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Besonderheiten der Region im Blick

Staatssekretärin Sabine Kurtz vom Stuttgarter Landwirtschaftsministerium machte sich im Oktober in Südbaden über Saatmais kundig und besuchte den BLHV.

Anfang Oktober hat Staatssekretärin Sabine Kurtz  vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf Einladung des Verbands Baden-Württembergischer Saatguterzeuger die Göpper Mühle in Weisweil besichtigt. An dem Treffen nahmen zudem Vertreterinnen und Vertreter des BLHV und der Verwaltung teil.

„Ich bin nicht nur aufgeschlossen gegenüber der Landwirtschaft allgemein, sondern habe ein großes Interesse an regionalen Besonderheiten, wie der Saatmaisvermehrung“, betonte  Kurtz gleich zu Beginn. Zunächst wurde die Saatgutaufbereitungsanlage besichtigt und im Anschluss bei einem gemeinsamen Imbiss rege über die Zukunft der Saatmaiserzeugung diskutiert.

gefährdetDirk Maier von Süd Getreide und Ekkehard Hipp von der ZG Raiffeisen informierten die Staatssekretärin nicht nur über die Saatgutgewinnung und -aufbereitung, sondern vor allen Dingen auch über die Bedeutung dieses wichtigen Einkommensstandbeins für über 200 Familienbetriebe in Südbaden.

In den Gesprächen mit den Vertretern der Saatgutvermehrer, des BLHV und der Verwaltung wurde deutlich, dass die Maissaatgutvermehrung durch verschiedene Problembereiche gefährdet ist. Der in der  Reform der EU-Agrarpolitik geplante Fruchtwechsel stellt für die Saatmaisvermehrer wie für alle anderen Ackerbauern eine große Herausforderung dar. Eine reduzierte Düngung und ein verminderter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind aufgrund der verwendeten Inzuchtlinien nur sehr schwer umsetzbar.

In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, wenn die Maisbeize als essenzieller Bestandteil des integrierten Landbaus erhalten und gefördert werden könnte. Denn seit Wegfall des Beizmittels Mesurol sind die Schäden beispielsweise durch Saatkrähen im Maisanbau allgemein und insbesondere bei Saatmaisvermehrung erheblich gestiegen.

In der Diskussion sprach sich BLHV-Vizepräsident Egon Busam für pragmatische Lösungen aus. So müsste die Begrünung im Maisanbau als Zweitfrucht anerkannt werden. Auch brauchen die Saatmaisvermehrer beim Thema Fruchtwechsel Sicherheit, um die Erzeugung längerfristig aufrechterhalten zu können.

Eine Woche später war Staatssekretärin Kurtz außerdem zu einem ersten Kennenlernen im Haus der Bauern in Freiburg. Das Treffen fand mit dem BLHV-Präsidium, Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig und Friedbert Schill und Michaela Schöttner als Vertretung des Bildungsausschusses statt. Themen waren die Agrarpolitik sowie die Bildungspolitik des Landes.

Martin Armbruster

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