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Agri-Photovoltaik hat viel Potenzial in Südbaden

Der mögliche Beitrag der heimischen Landwirtschaft zur Energiesicherheit war ein zentrales Thema des diesjährigen Treffens der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer mit Vertretern des BLHV. 

Am Tag der Landwirtschaft von BLHV und Regierungspräsidium Freiburg  besichtigte die Gruppe eine Agri-PV-Anlage in Donaueschingen-Aasen.

Vertikale Agri-PV-Anlage

Die vertikale bifaciale Anlage erstreckt sich über eine Fläche von rund 14 Hektar. Im Gegensatz zu horizontalen Anlagen, deren Leistungsspitze mittags erreicht wird, produziere die vertikale Anlage morgens und abends am meisten Energie, erklärte Christian Meyer von Next2Sun. Durch den vertikalen Aufbau werde nur etwa ein Prozent der Fläche überbaut. „So können circa  90 Prozent der Fläche bewirtschaftet werden, das spart im Vergleich zur Freiflächen-PV wertvolle Nutzfläche“, so Meyer. Die Anlage befindet sich auf einem Grünlandstandort, in diesem Jahr wurden außerdem testweise Futtererbsen auf der Fläche angebaut. Das Konzept würde sich, so Meyer, auch in Kombination mit Weidetierhaltung eignen. Der Flächenverbrauch liege unter zwei Prozent und die Paneele hätten tolle Nebenwirkungen, das Vieh sei besser geschützt und sie lieferten Beschattungseffekte. „Wir haben viele Weideflächen, da könnte man es sich sparen, manche Ackerbauflächen mit PV auszustatten und stattdessen die Weiden doppelt nutzen. Wir haben viele sinnvolle Möglichkeiten“, so Johannes Schwörer vom BLHV-Kreisverband Donaueschingen. Auch  Bärbel Schäfer zeigte sich überzeugt von dem Konzept Agri-PV. „Wir müssen aus dem Pilotieren rauskommen und endlich mehr Anlagen bauen“, forderte die Regierungspräsidentin.

Energiethemen vor Ort diskutiert (von links): BLHV-Präsident Bernhard Bolkart, BLHV-Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig, Michael Krumm, Leiter der Abteilung Landwirtschaft am Regierungspräsidium Freiburg, und der Leiter der Abteilung Umwelt, Manuel Winterhalter-Stocker, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Johannes Schwörer, Mitglied des BLHV-Kreisverbandsteams Donaueschingen. (Bild: Tasmin Taskale)

Die Planung erleichtern

Das größte Hindernis sei das aufwendige Planungsverfahren, entgegnete Meyer. Ziel sollte es demnach sein,  kleine Vorhaben über ein vereinfachtes Verfahren laufen zu lassen. „Wir haben hier enorm viel Potenzial für die Energieerzeugung und die ökologische Aufwertung. Damit die Sache aber richtig in Fahrt kommt, braucht es dringend Planungserleichterungen“, mahnte der Fachmann. BLHV-Präsident Bernhard Bolkart plädierte ebenso für eine Entlastung der Landwirte bei der Planung und sprach sich dafür aus, individuelle und praktikable Lösungen zu finden. „Ich sehe hier viel Aktionismus. Manche Kommunen packen Freiflächen-PV auf ihre Flächen, ohne über andere Lösungen nachzudenken“, erklärte er. Die Energiewende sei ein zentrales Anliegen und die Landwirtschaft wolle ihren Beitrag dazu leisten. „Wir müssen hier weiterkommen, ohne landwirtschaftliche Nutzflächen im Übermaß in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig zu naturschutzfachlich sinnvollen Lösungen kommen“, so Bolkart.

Tasmin Taskale

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