Wir müssen nicht mehr darüber reden, dass der Klimawandel einen massiven Einfluss auf unsere Landwirtschaft und unser Ernährungssystem haben wird. Ja, wir können noch darüber diskutieren, wie groß der Impact sein wird, wie viel oder wie wenig Wasser wir künftig in der Vegetationszeit zur Verfügung haben werden und wie heiß es tatsächlich sein wird. Die Rahmenbedingungen werden sich in den kommenden Jahren immer wieder ändern, und entsprechend müssen wir unser Handeln anpassen. Das bedeutet aber nicht, dass wir warten müssen, bis wir genau wissen, was zu tun ist. Denn die wesentlichen Handlungsräume sind uns schon bekannt: Humusaufbau und Wassermanagement. Und über den Humusaufbau wissen wir in der Landwirtschaft schon viel. Wir wissen, mit welchen Maßnahmen wir Humus in den Boden bringen, wie man ihn misst und unter welchen Umständen Humus auch wieder abgebaut wird. Wir können sogar berechnen, wie viel Geld ein Landwirt für jede Tonne Kohlenstoffdioxid bekommen sollte, das er in Form von Humus in seinem Boden abspeichert. Was wir nicht wissen ist, ob auf lange Sicht Humus und mit ihm Treibhausgase im Boden gespeichert werden können, da zu viele unbestimmbare Faktoren auf den Humusgehalt einwirken: Von der Bewirtschaftungsform bis hin zum Klima, alles kann sich ändern, ohne dass wir es vorausgesehen haben. Meiner Meinung nach ist diese Unberechenbarkeit einer der wichtigsten Gründe, weshalb Humusprojekte in Deutschland eher verhalten voranschreiten. In der Schweiz hingegen ist man sich dieser Unerreichbarkeit auch sehr wohl bewusst, man lässt sich jedoch nicht von ihr ausbremsen, weil klar ist, dass es beim Humusaufbau nichts zu bereuen gibt. Denn die aufbauenden Maßnahmen wirken sich direkt positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus, und das ist ein Plus in der Gegenwart. Das Schlimmste, was in Zukunft passieren kann, wird dieses Plus nicht zum Minus machen können. Man kann also nur gewinnen, wenn man jetzt handelt. Und nur verlieren, wenn man zögert.
Padraig Elsner
Wir müssen nicht mehr darüber reden, dass der Klimawandel einen massiven Einfluss auf unsere Landwirtschaft und unser Ernährungssystem haben wird. Ja, wir können noch darüber diskutieren, wie groß der Impact sein wird, wie viel oder wie wenig Wasser wir künftig in der Vegetationszeit zur Verfügung haben werden und wie heiß es tatsächlich sein wird. Die Rahmenbedingungen werden sich in den kommenden Jahren immer wieder ändern, und entsprechend müssen wir unser Handeln anpassen. Das bedeutet aber nicht, dass wir warten müssen, bis wir genau wissen, was zu tun ist. Denn die wesentlichen Handlungsräume sind uns schon bekannt: Humusaufbau und Wassermanagement. Und über den Humusaufbau wissen wir in der Landwirtschaft schon viel. Wir wissen, mit welchen Maßnahmen wir Humus in den Boden bringen, wie man ihn misst und unter welchen Umständen Humus auch wieder abgebaut wird. Wir können sogar berechnen, wie viel Geld ein Landwirt für jede Tonne Kohlenstoffdioxid bekommen sollte, das er in Form von Humus in seinem Boden abspeichert. Was wir nicht wissen ist, ob auf lange Sicht Humus und mit ihm Treibhausgase im Boden gespeichert werden können, da zu viele unbestimmbare Faktoren auf den Humusgehalt einwirken: Von der Bewirtschaftungsform bis hin zum Klima, alles kann sich ändern, ohne dass wir es vorausgesehen haben. Meiner Meinung nach ist diese Unberechenbarkeit einer der wichtigsten Gründe, weshalb Humusprojekte in Deutschland eher verhalten voranschreiten. In der Schweiz hingegen ist man sich dieser Unerreichbarkeit auch sehr wohl bewusst, man lässt sich jedoch nicht von ihr ausbremsen, weil klar ist, dass es beim Humusaufbau nichts zu bereuen gibt. Denn die aufbauenden Maßnahmen wirken sich direkt positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus, und das ist ein Plus in der Gegenwart. Das Schlimmste, was in Zukunft passieren kann, wird dieses Plus nicht zum Minus machen können. Man kann also nur gewinnen, wenn man jetzt handelt. Und nur verlieren, wenn man zögert.
Padraig Elsner