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„Bioökonomie ins Bild rücken“ Uni Freiburg trifft Landwirte aus Südbaden

Studierende der Universität Freiburg haben vier Landwirtinnen und Landwirte aus Südbaden über mehrere Wochen hinweg mit Kameras in ihrem Arbeitsalltag begleitet.

Entstanden sind eine Website und eine Fotoausstellung, die derzeit  im Haus der Bauern in Freiburg zu sehen ist.  Über mehrere Wochen hinweg fotografierten die  Landwirtinnen und Landwirte im Rahmen des Projektes mit dem Titel „Bioökonomie ins Bild rücken“  Szenen aus ihrem Arbeitsalltag. Im Herbst folgten Gespräche mit Studierenden des Instituts für Kulturanthropologie der Universität Freiburg. Die Betriebe sind der Breitenfellner-Hof in Kandern (Moritz Breitenfellner), der Baumert-Hof in der Maiwaldsiedlung in Renchen (Veronika Larranaga-Schneider), der Heidenhof in Teningen (Simon Schmidt) und der Betrieb von Philipp Ruf in St. Peter.

Als Bioökonomie wird eine Wirtschaftsweise bezeichnet, bei der fossile Rohstoffe durch biobasierte Rohstoffe ersetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise erneuerbare Energien und die Verwertung von Restprodukten.  Vom Land Baden-Württemberg wurde dazu  2019 eine Landesstrategie beschlossen. Bei dieser Transformation des  Wirtschaftssystems hin zur Bioökonomie spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle, sowohl bei der Erzeugung biobasierter Rohstoffe als auch bei deren Nutzung. Das Ergebnis des Projekts sind mehrere Essays über Themen wie Maisanbau, regionale Kreislaufwirtschaft oder Waldverjüngung sowie eine Fotoausstellung.  Das Projekt  liefere Einblicke aus erster Hand in den  Arbeitsalltag,  so  Projektkoordinatorin Lea Breitsprecher: „Da geht es um  Kooperationen in einem regionalen Netzwerk, durch die Reststoffe in Wert gesetzt werden, beispielsweise bei der energetischen Verwertung.  Oder um Ideen, die  teils  gar nicht in politische Förderprogramme hineinpassen. Landwirtschaft ist ein  kreatives Feld, in dem es nicht nur auf ökonomische oder politische Rahmenbedingungen ankommt, sondern in dem  Landwirte eigene Ideen entwickeln und umsetzen.“  Für die beteiligten Landwirtinnen und Landwirte war das Projekt eine neue Erfahrung. „Den Blickwinkel von Menschen mitzubekommen, die mit der Landwirtschaft nichts zu tun haben, war sehr interessant. Es ist wichtig, der Bevölkerung darzulegen, wie viel Arbeit dahintersteckt, bis der Mais geerntet, das Gras siliert oder der Baum gefällt wird“, beschreibt der Nebenerwerbs-Forstwirt Philipp Ruf. Durch die Zusammenarbeit mit den Studierenden habe sich auch der Blick auf die eigene Arbeit geändert: „Vieles ist für uns selbstverständlich. Wir müssen uns klar machen, dass das für andere nicht so ist“, resümiert Junglandwirt Simon Schmidt. Einige der Fotografien sind seit vergangener Woche auf Großplakaten in Freiburg und Stuttgart zu sehen. Mit den Plakaten wolle man einen Denkanstoß leisten und das Thema in den städtischen Raum tragen, so Breitsprecher: „Unser Wunsch ist, dass Menschen darüber  nachdenken, welche Verbindungen zwischen ihrem eigenen Alltagsleben und der Landwirtschaft existieren.“

Mehr Informationen zum Projekt und die Essays sind abrufbar unter der Webadresse www.kurzelinks.de/hkgv.

Tasmin Taskale

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