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Kommentar: Landwirtschaft 4.0 ist das Topthema des Jahres

Warum ist „Landwirtschaft 4.0“ das Topthema der Agrarbranche im Jahr 2018? Vielleicht, weil es endlich einmal ein Thema ist, über das Landwirte mit Landwirten oder auch mit Landmaschinentechnikern sprechen können, ohne dass ihnen jemand dazwischen quatscht, der eigentlich von Landwirtschaft keine Ahnung hat, aber ganz genau weiß, wie es besser geht. Vielleicht aber auch, weil insgeheim viele hoffen, dass die neuen Technologien die langersehnte Wende bringen. Nicht die „grüne“ Agrarwende, sondern einen Umschwung, der Wohlstand – keinen Reichtum – in den Agrarsektor bringen könnte. Ein Umschwung, der einen Kompromiss mit sich bringt, der Frieden stiften könnte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Anstatt gar keine Pflanzenschutzmittel mehr einzusetzen, werden die Wirkstoffe dank digitaler Präzisionstechnologie so genau ausgebracht, dass nur noch verbitterte Öko-Fundamentalisten von einer Fernvergiftung der Landschaft sprechen können. Wenn kleine, selbstfahrende Roboter jede Pflanze individuell mit Nährstoffen sowie Wasser versorgen und nebenbei noch Unkraut jäten, dann wird es schwer für die Kritiker der modernen Landwirtschaft. Die Begeisterung für das Smart Farming kann ins Grenzenlose getrieben werden, vor allem von denjenigen, die damit viel Geld verdienen möchten. Doch steckt nicht in jedem Mythos ein Körnchen Realität? Und wann ist zuletzt eine neue Technologie, die so breit angekündigt und diskutiert wurde, wirklich kläglich gescheitert? Leider sind Prognosen generell schwer zu  treffen, weil sie sich auf etwas beziehen, was noch nicht stattgefunden hat. Deshalb kann keiner sagen, ob mit der Landwirtschaft 4.0 die große Wende kommt. Wer sich aber jetzt  nicht damit beschäftigt, der kann später nicht einmal mehr sagen: „Ich habe es doch gleich gesagt!“

Padraig Elsner

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