Bei der BLHV-Kreisversammlung Hochschwarzwald wollten Valentin Sonner und Georg Reichenbach vom Vorstandsteam ihre Ämter eigentlich in neue Hände übergeben. Mangels Nachfolgern traten sie wieder an und wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Zur Kreisverbandsversammlung waren am 30. Oktober 67 wahlberechtigte Mitglieder in die Elzmattenhalle in St. Peter gekommen.
Die Bezirksgeschäftsführerin Silke Grünewald zeigte sich erfreut über die Anwesenheit vieler junger Landwirte. Der Kreisverband Hochschwarzwald hat derzeit 946 Mitglieder, ein Großteil davon sind um die 60 Jahre, dazu kommt ein hoher Anteil an Altenteilern. Jedoch ist auch ein leichter Zuwachs junger Mitglieder zu verzeichnen, oft im Rahmen einer Hofübernahme.
Georg Reichenbach erwähnte vor der Wahl, dass die vor drei Jahren zum Team gewählte Anna Vogelbacher aus Mutterschutzgründen ihren Posten abgegeben hatte. Sowohl er selbst als auch Valentin Sonner wollten nun aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen ebenfalls aufhören. Da sie keine Nachfolger fanden, werden sie ihre Posten nochmals drei Jahre übernehmen. In geheimer Wahl wurden sie mit großer Mehrheit (62 Stimmen) wiedergewählt.
Die acht zur Wahl stehenden Beisitzer wurden im Block per Handzeichen einstimmig gewählt. Es sind dies Andreas Wolber, Löffingen; Jonas Hermann, Saig; Tobias Herbst, Jostal; Stefan Schuler, Stegen; Rudi Steinhart, Kirchzarten; Patrick Ketterer, Löffingen; Tobias Winterhalter, Oberried.
Verabschiedet und mit einem Präsent bedacht wurden anschließend Anna Vogelbacher, Tobias Albrecht, Timo Reichhart, Wolfgang Ketterer und Martin Sieber (nicht anwesend).
Markus Porm als Fachbereichsleiter des Landwirtschaftsamtes berichtete von den Problemen der FAKT-Auszahlung. Zum einen seien viele Mitarbeiter in Ruhestand gegangen, zum anderen habe die Technik beim Ministerium gestreikt. Nur mit vielen Improvisationen und Tricks seien die Gelder geflossen und konnten ausgezahlt werden. Dieses Jahr sollen die Zahlungen wie gewohnt ab November kommen. Versprechen wollte er aber nichts, da die Kommunikation mit dem Ministerium schwierig sei. Oft erfahre das Amt Neuigkeiten erst über die Presse.
BLHV-Präsident Bernhard Bolkart wandte zur verspäteten FAKT-Zahlung ein, dass es sehr unglaubwürdig klinge, dass ein nicht funktionierender Rechner in Stuttgart schuld daran sei. Die Landwirte hätten ihre Anträge fristgerecht eingereicht, seien ihre Verpflichtungen eingegangen und hätten ihren Lohn dafür nicht erwartungsgemäß erhalten. Das dürfe sich nicht wiederholen.
Passend hierzu sprach Christian Weißer, landwirtschaftlicher Kundenberater der Sparkasse Hochschwarzwald. Es sei in der heutigen Zeit extrem schwierig geworden, eine Tilgungsrate auszusetzen oder auf die Schnelle, quasi nach einem Telefongespräch, an Geld zu kommen. Dazu haben die Banken mittlerweile zu hohe Vorgaben. Er gab jedoch Finanzierungstipps. Außerdem sei es natürlich notwendig, sich ein Finanzpolster zu schaffen. Und das wichtigste: Nicht abwarten, bis es fast zu spät ist, sondern sich rechtzeitig an die Bank wenden.
Bernhard Bolkart sprach aktuelle berufsständische Themen an. So stellte er klar, dass die Proteste im vergangenen Winter etwas bewirkt haben. Aber man dürfe nicht lockerlassen. In dem Gesellschaftsvertrag sollen die Bürger erkennen, wie wertvoll und wichtig Landwirtschaft für alle ist.
Zum Wolf und Biber sagte er, dass bewiesen werden müsse, was nicht machbar sei. Der Biber habe keine natürlichen Feinde, verursache immense Schäden auch im Bereich Grundwasser und da es ihn mittlerweile in fünfstelliger Population gebe, könne er nicht streng geschützt sein. Bei beiden Tierarten seien Eingriffe dringend notwendig.
In der Diskussion meldete sich Markus Wangler zu Wort. Er zollte den Beteiligten des Herdenschutzprojektes Wolf seinen Respekt, war aber der Meinung, dass auf den Schildern stehen müsse „Wir oder der Wolf“, denn ein Miteinander sei unmöglich. Bolkart gab zu verstehen, dass seiner Meinung nach der Schwarzwald, wenn nicht ganz Deutschland, wolfsfrei sein sollte. Man müsse aber im Umgang mit den Befürwortern diplomatisch vorgehen.
Franz-Josef Löffler sprach das „Freiburger Problem“ veganes Essen an Schulen und Kindergärten an. Dies widerspreche dem Bedürfnis der Stadtbevölkerung, in ihrer Freizeit die schöne Schwarzwaldlandschaft zu genießen. Eine offene Landschaft sei aber, ohne Alternative, nur durch Weidetiere möglich! Das müsse immer wieder klargemacht werden.
Bernhard Andris wünschte sich noch mehr Miteinander von Landwirten, Tourismus und Gastronomie. Nur durch eine starke Gemeinsamkeit könne etwas erreicht werden. Er forderte alle auf, ein bisschen mutiger und frecher zu werden, um gegen Vorgaben von oben vorzugehen.
Simon Schwär (und Franz-Josef Löffler) kritisierten den BLHV, dass sie bei den Bauernprotesten zu langsam reagiert hätten und nicht gleich bei den ersten Demos dabei waren. Bolkart verteidigte sich, dass es wichtig gewesen sei, Vorbereitungen und Genehmigungen einzuholen, damit man rechtlich auf der sicheren Seite sei. Zum Abschluss sprach Valentin Sonner die Mitteilung an, dass die eventuell durch Pflanzenschutzmittel verursachte Krankheit Parkinson als Berufskrankheit anerkannt werden soll. Dadurch steigen jedoch die BG-Beiträge um bis zu 16 Prozent, gab Valentin Sonner zu bedenken.
Eugen Tritschler wandte ein, dass es erstens noch keine Beweise dafür gebe, zum anderen die Landwirte Pflanzenschutzmittel angewandt hätten im Glauben, dass diese zugelassen seien. Folglich müsste der Hersteller der Pflanzenschutzmittel haften. Des Weiteren sei es unfair, dass die (Bio-)Landwirte die höheren Beiträge stemmen müssen, auch wenn sie gar keine Pflanzenschutzmittel anwenden.
Bei der BLHV-Kreisversammlung Hochschwarzwald wollten Valentin Sonner und Georg Reichenbach vom Vorstandsteam ihre Ämter eigentlich in neue Hände übergeben. Mangels Nachfolgern traten sie wieder an und wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Zur Kreisverbandsversammlung waren am 30. Oktober 67 wahlberechtigte Mitglieder in die Elzmattenhalle in St. Peter gekommen.
Die Bezirksgeschäftsführerin Silke Grünewald zeigte sich erfreut über die Anwesenheit vieler junger Landwirte. Der Kreisverband Hochschwarzwald hat derzeit 946 Mitglieder, ein Großteil davon sind um die 60 Jahre, dazu kommt ein hoher Anteil an Altenteilern. Jedoch ist auch ein leichter Zuwachs junger Mitglieder zu verzeichnen, oft im Rahmen einer Hofübernahme.
Georg Reichenbach erwähnte vor der Wahl, dass die vor drei Jahren zum Team gewählte Anna Vogelbacher aus Mutterschutzgründen ihren Posten abgegeben hatte. Sowohl er selbst als auch Valentin Sonner wollten nun aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen ebenfalls aufhören. Da sie keine Nachfolger fanden, werden sie ihre Posten nochmals drei Jahre übernehmen. In geheimer Wahl wurden sie mit großer Mehrheit (62 Stimmen) wiedergewählt.
Die acht zur Wahl stehenden Beisitzer wurden im Block per Handzeichen einstimmig gewählt. Es sind dies Andreas Wolber, Löffingen; Jonas Hermann, Saig; Tobias Herbst, Jostal; Stefan Schuler, Stegen; Rudi Steinhart, Kirchzarten; Patrick Ketterer, Löffingen; Tobias Winterhalter, Oberried.
Verabschiedet und mit einem Präsent bedacht wurden anschließend Anna Vogelbacher, Tobias Albrecht, Timo Reichhart, Wolfgang Ketterer und Martin Sieber (nicht anwesend).
Markus Porm als Fachbereichsleiter des Landwirtschaftsamtes berichtete von den Problemen der FAKT-Auszahlung. Zum einen seien viele Mitarbeiter in Ruhestand gegangen, zum anderen habe die Technik beim Ministerium gestreikt. Nur mit vielen Improvisationen und Tricks seien die Gelder geflossen und konnten ausgezahlt werden. Dieses Jahr sollen die Zahlungen wie gewohnt ab November kommen. Versprechen wollte er aber nichts, da die Kommunikation mit dem Ministerium schwierig sei. Oft erfahre das Amt Neuigkeiten erst über die Presse.
BLHV-Präsident Bernhard Bolkart wandte zur verspäteten FAKT-Zahlung ein, dass es sehr unglaubwürdig klinge, dass ein nicht funktionierender Rechner in Stuttgart schuld daran sei. Die Landwirte hätten ihre Anträge fristgerecht eingereicht, seien ihre Verpflichtungen eingegangen und hätten ihren Lohn dafür nicht erwartungsgemäß erhalten. Das dürfe sich nicht wiederholen.
Passend hierzu sprach Christian Weißer, landwirtschaftlicher Kundenberater der Sparkasse Hochschwarzwald. Es sei in der heutigen Zeit extrem schwierig geworden, eine Tilgungsrate auszusetzen oder auf die Schnelle, quasi nach einem Telefongespräch, an Geld zu kommen. Dazu haben die Banken mittlerweile zu hohe Vorgaben. Er gab jedoch Finanzierungstipps. Außerdem sei es natürlich notwendig, sich ein Finanzpolster zu schaffen. Und das wichtigste: Nicht abwarten, bis es fast zu spät ist, sondern sich rechtzeitig an die Bank wenden.
Bernhard Bolkart sprach aktuelle berufsständische Themen an. So stellte er klar, dass die Proteste im vergangenen Winter etwas bewirkt haben. Aber man dürfe nicht lockerlassen. In dem Gesellschaftsvertrag sollen die Bürger erkennen, wie wertvoll und wichtig Landwirtschaft für alle ist.
Zum Wolf und Biber sagte er, dass bewiesen werden müsse, was nicht machbar sei. Der Biber habe keine natürlichen Feinde, verursache immense Schäden auch im Bereich Grundwasser und da es ihn mittlerweile in fünfstelliger Population gebe, könne er nicht streng geschützt sein. Bei beiden Tierarten seien Eingriffe dringend notwendig.
In der Diskussion meldete sich Markus Wangler zu Wort. Er zollte den Beteiligten des Herdenschutzprojektes Wolf seinen Respekt, war aber der Meinung, dass auf den Schildern stehen müsse „Wir oder der Wolf“, denn ein Miteinander sei unmöglich. Bolkart gab zu verstehen, dass seiner Meinung nach der Schwarzwald, wenn nicht ganz Deutschland, wolfsfrei sein sollte. Man müsse aber im Umgang mit den Befürwortern diplomatisch vorgehen.
Franz-Josef Löffler sprach das „Freiburger Problem“ veganes Essen an Schulen und Kindergärten an. Dies widerspreche dem Bedürfnis der Stadtbevölkerung, in ihrer Freizeit die schöne Schwarzwaldlandschaft zu genießen. Eine offene Landschaft sei aber, ohne Alternative, nur durch Weidetiere möglich! Das müsse immer wieder klargemacht werden.
Bernhard Andris wünschte sich noch mehr Miteinander von Landwirten, Tourismus und Gastronomie. Nur durch eine starke Gemeinsamkeit könne etwas erreicht werden. Er forderte alle auf, ein bisschen mutiger und frecher zu werden, um gegen Vorgaben von oben vorzugehen.
Simon Schwär (und Franz-Josef Löffler) kritisierten den BLHV, dass sie bei den Bauernprotesten zu langsam reagiert hätten und nicht gleich bei den ersten Demos dabei waren. Bolkart verteidigte sich, dass es wichtig gewesen sei, Vorbereitungen und Genehmigungen einzuholen, damit man rechtlich auf der sicheren Seite sei. Zum Abschluss sprach Valentin Sonner die Mitteilung an, dass die eventuell durch Pflanzenschutzmittel verursachte Krankheit Parkinson als Berufskrankheit anerkannt werden soll. Dadurch steigen jedoch die BG-Beiträge um bis zu 16 Prozent, gab Valentin Sonner zu bedenken.
Eugen Tritschler wandte ein, dass es erstens noch keine Beweise dafür gebe, zum anderen die Landwirte Pflanzenschutzmittel angewandt hätten im Glauben, dass diese zugelassen seien. Folglich müsste der Hersteller der Pflanzenschutzmittel haften. Des Weiteren sei es unfair, dass die (Bio-)Landwirte die höheren Beiträge stemmen müssen, auch wenn sie gar keine Pflanzenschutzmittel anwenden.
Christine Rombach