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Das Zusammenspiel stimmt nicht

Beim ersten Bauerntag nach den Bauernprotesten konnte man deutlich spüren, dass der Berufsstand in diesem Winter nochmal enger zusammengerückt ist. „Gemeinsam stark – Für die Landwirtschaft“ war der beste Leitspruch, den man sich für diesen Bauerntag hätte aussuchen können.

Auch formell wurde der Zusammenhalt bestätigt, als Joachim Rukwied wiedergewählt wurde, und das mit einem deutlich besseren Ergebnis als bei der vorigen Wahl. So genommen die besten  Voraussetzungen für Schlagzeilen wie „Gute Stimmung bei den Landwirten“.

Doch davon war man leider wieder weit entfernt, denn bundespolitisch droht mit Tierschutzgesetz, Pflanzenschutzstrategie, Novelle des Bundeswaldgesetzes eine weitere Anschlagswelle und das „Entlastungspaket“ der Ampel hätte man am liebsten als unzustellbar wieder zurückgeschickt.

Rukwied tat gut daran, der Regierung in all ihren Vorhaben eine klare Absage zu erteilen. Sie bringen die Landwirtschaft nicht in die Zukunft. Doch da will Rukwied die Landwirtschaft hinführen. Ein Mittel dafür ist das Projekt Zukunftsbauer, das der Bauernpräsident als einen „Antritt in ein neues Jahrzehnt“ und einen „Reifeprozess“ bezeichnete. Gemeinsam mit Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft soll die Zukunft angesteuert werden. Die Landwirtschaft ist bereit, doch es fehlt die politische Begleitung.

Der symbolische Empfang von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigte, was damit gemeint ist: Ihm wurden Schienbeinschoner und ein Fußball überreicht. Auf der einen Seite eine schöne Geste, denn so zeigten die Delegierten, dass der Landwirtschaftsminister noch immer ein wichtiger Teil des Teams ist. Auf der anderen Seite konnte Özdemir in seiner Rede nicht punkten. Lag das nun an schlechten Vorlagen oder an fehlender Treffsicherheit des Stürmers?

Klar ist: Die Landwirtschaft will nach vorne spielen, aber ihre Bälle kommen nicht an. Eine Misere, die nicht erst seit der Ampel-Regierung und einem grünen Landwirtschaftsminister besteht. Die Ursachen für das schlechte Zusammenspiel liegen nicht bei den Spielern: Den Landwirten und  ihren gewählten Vertretern mangelt es weder an Qualität noch an fehlender Leidenschaft. Sie sind alle Weltklasse. Die Ursachen liegen anscheinend tiefer und müssen durch eine ehrliche Analyse ans Tageslicht geholt werden.

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