Im Schnitt geben die Deutschen pro Kopf und Jahr 116 Euro für ökologisch erzeugte Lebensmittel aus.
Damit liegen wir nur im guten europäischen Mittelfeld. Der Spitzenreiter ist die Schweiz mit 250 Euro, gefolgt von Dänemark und Schweden. Der Vergleich hinkt natürlich, da in diesen Ländern die Lebensmittelkosten generell hoch sind. Aber müssten die Pro-Kopf-Ausgaben in Deutschland nicht schon jetzt viel höher sein, um die sehr hoch gesteckten Forderungen nach einer Ausweitung der Biofläche in Deutschland zu rechtfertigen? So fordert das Volksbegehren in Baden-Württemberg 50 Prozent Flächenanteil.
Die Pro-Kopf-Ausgaben sollten bei uns tatsächlich höher sein, wenn man das Ausmaß der Bio-Stimmung in Deutschland betrachet. Aber mehr Fläche bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass man mehr Geld für „Bio“ ausgibt. Spanien weist mit rund zwei Millionen Hektar biologischer Anbaufläche mehr Ökolandbau auf als jeder andere Staat in Europa. Dort geben die Menschen aber nur 36 Euro pro Kopf und Jahr für Biolebensmittel aus.
Andersherum heißt es auch nicht, dass aus mehr Markt mehr Fläche entsteht. Nordamerika ist der weltweit größte Biomarkt. Dort werden rund 39 Milliarden Euro pro Jahr mit Biolebensmitteln umgesetzt. Jedoch befinden sich auf diesem Kontinent nur 5,4 Prozent der ökologisch bewirtschafteten Fläche weltweit. Es sind gerade einmal 0,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Nordamerikas. Der zweitgrößte Biomarkt der Welt ist übrigens Deutschland, aber auch hier liegt der Öko-Flächenanteil gerade mal bei rund acht Prozent.
Soll die Biofläche in Deutschland nachhaltig wachsen, muss eine Mammutaufgabe gelöst werden. Trotz globalem Handel und offener Grenzen, mit Bevorzugung der Länder, in denen aufgrund des Klimas einfacher Bio erzeugt werden kann, muss in Deutschland ein Markt aufgebaut werden, der regionales Bio verwertet und zugleich ein faires Einkommen für alle Marktteilnehmer bietet. Nur unter diesen Bedingungen könnte das Ziel des Volksbegehrens erfüllt werden. Aber wissen das auch die Unterzeichner?
Elsner
Im Schnitt geben die Deutschen pro Kopf und Jahr 116 Euro für ökologisch erzeugte Lebensmittel aus.
Damit liegen wir nur im guten europäischen Mittelfeld. Der Spitzenreiter ist die Schweiz mit 250 Euro, gefolgt von Dänemark und Schweden. Der Vergleich hinkt natürlich, da in diesen Ländern die Lebensmittelkosten generell hoch sind. Aber müssten die Pro-Kopf-Ausgaben in Deutschland nicht schon jetzt viel höher sein, um die sehr hoch gesteckten Forderungen nach einer Ausweitung der Biofläche in Deutschland zu rechtfertigen? So fordert das Volksbegehren in Baden-Württemberg 50 Prozent Flächenanteil.
Die Pro-Kopf-Ausgaben sollten bei uns tatsächlich höher sein, wenn man das Ausmaß der Bio-Stimmung in Deutschland betrachet. Aber mehr Fläche bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass man mehr Geld für „Bio“ ausgibt. Spanien weist mit rund zwei Millionen Hektar biologischer Anbaufläche mehr Ökolandbau auf als jeder andere Staat in Europa. Dort geben die Menschen aber nur 36 Euro pro Kopf und Jahr für Biolebensmittel aus.
Andersherum heißt es auch nicht, dass aus mehr Markt mehr Fläche entsteht. Nordamerika ist der weltweit größte Biomarkt. Dort werden rund 39 Milliarden Euro pro Jahr mit Biolebensmitteln umgesetzt. Jedoch befinden sich auf diesem Kontinent nur 5,4 Prozent der ökologisch bewirtschafteten Fläche weltweit. Es sind gerade einmal 0,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Nordamerikas. Der zweitgrößte Biomarkt der Welt ist übrigens Deutschland, aber auch hier liegt der Öko-Flächenanteil gerade mal bei rund acht Prozent.
Soll die Biofläche in Deutschland nachhaltig wachsen, muss eine Mammutaufgabe gelöst werden. Trotz globalem Handel und offener Grenzen, mit Bevorzugung der Länder, in denen aufgrund des Klimas einfacher Bio erzeugt werden kann, muss in Deutschland ein Markt aufgebaut werden, der regionales Bio verwertet und zugleich ein faires Einkommen für alle Marktteilnehmer bietet. Nur unter diesen Bedingungen könnte das Ziel des Volksbegehrens erfüllt werden. Aber wissen das auch die Unterzeichner?
Elsner