Derzeit beobachte ich einen neuen Trend in der Landschaft der Zeitschriften, die ich als Gutmenschmagazine bezeichnen würde.
In denen kann ich lesen, wie ich aus Sicht des aktuellen Zeitgeistes zu einem besseren Menschen werden kann. Ob ich nun Körper und Geist in Einklang bringen oder meinen CO2-Fußabdruck optimieren möchte – für jeden Weltverbesserer gibt es das passende Blättchen. Ich behaupte an dieser Stelle auch, dass die Lektüre in erster Linie dazu führen würde, dass ich mir eine überteuerte Badehose aus recyceltem Plastik aus dem Meer kaufe, anstatt selbst meinen täglichen Plastikkonsum zu reduzieren. Der Wunsch, die Welt zu verbessern, ist in unserer Gesellschaft also groß. Leider wählen viele den bequemsten Weg, um ihn wahr werden zu lassen. Die Frage ist nur, wie lange können Wunsch und Realität noch so weit auseinanderliegen? Wann müssen wir Fakten schaffen und zum Beispiel durch eine CO2-Steuer zeigen, dass Gutmenschsein kein Etikett ist, sondern konkretes Handeln und Einschränkungen bedeutet? Für die Landwirtschaft könnte eine solche Steuer sogar Vorteile bringen, meint auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, weil dadurch der Wettbewerbsvorteil von fossilen Energieträgern gegenüber biologischen ausgeglichen werden könne. Ich meine, es steckt noch mehr Potenzial dahinter, wenn Landwirte durch Humusaufbau Steuern einsparen könnten. Außerdem könnten Geringverdiener besser gestellt werden, weil diese in der Regel keine Vielflieger und SUV-Lenker sind. Wer also in seinem Alltag viel CO2 ausstößt, sollte zur Kasse gebeten werden. Wer seine Emissionen gering hält oder sogar Treibhausgase aus der Atmosphäre holt, der muss belohnt werden. Öffentliches Geld nur noch für öffentliche Leistungen, wird stets gefordert, wenn es um die künftige Agrarpolitik geht. Wer das ernst meint, muss die Forderung an die gesamte Gesellschaft stellen. Dann würde man sich als Politiker jedoch mit dem Großteil der Wählerschaft anlegen oder sich gar selbst hinterfragen müssen.
Elsner
Derzeit beobachte ich einen neuen Trend in der Landschaft der Zeitschriften, die ich als Gutmenschmagazine bezeichnen würde.
In denen kann ich lesen, wie ich aus Sicht des aktuellen Zeitgeistes zu einem besseren Menschen werden kann. Ob ich nun Körper und Geist in Einklang bringen oder meinen CO2-Fußabdruck optimieren möchte – für jeden Weltverbesserer gibt es das passende Blättchen. Ich behaupte an dieser Stelle auch, dass die Lektüre in erster Linie dazu führen würde, dass ich mir eine überteuerte Badehose aus recyceltem Plastik aus dem Meer kaufe, anstatt selbst meinen täglichen Plastikkonsum zu reduzieren. Der Wunsch, die Welt zu verbessern, ist in unserer Gesellschaft also groß. Leider wählen viele den bequemsten Weg, um ihn wahr werden zu lassen. Die Frage ist nur, wie lange können Wunsch und Realität noch so weit auseinanderliegen? Wann müssen wir Fakten schaffen und zum Beispiel durch eine CO2-Steuer zeigen, dass Gutmenschsein kein Etikett ist, sondern konkretes Handeln und Einschränkungen bedeutet? Für die Landwirtschaft könnte eine solche Steuer sogar Vorteile bringen, meint auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, weil dadurch der Wettbewerbsvorteil von fossilen Energieträgern gegenüber biologischen ausgeglichen werden könne. Ich meine, es steckt noch mehr Potenzial dahinter, wenn Landwirte durch Humusaufbau Steuern einsparen könnten. Außerdem könnten Geringverdiener besser gestellt werden, weil diese in der Regel keine Vielflieger und SUV-Lenker sind. Wer also in seinem Alltag viel CO2 ausstößt, sollte zur Kasse gebeten werden. Wer seine Emissionen gering hält oder sogar Treibhausgase aus der Atmosphäre holt, der muss belohnt werden. Öffentliches Geld nur noch für öffentliche Leistungen, wird stets gefordert, wenn es um die künftige Agrarpolitik geht. Wer das ernst meint, muss die Forderung an die gesamte Gesellschaft stellen. Dann würde man sich als Politiker jedoch mit dem Großteil der Wählerschaft anlegen oder sich gar selbst hinterfragen müssen.
Elsner