Fehlende Planungssicherheit und überbordende Bürokratie bereiten dem Berufsstand Sorgen. Dennoch zeigte sich der BLHV optimistisch und zukunftsgewandt auf. Was zählt, ist der Zusammenhalt.
In seiner Grundsatzrede prangerte Präsident Bernhard Bolkart die zunehmende Unsicherheit an, die nicht nur die Gesellschaft insgesamt, sondern auch die landwirtschaftlichen Betriebe betreffe. „Die stetig wachsende Bürokratie gefährdet die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe“, schlussfolgerte Bolkart.
Er kritisierte zudem die Tendenz der Politik, Umweltauflagen durch striktes Ordnungsrecht in die Landwirtschaft zu tragen. Dies sei ein Rückschritt, so der Präsident, und verwies auf positive Beispiele aus Baden-Württemberg, wo mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz und dem Strategiedialog Landwirtschaft gezeigt worden sei, dass Kooperation der bessere Weg sei.
Besonders eindringlich setzte sich Bolkart für die junge Generation ein. Sie brauche dringend eine neue Perspektive, die Lust auf Landwirtschaft mache. Bolkart appellierte an die Politik, jungen Menschen Zukunftschancen in der Landwirtschaft zu bieten.
Zudem forderte der BLHV-Präsident, dass die Lebensmittelerzeugung wieder als eine der wichtigsten Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft anerkannt werde. Darüber hinaus forderte er eine gerechte Entlohnung für die vielfältigen Leistungen, welche die Landwirtschaft für die Umwelt erbringe.
Konkrete Forderungen für eine nachhaltige Agrarpolitik stellte der BLHV-Vorstand in einer gemeinsamen Aktion auf. Um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen, müsse die Politik ihre Agenda auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit ausrichten: „Ökonomie, Ökologie und Soziales“. Da bei der Aktion verschiedene Vorstandsmitglieder ihre eigene Stimme erhoben, um Forderungen auszurichten, wurde nicht nur die Komplexität der Belange deutlich, sondern auch die Dringlichkeit, mit der sich die Politik dieser annehmen muss. Die Anforderungen gehen von einen „Auflagenmoratorium“, einem branchenspezifischen Mindestlohn, dem Erhalt des Pauschalierungssatzes bis zur Forderung, dass mehr für den Schutz der psychischen Gesundheit geleistet werden müsse.
In ihrer gemeinsamen Ansprache unterstrichen Christiane Wangler, Präsidentin des Landfrauenverbands Südbaden, und Chiara Hauser, Vorsitzende des Bundes Badischer Landjugend, die Bedeutung starker Netzwerke innerhalb des BLHV. Beide betonten, wie wertvoll der enge Austausch zwischen Landjugend, Landfrauen und Landsenioren sei, um die Impulse der verschiedenen Gruppen zu bündeln.
Chiara Hauser (BBL) und Landfrauenpräsidentin Christiane Wangler traten geschlossen auf.
Wangler hob in ihrer Rede besonders die Rolle der Bildungsarbeit hervor. Diese sei nicht nur innerhalb der Verbände selbst von zentraler Bedeutung, sondern auch in der Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Nur durch Wissensvermittlung könne das Bewusstsein für regionale Produkte langfristig gestärkt werden.
Chiara Hauser ging in ihrer Ansprache auf die aktuelle gesellschaftliche Stimmung ein. Sie kritisierte die zunehmende Tendenz, mit dem Finger auf andere zu zeigen, und rief stattdessen dazu auf, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.
Abschließend fassten beide die Botschaft ihrer Rede prägnant zusammen: „Zusammenarbeit ist Gold wert.“ Dies solle nicht nur für die Verbände des BLHV gelten, sondern auch als Richtlinie für die gesamte Landwirtschaft dienen, um den Herausforderungen der Zukunft geschlossen zu begegnen.
Padraig Elsner
Ergebnisse und Herausforderungen
Da Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig krankheitsbedingt nicht am Bauerntag teilnehmen konnte, übernahm sein Stellvertreter Alexander Seibold die Aufgabe, den Tätigkeitsbericht zu präsentieren, und zog dabei eine insgesamt positive Bilanz, insbesondere in Bezug auf die politische Arbeit des Verbands.
Hier sei die Unterzeichnung des Strategiedialogs Landwirtschaft ein besonderes Highlight gewesen, da er ein Fördervolumen von 143 Millionen Euro für die Landwirtschaft beinhalte. Seibold dankte in diesem Zusammenhang stellvertretend den anwesenden Delegierten des Landesbauernverbandes (LBV) für die hervorragende Zusammenarbeit, die diesen Erfolg möglich gemacht habe.
Die wirtschaftliche Basis des BLHV bleibt laut Seibold stabil. Dennoch steht der Verband vor bedeutenden Herausforderungen: Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal belastet nicht nur den BLHV, sondern auch viele Steuerkanzleien und Buchstellen bundesweit.
Seibold betonte, dass sich alle Bauernverbände derzeit diesen Schwierigkeiten stellen müssten, um weiterhin eine effiziente und qualitativ hochwertige Unterstützung für die Landwirte zu gewährleisten.
Fehlende Planungssicherheit und überbordende Bürokratie bereiten dem Berufsstand Sorgen. Dennoch zeigte sich der BLHV optimistisch und zukunftsgewandt auf. Was zählt, ist der Zusammenhalt.
In seiner Grundsatzrede prangerte Präsident Bernhard Bolkart die zunehmende Unsicherheit an, die nicht nur die Gesellschaft insgesamt, sondern auch die landwirtschaftlichen Betriebe betreffe. „Die stetig wachsende Bürokratie gefährdet die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe“, schlussfolgerte Bolkart.
Er kritisierte zudem die Tendenz der Politik, Umweltauflagen durch striktes Ordnungsrecht in die Landwirtschaft zu tragen. Dies sei ein Rückschritt, so der Präsident, und verwies auf positive Beispiele aus Baden-Württemberg, wo mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz und dem Strategiedialog Landwirtschaft gezeigt worden sei, dass Kooperation der bessere Weg sei.
Besonders eindringlich setzte sich Bolkart für die junge Generation ein. Sie brauche dringend eine neue Perspektive, die Lust auf Landwirtschaft mache. Bolkart appellierte an die Politik, jungen Menschen Zukunftschancen in der Landwirtschaft zu bieten.
Zudem forderte der BLHV-Präsident, dass die Lebensmittelerzeugung wieder als eine der wichtigsten Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft anerkannt werde. Darüber hinaus forderte er eine gerechte Entlohnung für die vielfältigen Leistungen, welche die Landwirtschaft für die Umwelt erbringe.
Konkrete Forderungen für eine nachhaltige Agrarpolitik stellte der BLHV-Vorstand in einer gemeinsamen Aktion auf. Um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen, müsse die Politik ihre Agenda auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit ausrichten: „Ökonomie, Ökologie und Soziales“. Da bei der Aktion verschiedene Vorstandsmitglieder ihre eigene Stimme erhoben, um Forderungen auszurichten, wurde nicht nur die Komplexität der Belange deutlich, sondern auch die Dringlichkeit, mit der sich die Politik dieser annehmen muss. Die Anforderungen gehen von einen „Auflagenmoratorium“, einem branchenspezifischen Mindestlohn, dem Erhalt des Pauschalierungssatzes bis zur Forderung, dass mehr für den Schutz der psychischen Gesundheit geleistet werden müsse.
In ihrer gemeinsamen Ansprache unterstrichen Christiane Wangler, Präsidentin des Landfrauenverbands Südbaden, und Chiara Hauser, Vorsitzende des Bundes Badischer Landjugend, die Bedeutung starker Netzwerke innerhalb des BLHV. Beide betonten, wie wertvoll der enge Austausch zwischen Landjugend, Landfrauen und Landsenioren sei, um die Impulse der verschiedenen Gruppen zu bündeln.
Wangler hob in ihrer Rede besonders die Rolle der Bildungsarbeit hervor. Diese sei nicht nur innerhalb der Verbände selbst von zentraler Bedeutung, sondern auch in der Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Nur durch Wissensvermittlung könne das Bewusstsein für regionale Produkte langfristig gestärkt werden.
Chiara Hauser ging in ihrer Ansprache auf die aktuelle gesellschaftliche Stimmung ein. Sie kritisierte die zunehmende Tendenz, mit dem Finger auf andere zu zeigen, und rief stattdessen dazu auf, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.
Abschließend fassten beide die Botschaft ihrer Rede prägnant zusammen: „Zusammenarbeit ist Gold wert.“ Dies solle nicht nur für die Verbände des BLHV gelten, sondern auch als Richtlinie für die gesamte Landwirtschaft dienen, um den Herausforderungen der Zukunft geschlossen zu begegnen.
Padraig Elsner
Ergebnisse und Herausforderungen
Da Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig krankheitsbedingt nicht am Bauerntag teilnehmen konnte, übernahm sein Stellvertreter Alexander Seibold die Aufgabe, den Tätigkeitsbericht zu präsentieren, und zog dabei eine insgesamt positive Bilanz, insbesondere in Bezug auf die politische Arbeit des Verbands.
Hier sei die Unterzeichnung des Strategiedialogs Landwirtschaft ein besonderes Highlight gewesen, da er ein Fördervolumen von 143 Millionen Euro für die Landwirtschaft beinhalte. Seibold dankte in diesem Zusammenhang stellvertretend den anwesenden Delegierten des Landesbauernverbandes (LBV) für die hervorragende Zusammenarbeit, die diesen Erfolg möglich gemacht habe.
Die wirtschaftliche Basis des BLHV bleibt laut Seibold stabil. Dennoch steht der Verband vor bedeutenden Herausforderungen: Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal belastet nicht nur den BLHV, sondern auch viele Steuerkanzleien und Buchstellen bundesweit.
Seibold betonte, dass sich alle Bauernverbände derzeit diesen Schwierigkeiten stellen müssten, um weiterhin eine effiziente und qualitativ hochwertige Unterstützung für die Landwirte zu gewährleisten.
Padraig Elsner