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BLHV zur wirtschaftlichen Lage der südbadischen Landwirtschaft

Das zurückliegende Wirtschaftsjahr konnten die baden-württembergischen Landwirtschaftsbetriebe mit einem Unternehmensergebnis von 58.548 € abschließen. Das entspricht einer leichten Verbesserung von rund 10 % gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr.

Aber die positive Entwicklung spiegelt sich nicht in allen Betriebszweigen: Acker- und Weinbau sowie die Milchviehbetriebe mussten teils schwere Verluste hinnehmen. Da der aktuelle Preisverfall für Schweinepreise im laufenden und nicht im vorherigen Wirtschaftsjahr zu Buche schlägt, konnten die Veredelungsbetriebe ihre Betriebsergebnisse im Wirtschaftsjahr 2019/2020 verbessern.

Im Durchschnitt erzielten die landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg pro Familienarbeitskraft ein Unternehmensergebnis von 39.012 €. Die Landwirte haben damit ein „Bruttomonatseinkommen“ von etwa 3.251 Euro erzielt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Teil des Unternehmensergebnisses für die Finanzierung von Existenz sichernden Neuinvestitionen aufzuwenden ist. Außerdem sind davon noch die Sozialversicherungsbeiträge abzuziehen. In Anspielung auf gesellschaftliche Erwartungen und insbesondere auf das ambitionierte baden-württembergische Biodiversitätsstärkungsgesetz sagte BLHV-Präsident Räpple deutlich: „Die Einkommen unserer Betriebe bieten keinen Spielraum für höhere Kosten. Neue Auflagen und Einschränkungen sind vollumfänglich auszugleichen. Auch der LEH muss mit in die Verantwortung genommen werden, um bäuerlichen Betrieben und insbesondere unseren jungen Hofnachfolgern eine Perspektive zu geben.“

Mit Blick auf die Zukunft der Schweinehalter erklärte Räpple: „Wir in Südbaden müssen uns ernsthaft Sorgen um unsere Veredelungsbetriebe machen. Die Auswirkungen der Corona-Krise und der daraus resultierende Absturz des Schweinepreises in Kombination mit den neuen Auflagen aus der Tierschutzverordnung werden viele Betriebe zur Aufgabe zwingen“. Zwar liegen die Betriebsergebnisse der baden-württembergischen Schweinehalter im Wirtschaftsjahr 19/20 deutlich über den Ergebnissen des Vorjahres, aber dieses Plus wird durch den laufenden Preisverfall im aktuellen Wirtschaftsjahr verpuffen. „Außerdem“, fügte Räpple hinzu, „müssen wir strukturbedingt davon ausgehen, dass die Ergebnisse der südbadischen Veredelungsbetriebe nochmals deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 80.000 € je nicht entlohnter Familienarbeitskraft (€/nFAK) liegen – vermutlich erzielen unsere Mitgliedsbetriebe gerade mal die Hälfte vom dem“.

Weitere Betriebsformen im Überblick

Futterbau und Milchviehhaltung

Die rückläufige Entwicklung der Betriebsergebnisse hält seit dem Wirtschaftsjahr 2017/2018 an, so dass die Milchviehhalter mit einem Unternehmensergebnis von rund 39.800 €/nFAK abschließen müssen. Gründe dafür sind vor allem die langen Trockenperioden der vergangenen Jahre und die daraufhin steigenden Kosten der Fütterung.

Ackerbau

Trotz Trockenheit konnten im Ackerbau durchschnittliche Naturalerträge eingefahren werden. Der lang ersehnte Aufschwung bleibt jedoch aus, da die Getreidepreise leicht sinken. So verbleiben die Ackerbauern weiterhin auf einem sehr niedrigen Einkommensniveau von rund 29.800 €/nFAK.

Weinbau

Eine unterdurchschnittliche Ernte konnte durch gute Qualitäten nicht kompensiert werden. Das bedeutet rund ein Drittel Einkommensverlust bezogen auf das vorherige Wirtschaftsjahr und ein Betriebsergebnis von rund 26.300 €/nFAK.

Obstbau

Nach zwei sehr enttäuschenden Wirtschaftsjahren, bedingt durch Preisverfall und Ertragsverluste durch Spätfröste, kann endlich ein gutes Ergebnis präsentiert werden: 61.200 €/nFAk. Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen, wie Mindestlohn und Artenschutz, muss sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen, um den Obstbauern langfristig ein gutes Einkommensniveau zu gewährleisten.

Den gesamten Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes finden Sie unter: Deutscher Bauernverband e.V. – Situationsbericht

Ihr bbd

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