Der Brückenbau ist ein komplexes Unterfangen. Man braucht geeignetes Material, wie Stahlbeton oder Holz, und die passenden Werkzeuge. In erster Linie kommt es aber auf die richtige Technik an und das richtige Taktgefühl. Denn beim sogenannten Taktschieben werden Brückenabschnitte aus Beton, so genannte Takte, von einem Pfeiler zum nächsten geschoben, bis die Brücke komplett ist. Ähnlich komplex ist der Brückenbau zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Neben den richtigen Werkzeugen und einem gewissen Taktgefühl kommt es hier vor allem darauf an, dass die Gruppen Einblicke in die Lebenswelt der anderen erhalten. Um Einblicke geht es auch beim Projekt „Bioökonomie ins Bild rücken“ der Universität Freiburg. Im Rahmen des Projekts sind Studierende der Kulturwissenschaften losgezogen und haben eben solche Einblicke gesammelt – und zwar aus erster Hand. Dazu haben sie vier Landwirtinnen und Landwirten aus Südbaden Kameras überlassen, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen ihren Arbeitsalltag dokumentierten. Während des Projekts hat sich die Perspektive der Studierenden auf die Landwirtschaft grundlegend verändert, wie sie schildern: Hin zu einem vertieften Verständnis davon, wie Landwirtinnen und Landwirte ihren Alltag gestalten und dabei neben Fragen der Wirtschaftlichkeit auch Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Hofnachfolge verhandeln. Die Einblicke in die Landwirtschaft werden Verbraucherinnen und Verbrauchern ab sofort durch eine Ausstellung, Großflächenplakate in Freiburg und Stuttgart und zahlreiche Kurzreportagen auf der Projektwebsite und auf Social Media zugänglich gemacht. Projekte wie dieses tragen dazu bei, dass sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen annähern, indem sie Wissen über den Alltag und die Lebenswelt der anderen erlangen. Sie helfen Brücken zu bauen. Und das ist es, was wir dringend brauchen in einer Zeit, in der sich Landwirtschaft und Gesellschaft zunehmend voneinander entfremden und Krisenthemen die Meinungsbildung prägen.
Tasmin Taskale
Der Brückenbau ist ein komplexes Unterfangen. Man braucht geeignetes Material, wie Stahlbeton oder Holz, und die passenden Werkzeuge. In erster Linie kommt es aber auf die richtige Technik an und das richtige Taktgefühl. Denn beim sogenannten Taktschieben werden Brückenabschnitte aus Beton, so genannte Takte, von einem Pfeiler zum nächsten geschoben, bis die Brücke komplett ist. Ähnlich komplex ist der Brückenbau zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Neben den richtigen Werkzeugen und einem gewissen Taktgefühl kommt es hier vor allem darauf an, dass die Gruppen Einblicke in die Lebenswelt der anderen erhalten. Um Einblicke geht es auch beim Projekt „Bioökonomie ins Bild rücken“ der Universität Freiburg. Im Rahmen des Projekts sind Studierende der Kulturwissenschaften losgezogen und haben eben solche Einblicke gesammelt – und zwar aus erster Hand. Dazu haben sie vier Landwirtinnen und Landwirten aus Südbaden Kameras überlassen, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen ihren Arbeitsalltag dokumentierten. Während des Projekts hat sich die Perspektive der Studierenden auf die Landwirtschaft grundlegend verändert, wie sie schildern: Hin zu einem vertieften Verständnis davon, wie Landwirtinnen und Landwirte ihren Alltag gestalten und dabei neben Fragen der Wirtschaftlichkeit auch Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Hofnachfolge verhandeln. Die Einblicke in die Landwirtschaft werden Verbraucherinnen und Verbrauchern ab sofort durch eine Ausstellung, Großflächenplakate in Freiburg und Stuttgart und zahlreiche Kurzreportagen auf der Projektwebsite und auf Social Media zugänglich gemacht. Projekte wie dieses tragen dazu bei, dass sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen annähern, indem sie Wissen über den Alltag und die Lebenswelt der anderen erlangen. Sie helfen Brücken zu bauen. Und das ist es, was wir dringend brauchen in einer Zeit, in der sich Landwirtschaft und Gesellschaft zunehmend voneinander entfremden und Krisenthemen die Meinungsbildung prägen.
Tasmin Taskale