Tätigkeitsbericht Beim Landesbauerntag des BLHV in Freiburg blickte Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig auf die Arbeit des Verbandes im Jahr 2020 zurück. Nachfolgend die Kernaussagen seines Vortrages:
Die Corona-Pandemie habe vieles verändert, auch beim BLHV. Im vergangenen Jahr wurde die Digitalisierung vorangetrieben. Der BLHV setzte sich für die Einreisebewilligung der Saisonarbeitskräfte ein. Gemeinsam mit anderen Verbänden sei es gelungen zu vermitteln, dass Landwirtschaft systemrelevant ist. Damit verbunden waren Soforthilfen und Sonderkredite auch für Landwirte, rief Fiebig ins Gedächtnis.
Das Bild der Landwirtschaft werde sich in den nächsten Jahren gravierend ändern. Zum einen zeigten sich die Auswirkungen des Klimawandels in den vergangenen Jahren durch Dürre, im Jahr 2021 durch einen kalten und nassen Sommer. Die Politik sei zunehmend gespaltener. Die Pandemie habe globale Auswirkungen wie sogar die Einschränkungen von Grundrechten und Reisefreiheit mit sich gebracht.
Überzogene Vorgaben für Tierschutz, insbesondere im Bereich Schweinehaltung, zwingen Fiebig zufolge aktuell viele Betriebe zur Aufgabe. Aber auch im Rinderbereich passten die Vorgaben zunehmend nicht zur Betriebsstruktur in benachteiligten Gebieten. „Politik und Berufsstand laufen Gefahr, dass der Handel bestimmt, was er abnimmt und was folglich wo und von wem produziert wird“, betonte Fiebig.
Inmitten der Gesellschaft stehe die Landwirtschaft angesichts solcher Herausforderungen einerseits vor der Notwendigkeit des Dialogs, aber auch vor der enormen Herausforderung der Kommunikation dessen, was nach heutigem Stand der Wissenschaft machbar beziehungsweise nicht machbar sei.
Der Bund ermöglichte während der Pandemie im Zuge der von den Verbänden eingeforderten Systemrelevanz rund 80 Millionen Euro Soforthilfe und Sonderkredite. Im Zusammenhang mit der Novelle der Düngeverordnung und daraus resultierenden teils existenziellen Problemen sei die sogenannte „Bauernmilliarde“ als Konjunkturpaket bewilligt worden, die über geförderte Kredite der Landwirtschaftlichen Rentenbank umgesetzt werde.
Bei der Düngeverordnung habe sich die langjährige erfolgreiche Wasserschutzpolitik des Landes Baden-Württemberg dahingehend bezahlt gemacht, dass nur rund drei Prozent Rote Gebiete verbleiben werden.
Zu Beginn der Pandemie wurde die Einreise der osteuropäischen Saisonarbeitskräfte untersagt, die essenziell für die Sonderkulturbetriebe seien. „Dieses Problem konnte mittels eines Kraftaktes der Bauernverbände bei entsprechendem Gehör der Politik gelöst und letztlich der Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Landwirtschaft trotz der Corona-Maßnahmen gewährleistet werden“, sagte Fiebig.
In neun Sitzungen des Präsidiums, in sechs Vorstandssitzungen, zwei Verbandsausschüssen und 18 weiteren Tagungen der verschiedenen Fachgremien sei es auch im Corona-Jahr gelungen, eine hochengagierte agrarpolitische Arbeit zu machen.
Durch die Corona-Pandemie habe sich die Kommunikation maßgeblich geändert. Verbandsarbeit werde erst dann zum Erfolg, wenn es gelinge, diese auch zu kommunizieren und mit den Mitgliedern in Interaktion zu sein – insbesondere vor dem Hintergrund, dass schwarze oder weiße Ergebnisse in den seltensten Fällen erzielt werden könnten und die Komplexität der Themen vielfach nur im Kompromiss zu bewältigen sei.
Kraftakt
Mit einem Kraftakt sei die digitale Kommunikationsstruktur ausgebaut worden: Zum einen fanden Sitzungen online statt, zum anderen wurden neue Medien auch für die Bildungsarbeit genutzt. Die traditionelle Allzweckwaffe fundierter und fachlich aufbereiteter Kommunikation sei die BBZ. Flankiert werde sie mittlerweile durch die Nutzung neuer Medien wie YouTube, Zoom-Webinaren, Facebook und die BLHV-Podcasts zum Hören.
Die Mitgliederzahl des BLHV ist laut Fiebig mit 16.150 im Vorjahresvergleich nahezu konstant. Mit 126 Mitarbeitern in der Buchstelle und weiteren 60 Mitarbeitern in den anderen Aufgabenfeldern seien derzeit 186 Personen hauptamtlich beschäftigt. Dank des hohen Engagements aller Akteure habe der BLHV auch im Geschäftsjahr 2020 seine Gesamtleistung trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen leicht ausgebaut. Vermögenslage und Liquiditätsentwicklung dürften als gut bezeichnet werden.
Jennifer Shuler
Tätigkeitsbericht Beim Landesbauerntag des BLHV in Freiburg blickte Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig auf die Arbeit des Verbandes im Jahr 2020 zurück. Nachfolgend die Kernaussagen seines Vortrages:
Die Corona-Pandemie habe vieles verändert, auch beim BLHV. Im vergangenen Jahr wurde die Digitalisierung vorangetrieben. Der BLHV setzte sich für die Einreisebewilligung der Saisonarbeitskräfte ein. Gemeinsam mit anderen Verbänden sei es gelungen zu vermitteln, dass Landwirtschaft systemrelevant ist. Damit verbunden waren Soforthilfen und Sonderkredite auch für Landwirte, rief Fiebig ins Gedächtnis.
Das Bild der Landwirtschaft werde sich in den nächsten Jahren gravierend ändern. Zum einen zeigten sich die Auswirkungen des Klimawandels in den vergangenen Jahren durch Dürre, im Jahr 2021 durch einen kalten und nassen Sommer. Die Politik sei zunehmend gespaltener. Die Pandemie habe globale Auswirkungen wie sogar die Einschränkungen von Grundrechten und Reisefreiheit mit sich gebracht.
Überzogene Vorgaben für Tierschutz, insbesondere im Bereich Schweinehaltung, zwingen Fiebig zufolge aktuell viele Betriebe zur Aufgabe. Aber auch im Rinderbereich passten die Vorgaben zunehmend nicht zur Betriebsstruktur in benachteiligten Gebieten. „Politik und Berufsstand laufen Gefahr, dass der Handel bestimmt, was er abnimmt und was folglich wo und von wem produziert wird“, betonte Fiebig.
Inmitten der Gesellschaft stehe die Landwirtschaft angesichts solcher Herausforderungen einerseits vor der Notwendigkeit des Dialogs, aber auch vor der enormen Herausforderung der Kommunikation dessen, was nach heutigem Stand der Wissenschaft machbar beziehungsweise nicht machbar sei.
Der Bund ermöglichte während der Pandemie im Zuge der von den Verbänden eingeforderten Systemrelevanz rund 80 Millionen Euro Soforthilfe und Sonderkredite. Im Zusammenhang mit der Novelle der Düngeverordnung und daraus resultierenden teils existenziellen Problemen sei die sogenannte „Bauernmilliarde“ als Konjunkturpaket bewilligt worden, die über geförderte Kredite der Landwirtschaftlichen Rentenbank umgesetzt werde.
Bei der Düngeverordnung habe sich die langjährige erfolgreiche Wasserschutzpolitik des Landes Baden-Württemberg dahingehend bezahlt gemacht, dass nur rund drei Prozent Rote Gebiete verbleiben werden.
Zu Beginn der Pandemie wurde die Einreise der osteuropäischen Saisonarbeitskräfte untersagt, die essenziell für die Sonderkulturbetriebe seien. „Dieses Problem konnte mittels eines Kraftaktes der Bauernverbände bei entsprechendem Gehör der Politik gelöst und letztlich der Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Landwirtschaft trotz der Corona-Maßnahmen gewährleistet werden“, sagte Fiebig.
In neun Sitzungen des Präsidiums, in sechs Vorstandssitzungen, zwei Verbandsausschüssen und 18 weiteren Tagungen der verschiedenen Fachgremien sei es auch im Corona-Jahr gelungen, eine hochengagierte agrarpolitische Arbeit zu machen.
Durch die Corona-Pandemie habe sich die Kommunikation maßgeblich geändert. Verbandsarbeit werde erst dann zum Erfolg, wenn es gelinge, diese auch zu kommunizieren und mit den Mitgliedern in Interaktion zu sein – insbesondere vor dem Hintergrund, dass schwarze oder weiße Ergebnisse in den seltensten Fällen erzielt werden könnten und die Komplexität der Themen vielfach nur im Kompromiss zu bewältigen sei.
Kraftakt
Mit einem Kraftakt sei die digitale Kommunikationsstruktur ausgebaut worden: Zum einen fanden Sitzungen online statt, zum anderen wurden neue Medien auch für die Bildungsarbeit genutzt. Die traditionelle Allzweckwaffe fundierter und fachlich aufbereiteter Kommunikation sei die BBZ. Flankiert werde sie mittlerweile durch die Nutzung neuer Medien wie YouTube, Zoom-Webinaren, Facebook und die BLHV-Podcasts zum Hören.
Die Mitgliederzahl des BLHV ist laut Fiebig mit 16.150 im Vorjahresvergleich nahezu konstant. Mit 126 Mitarbeitern in der Buchstelle und weiteren 60 Mitarbeitern in den anderen Aufgabenfeldern seien derzeit 186 Personen hauptamtlich beschäftigt. Dank des hohen Engagements aller Akteure habe der BLHV auch im Geschäftsjahr 2020 seine Gesamtleistung trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen leicht ausgebaut. Vermögenslage und Liquiditätsentwicklung dürften als gut bezeichnet werden.
Jennifer Shuler