In sachlich-konstruktiver Atmosphäre diskutierte die AG Wolf am 11. August im Haus der Bauern in Freiburg das Thema Wolf und Herdenschutz.
In kleiner Runde traf sich die AG Wolf im Haus der Bauern. Mit eingeladen waren Felix Böcker und Frank Lamprecht von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde tauchte man gleich tief in das Thema Herdenschutz ein. Frank Lamprecht berichtete von den Herausforderungen der Topografie des Südschwarzwalds. Bei ihm und Laura Huber-Eustachi kann man Termine für eine (kostenlose) Herdenschutzberatung vereinbaren. Kontakt Herdenschutz und Monitoring (FVA) Frank Lamprecht, Laura Huber-Eustachi, +49 (0)761/4018-274, +49 (0)173/6041117 (auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar) info@wildtiermonitoring.de.
Felix Böcker betonte, wie wichtig die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren rund um den Wolf sei: Landwirte, Jagdpächter, Forst, Gemeinden, Tourismus, Politik, Naturschutz. Insbesondere sei es auch notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger die Herausforderungen der Tierhalter vor Ort sehen und mit Betroffenen sprechen.
Die Fördermittel müssen fließen
Aus verschiedenen Landratsämtern wurde von Problemen beim Antrag auf einen wolfssicheren Zaun berichtet, unter anderem wegen angeblich nicht mehr vorhandener Fördermittel. Die Vertreter des BLHV forderten das Umweltministerium auf, die Fördermittel schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, da sonst die Kooperationsbereitschaft der Landwirte sehr schnell dahin wäre. Zudem erwartet der BLHV, dass die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) rund um den Herdenschutz baldmöglichst vorliegen. BLHV-Fachreferent und stellvertretender Hauptgeschäftsführer Michael Nödl hatte sie vom Umweltministerium eingefordert. Trotz der Schwierigkeiten rät der BLHV allen Schaf- und Ziegenhaltern (sowie Mutterkuhhaltern für Abkalbeweiden), sich zu Herdenschutzmaßnamen beraten zu lassen und die Förderung einzufordern.
Erfahrungen aus dem Münstertal
In der Sitzung berichtete Simon Zimmermann, neuestes Mitglied in der AG Wolf und Mitglied im Arbeitskreis Wolf im Münstertal, von der Arbeit im Münstertal. Der Arbeitskreis ist aus einer Whatsapp-Gruppe der Landwirte im Münstertal entstanden, aus Anlass des ersten Wolfsrisses. Anliegen der Gruppe ist, die Tierhalter bestmöglich auf den Wolf vorzubereiten und die Perspektive der Landwirtschaft konsequent zu vertreten. Daran arbeitet die Gruppe beispielhaft, vor allem durch intensive Gespräche mit Gemeinden, Tourismus, Forst und Jagdpächtern sowie dem Naturschutz (NABU/BUND). Geplant wird eine Informationsveranstaltung für Landwirte im September in der Belchenhalle – mit der Gemeinde Münstertal und der FVA. Simon Zimmermann betonte, dass die Kommunikation zwischen den Akteuren und der regelmäßige Informationsaustausch mit am wichtigsten seien. Viele Landwirte wüssten noch viel zu wenig zum Thema Herdenschutz und wie sie sich bei einem Rissverdacht zu verhalten hätten. Die FVA appellierte an die Schaf- und Ziegenhalter, dass so viele Betriebe wie möglich Herdenschutzmaßnahmen ergreifen. Sonst könnten einzelne Wölfe daraus lernen und sich auf Nutztiere spezialisieren. Dieses Szenario wolle man im Schwarzwald vermeiden.
Wettrüsten vermeiden
Angesichts einer großen Zahl von Hobbytierhaltern und Nebenerwerbsbetrieben mit nur wenigen Tieren waren die Vertreter des BLHV skeptisch, ob Herdenschutzmaßnahmen flächendeckend ergriffen werden. Ein Wettrüsten beim Zaunschutz sollte vermieden werden. Auch die FVA betonte, dass immer höhere Zäune, wie sie mancherorts gefordert würden, nicht sinnvoll seien.
Der BLHV fordert eine Entschädigung für Nutztierrisse bei Rindern und über die Übergangsfrist hinaus für alle Schaf- und Ziegenhalter, die einen Antrag auf Zaunbauförderung gestellt haben. Sollte die Förderung innerhalb der Übergangsfrist nicht umgesetzt werden, habe man so die beste Verhandlungsgrundlage. Problemwölfe, die trotz zumutbarem Herdenschutz Tiere wiederholt angreifen, müssen konsequent und ohne großen bürokratischen Aufwand entnommen werden, so der BLHV. Die Sitzungsatmosphäre war sachlich und informativ, die Einblicke in die Arbeit im Münstertal waren sehr bereichernd. Bedauert wurde, dass viele Teilnehmer kurzfristig absagen mussten. Diese haben etwas versäumt, so die gemeinsame Feststellung. Das Gremium freut sich bereits auf das nächste Treffen zu diesem (leider) sehr präsenten Thema.
Kontakt Herdenschutz und Monitoring (FVA) Frank Lamprecht, Laura Huber-Eustachi
+49 (0)761/4018-274
+49 (0)173/6041117 (auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar)
In sachlich-konstruktiver Atmosphäre diskutierte die AG Wolf am 11. August im Haus der Bauern in Freiburg das Thema Wolf und Herdenschutz.
In kleiner Runde traf sich die AG Wolf im Haus der Bauern. Mit eingeladen waren Felix Böcker und Frank Lamprecht von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde tauchte man gleich tief in das Thema Herdenschutz ein. Frank Lamprecht berichtete von den Herausforderungen der Topografie des Südschwarzwalds. Bei ihm und Laura Huber-Eustachi kann man Termine für eine (kostenlose) Herdenschutzberatung vereinbaren. Kontakt Herdenschutz und Monitoring (FVA) Frank Lamprecht, Laura Huber-Eustachi, +49 (0)761/4018-274, +49 (0)173/6041117 (auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar) info@wildtiermonitoring.de.
Felix Böcker betonte, wie wichtig die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren rund um den Wolf sei: Landwirte, Jagdpächter, Forst, Gemeinden, Tourismus, Politik, Naturschutz. Insbesondere sei es auch notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger die Herausforderungen der Tierhalter vor Ort sehen und mit Betroffenen sprechen.
Die Fördermittel müssen fließen
Aus verschiedenen Landratsämtern wurde von Problemen beim Antrag auf einen wolfssicheren Zaun berichtet, unter anderem wegen angeblich nicht mehr vorhandener Fördermittel. Die Vertreter des BLHV forderten das Umweltministerium auf, die Fördermittel schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, da sonst die Kooperationsbereitschaft der Landwirte sehr schnell dahin wäre. Zudem erwartet der BLHV, dass die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) rund um den Herdenschutz baldmöglichst vorliegen. BLHV-Fachreferent und stellvertretender Hauptgeschäftsführer Michael Nödl hatte sie vom Umweltministerium eingefordert. Trotz der Schwierigkeiten rät der BLHV allen Schaf- und Ziegenhaltern (sowie Mutterkuhhaltern für Abkalbeweiden), sich zu Herdenschutzmaßnamen beraten zu lassen und die Förderung einzufordern.
Erfahrungen aus dem Münstertal
In der Sitzung berichtete Simon Zimmermann, neuestes Mitglied in der AG Wolf und Mitglied im Arbeitskreis Wolf im Münstertal, von der Arbeit im Münstertal. Der Arbeitskreis ist aus einer Whatsapp-Gruppe der Landwirte im Münstertal entstanden, aus Anlass des ersten Wolfsrisses. Anliegen der Gruppe ist, die Tierhalter bestmöglich auf den Wolf vorzubereiten und die Perspektive der Landwirtschaft konsequent zu vertreten. Daran arbeitet die Gruppe beispielhaft, vor allem durch intensive Gespräche mit Gemeinden, Tourismus, Forst und Jagdpächtern sowie dem Naturschutz (NABU/BUND). Geplant wird eine Informationsveranstaltung für Landwirte im September in der Belchenhalle – mit der Gemeinde Münstertal und der FVA. Simon Zimmermann betonte, dass die Kommunikation zwischen den Akteuren und der regelmäßige Informationsaustausch mit am wichtigsten seien. Viele Landwirte wüssten noch viel zu wenig zum Thema Herdenschutz und wie sie sich bei einem Rissverdacht zu verhalten hätten. Die FVA appellierte an die Schaf- und Ziegenhalter, dass so viele Betriebe wie möglich Herdenschutzmaßnahmen ergreifen. Sonst könnten einzelne Wölfe daraus lernen und sich auf Nutztiere spezialisieren. Dieses Szenario wolle man im Schwarzwald vermeiden.
Wettrüsten vermeiden
Angesichts einer großen Zahl von Hobbytierhaltern und Nebenerwerbsbetrieben mit nur wenigen Tieren waren die Vertreter des BLHV skeptisch, ob Herdenschutzmaßnahmen flächendeckend ergriffen werden. Ein Wettrüsten beim Zaunschutz sollte vermieden werden. Auch die FVA betonte, dass immer höhere Zäune, wie sie mancherorts gefordert würden, nicht sinnvoll seien.
Der BLHV fordert eine Entschädigung für Nutztierrisse bei Rindern und über die Übergangsfrist hinaus für alle Schaf- und Ziegenhalter, die einen Antrag auf Zaunbauförderung gestellt haben. Sollte die Förderung innerhalb der Übergangsfrist nicht umgesetzt werden, habe man so die beste Verhandlungsgrundlage. Problemwölfe, die trotz zumutbarem Herdenschutz Tiere wiederholt angreifen, müssen konsequent und ohne großen bürokratischen Aufwand entnommen werden, so der BLHV. Die Sitzungsatmosphäre war sachlich und informativ, die Einblicke in die Arbeit im Münstertal waren sehr bereichernd. Bedauert wurde, dass viele Teilnehmer kurzfristig absagen mussten. Diese haben etwas versäumt, so die gemeinsame Feststellung. Das Gremium freut sich bereits auf das nächste Treffen zu diesem (leider) sehr präsenten Thema.
Kontakt Herdenschutz und Monitoring (FVA) Frank Lamprecht, Laura Huber-Eustachi
+49 (0)761/4018-274
+49 (0)173/6041117 (auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar)
info@wildtiermonitoring.de