Verbandsarbeit

Kommentar: Volksantrag ohne Grenzen

Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es müsste jetzt schon viel schiefgehen, damit der Volksantrag „Gemeinsam unsere Umwelt schützen“ scheitert. Darum sind Winzer, Obstbauern und Landwirte auf dem besten Weg, in Baden-Württemberg Geschichte zu schreiben. Denn sie könnten den ersten Volksantrag einreichen, den es im Land gibt. Das sollte auch gefeiert werden, insbesondere weil all diejenigen, die unterwegs waren, um Unterschriften einzusammeln, ganz genau wissen, dass das kein Selbstläufer ist. Unzählige Stunden der knappen Freizeit wurden geopfert, um auf Festen, in Städten, auf Marktplätzen und Veranstaltungen für den Volksantrag zu werben. Und das ohne Lohn, und nicht, wie von manchen Kritikern behauptet, von der Chemieindustrie gesponsert. Sollte der Volksantrag trotz alledem noch scheitern, wäre er immer noch ein großer Erfolg, das ist sicher. Sicher ist zudem, dass der Volksantrag auch verpflichtet. Jeder, der ihn unterschrieben hat, hat sich für den gemeinsamen Weg entschieden. „Gemeinsam“ ist nicht nur das erste Wort im Titel, es ist auch das Herz des Volksantrages. Der gemeinsame Weg endet nicht an Verbandsgrenzen oder beim bäuerlichen Berufsstand. Er führt durch die gesamte Gesellschaft und schließt die Interessen des Naturschutzes ebenso ein wie die der Landwirtschaft, wobei keiner von beiden alleine bestimmen kann, wo es langgeht. Und er muss auch diejenigen mitnehmen, die nicht in der Lage sind, sich die hohen Ansprüche an unsere Lebensmittelerzeugung  zu leisten. Denn jeder hat einen Anspruch auf gute, gesunde Lebensmittel. In diesem Punkt überschreitet der Volksantrag sogar die Landesgrenze, denn dieser Anspruch gilt für jeden Erdbewohner.

Padraig Elsner