Politik Verbandsarbeit

Bundesweiter Protesttag am 22. Oktober

Der Freiburger Münsterplatz war am Dienstag dieser Woche einer von 19 Orten in ganz Deutschland, an denen Bauern ihrem Unmut freien Lauf ließen. Aufgerufen zu dem Protesttag hatte die Bewegung „Land schafft Verbindung – wir rufen zu Tisch“.

„Es ist beachtlich, was hier auf die Beine gestellt wurde“, zollte Landwirt Martin Linser aus Freiburg-Opfingen als einer der Organisatoren der Kundgebung den rund 800 versammelten Bäuerinnen und Bauern auf dem Münsterplatz in Freiburg Respekt. Innerhalb kurzer Zeit sei die Demo auf die Beine gestellt worden, vorwiegend über Social-Media-Kanäle. Zu den Kritik-Themen mit bundesweiter Bedeutung kam in Freiburg noch die Auseinandersetzung mit dem  Volksbegehren in Baden-Württemberg hinzu. Deutlich wurde bei allen Redebeiträgen von Landwirten vom Ackerbauer über den Winzer bis zum Tierhalter sowie einer Vertreterin des Landmaschinenhandwerks, dass sie die Grenze der Zumutbarkeit nicht nur als erreicht, sondern als überschritten ansehen. Existenzängste wurden laut geäußert. „Wir wollen die bäuerlichen Familienbetriebe weiterbringen und nicht zu Grabe tragen“, sagte ein Sprecher der Bewegung. Mehr Anerkennung für die Leistungen der Bauern, statt sie unentwegt anzugreifen –  das wurde in Freiburg vehement gefordert. Die Veranstalter betonten, dass es ihnen insbesondere um den Aufruf zum Dialog geht. „Schwätzet miteinander“, rief Michael Fröhlin, Landwirt und Müllheimer BLHV-Kreisvorsitzender, auf Alemannisch in die Runde.

Um dieses Anliegen hervorzuheben, kam man zwar mit Schleppern auf den Münsterplatz gefahren, wollte jedoch die Traktoren nicht zu sehr betonen und bewusst den Verkehr nicht blockieren. Am Ende wurden die Teilnehmer von der Demo-Organisation sogar gebeten, den Münsterplatz sauber zu hinterlassen. Ein Lob gab es auch für die Polizei. Diese hatte sicher schon mehr Arbeit mit Demonstrationen in Freiburg als mit dieser, die sehr geordnet und friedlich ablief.

enz