple den Franz-Xaver-Hof in Waldkirch-Buchholz. Zur Sprache kam dort auch die ab 2019 geltende Senkung der sozialversicherungsfreien Beschäftigung von 70 auf 50 Arbeitstage. Der Franz-Xaver-Hof  ist ein  Beispiel für den Spagat, den ein vielseitig aufgestellter Sonderkulturbetrieb im Südwesten leisten muss. „Im Obstbau machen wir auf rund 30 Hektar alles außer Heidelbeeren“, erläuterte  Anita Schwehr-Schüssele. Daneben besitzt der Hof noch 14 Hektar Reben, baut des Weiteren noch Gemüse, Blumen und Weihnachtsbäume an. Vermarktet wird vorwiegend über den Hofladen.

Noch schwieriger 

Jährlich sind 50 bis 60 Erntehelfer aus Polen und Rumänien beschäftigt. Wenn ab 2019 aus 70 sozialversicherungsfreien Tagen 50 Tage werden, dann steigen die Arbeitskosten weiter. „Es wird auch sicher schwieriger, überhaupt noch Erntehelfer zu finden, die nur für zwei Monate kommen“, so Schwehr-Schüssele. „Diese Betriebe dürfen nicht an der Arbeitslast kaputtgehen,  der Mehrwert, der da geschaffen wird, darf nicht mehr überproportional von den Arbeitskosten aufgesogen werden“, erläuterte Räpple. Die Länder müssten auf eine  Beibehaltung der 70-Tage-Regelung   hinwirken. Durch die Kampagne „Natürlich. Von Daheim“, die seit einem Jahr läuft, möchte die Landesregierung die Marktchancen der heimischen Landwirte fördern, erklärte Gurr-Hirsch. „In Baden-Württemberg haben wir mit elf Millionen Verbrauchern und hohen Einkommen eine gute Marktsituation, um die Verbraucher weiter für den Einkauf und die Wertigkeit heimischer Produkte zu sensibilisieren.“ „Die Regionalkampagne fördert auf jeden Fall die Bewusstseinsschärfung in der Fläche, die den Landfrauen ein Herzensanliegen ist“, so Karcher. Sie wünscht sich  ein gewisses Heimatbewusstsein im ganz positiven Sinne: „Da, wo man wohnt, da kauft man ein.“ Nur so könne die reizende Kulturlandschaft erhalten bleiben. Abschließend sagte Marion Dammann, Landrätin des Landkreises Lörrach und Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald: „Über die vielen Jahre, in denen die verschiedensten Institutionen für die Wertschätzung der regionalen Landwirtschaft werben, sind inzwischen doch mehr Leute ins Nachdenken gekommen, auch wenn sie ihr Handeln noch nicht konsequent umgestellt haben.“

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