Die Grüne Woche 2025 war einmal mehr der Treffpunkt für die Landwirtschaft. Eindrücklich waren die Botschaften von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier. Seine Forderungen nach Bürokratieabbau, einer attraktiven Landwirtschaft für kommende Generationen und Sicherung der Ernährungssouveränität trafen den Nerv vieler Landwirte.
Hansen präsentierte sich als jemand, der ihre Anliegen versteht – und als einen Hoffnungsträger, der diese Themen in den kommenden Jahren voranbringen will. Eindrücklich war auch die Rede von Bauernpräsident Joachim Rukwied. Mit seiner Botschaft „Wer unter dem Dogma ‚Krise‘ arbeitet, findet keine Lösungen“ traf er den Nagel auf den Kopf: Eine Branche, die sich im permanenten Krisenmodus bewegt, verliert ihre Gestaltungsfähigkeit.
Landwirte stehen zweifelsohne vor Herausforderungen – von den Folgen des Klimawandels über veränderte gesellschaftliche Erwartungen bis hin zu wirtschaftlichem Druck. Doch die Landwirtschaft ist nicht nur Opfer äußerer Umstände. Sie ist eine Wirtschafts- und Lebensform mit einem enormen Gestaltungsspielraum. Gerade in Zeiten der Transformation und Unsicherheit ist es entscheidend, diesen Raum zu nutzen. Das bedeutet, stärker auf Innovationen zu setzen, regionale Kreisläufe auszubauen und neue Wege zu gehen.
Mit seiner Rede setzte Rukwied einen Gegenakzent zu einem Zeitgeist, der von Krisenrhetorik beherrscht wird – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern in der gesamten politischen und medialen Debatte. Ob Klimakrise, Migrationskrise oder Ukrainekrise – die permanente Beschwörung von Katastrophenszenarien scheint zur dominierenden Strategie geworden zu sein. Krisen werden genutzt, um Wählerstimmen zu gewinnen und die eigene politische Agenda durchzusetzen. Doch diese Strategie hat einen hohen Preis: Sie verstärkt den ohnehin tief verankerten „Negative-Bias“ in der menschlichen Wahrnehmung. Negative Botschaften finden stärker Gehör, sie prägen unser Denken und schaffen ein Gefühl der Ohnmacht. Eine solche Rhetorik mag kurzfristig Schlagzeilen machen, aber sie hindert uns daran, Lösungen zu entwickeln.
Was es jetzt braucht, ist ein Perspektivwechsel! Nur so lassen sich Wege finden, um eine Branche, die von Natur aus von Veränderung geprägt ist, für kommende Generationen attraktiv zu machen. Ob KI-basierte Bodenanalysen, autonome Maschinen oder alternative Antriebstechnologien – die Grüne Woche hat gezeigt, dass es an Innovation und Vision nicht mangelt.
Doch damit diese Visionen Realität werden können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen. Nur so erhalten Akteure aus Forschung und Praxis die nötige Sicherheit, um Transformationsprozesse umzusetzen. Mit seiner Rede adressierte der Bauernpräsident daher nicht nur den eigenen Berufsstand, sondern richtete einen klaren Appell an die Politik: Es braucht stabile politische Verhältnisse in einer zunehmend fragilen Welt.
Es muss Schluss sein mit parteipolitischen Grabenkämpfen. Landwirtschaft und Gesellschaft brauchen jetzt endlich eine Politik, die sich um die Sache kümmert, die bereit ist, Kompromisse einzugehen und Dinge umzusetzen, die mitunter schon längst auf dem Tisch liegen – Stichwort: ZKL und Borchert. Um noch einmal auf die Rede unseres Bauernpräsidenten zurückzukommen: Es ist Zeit, die Perspektive zu ändern. Raus aus dem Krisendenken – rein in die Lösungsfindung. Denn nicht die „Letzte Generation“ sollte unser Maßstab sein, sondern die nächsten Generationen.
Tasmin Taskale
Die Grüne Woche 2025 war einmal mehr der Treffpunkt für die Landwirtschaft. Eindrücklich waren die Botschaften von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier. Seine Forderungen nach Bürokratieabbau, einer attraktiven Landwirtschaft für kommende Generationen und Sicherung der Ernährungssouveränität trafen den Nerv vieler Landwirte.
Hansen präsentierte sich als jemand, der ihre Anliegen versteht – und als einen Hoffnungsträger, der diese Themen in den kommenden Jahren voranbringen will. Eindrücklich war auch die Rede von Bauernpräsident Joachim Rukwied. Mit seiner Botschaft „Wer unter dem Dogma ‚Krise‘ arbeitet, findet keine Lösungen“ traf er den Nagel auf den Kopf: Eine Branche, die sich im permanenten Krisenmodus bewegt, verliert ihre Gestaltungsfähigkeit.
Landwirte stehen zweifelsohne vor Herausforderungen – von den Folgen des Klimawandels über veränderte gesellschaftliche Erwartungen bis hin zu wirtschaftlichem Druck. Doch die Landwirtschaft ist nicht nur Opfer äußerer Umstände. Sie ist eine Wirtschafts- und Lebensform mit einem enormen Gestaltungsspielraum. Gerade in Zeiten der Transformation und Unsicherheit ist es entscheidend, diesen Raum zu nutzen. Das bedeutet, stärker auf Innovationen zu setzen, regionale Kreisläufe auszubauen und neue Wege zu gehen.
Mit seiner Rede setzte Rukwied einen Gegenakzent zu einem Zeitgeist, der von Krisenrhetorik beherrscht wird – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern in der gesamten politischen und medialen Debatte. Ob Klimakrise, Migrationskrise oder Ukrainekrise – die permanente Beschwörung von Katastrophenszenarien scheint zur dominierenden Strategie geworden zu sein. Krisen werden genutzt, um Wählerstimmen zu gewinnen und die eigene politische Agenda durchzusetzen. Doch diese Strategie hat einen hohen Preis: Sie verstärkt den ohnehin tief verankerten „Negative-Bias“ in der menschlichen Wahrnehmung. Negative Botschaften finden stärker Gehör, sie prägen unser Denken und schaffen ein Gefühl der Ohnmacht. Eine solche Rhetorik mag kurzfristig Schlagzeilen machen, aber sie hindert uns daran, Lösungen zu entwickeln.
Was es jetzt braucht, ist ein Perspektivwechsel! Nur so lassen sich Wege finden, um eine Branche, die von Natur aus von Veränderung geprägt ist, für kommende Generationen attraktiv zu machen. Ob KI-basierte Bodenanalysen, autonome Maschinen oder alternative Antriebstechnologien – die Grüne Woche hat gezeigt, dass es an Innovation und Vision nicht mangelt.
Doch damit diese Visionen Realität werden können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen. Nur so erhalten Akteure aus Forschung und Praxis die nötige Sicherheit, um Transformationsprozesse umzusetzen. Mit seiner Rede adressierte der Bauernpräsident daher nicht nur den eigenen Berufsstand, sondern richtete einen klaren Appell an die Politik: Es braucht stabile politische Verhältnisse in einer zunehmend fragilen Welt.
Es muss Schluss sein mit parteipolitischen Grabenkämpfen. Landwirtschaft und Gesellschaft brauchen jetzt endlich eine Politik, die sich um die Sache kümmert, die bereit ist, Kompromisse einzugehen und Dinge umzusetzen, die mitunter schon längst auf dem Tisch liegen – Stichwort: ZKL und Borchert. Um noch einmal auf die Rede unseres Bauernpräsidenten zurückzukommen: Es ist Zeit, die Perspektive zu ändern. Raus aus dem Krisendenken – rein in die Lösungsfindung. Denn nicht die „Letzte Generation“ sollte unser Maßstab sein, sondern die nächsten Generationen.
Tasmin Taskale