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Betreuung vor Ort in Waldshut-Tiengen soll bleiben

Die schwierige Personalsituation der BLHV-Bezirksgeschäftsstelle in Waldshut-Tiengen wurde auf einer Versammlung in Birndorf diskutiert.

Eingeladen  hatte der Ortsverein Albbruck mit dem Vorsitzenden Ulrich Winkler. Anlass für das Treffen war die Personalsituation auf der Geschäftsstelle in Tiengen. Hier hatten im Herbst 2021 leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Arbeitsverhältnis beendet. Versuche, die Stellen nahtlos wieder zu besetzen, blieben angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels erfolglos. Das Beratungsangebot bei  Sozialversicherung, Hofübergabe, Lebens-, Umwelt- und anderen Fragen konnte  nur durch Unterstützung anderer Geschäftsstellen aufrechterhalten werden. Stellung zu den drängenden Problemen nahmen sowohl der BLHV-Präsident Bernhard Bolkart als auch BLHV-Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig. „Beim Verband stellt sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt genauso dar wie in anderen Berufssparten. Früher meldeten sich zehn Personen auf die Ausschreibung für eine Geschäftsführung. Heute sind es maximal zwei“, berichtete  Bolkart. Die zunächst gelungene Besetzung mit einem neuen Geschäftsführer in Tiengen sei leider nicht von Dauer gewesen. Im Steuerbereich neue Beschäftigte zu finden, erfordere einen hohen personellen und finanziellen Aufwand. Früher seien  die Steuerleute aus bäuerlichen Familien gekommen. In diesem Sektor werde nun  verstärkt geworben, da der BLHV sichere Arbeitsplätze biete, sagte Bolkart. Fiebig bekannte sich zum Standort der Geschäftsstelle im Kreis Waldshut. Die Betreuung vor Ort sei ein Markenzeichen des BLHV. „Ob die Geschäftsstelle im jetzigen Gebäude bleibt, steht zur Diskussion, da hoher Investitionsbedarf mit der Frage nach anderen, passenderen Räumlichkeiten abzuwägen ist“, erklärte  Fiebig.

Zugleich müssten alte Strukturen aufgebrochen werden. Die Allrounder früherer Zeiten gebe es so nicht mehr. Die Themen seien komplexer geworden, Fachleute müssten über die Bezirke hinaus vermittelt werden. Allein der Rechtsbereich habe sich so erweitert, dass der Verband heute sieben Juristen beschäftige, vor 30 Jahren war es einer.

Mit Marina Bucher wurde inzwischen eine neue Mitarbeiterin in Tiengen eingestellt, die die Kommunikation mit den Ortsvereinen und den Betrieben aufrechterhält.  „Ich bin zurzeit noch ein bis zwei Tage in der Woche in der Geschäftsstelle Stockach, um Anleitung für meine Arbeit zu bekommen“, berichtete Bucher. Was sie selbst erledigen könne, tue sie. Bei anderen Fragen vermittle sie Fachleute aus dem Verband, die sich dann selbst bei den Ratsuchenden melden. Die überörtliche Beratung gelte auch für Sozialfragen. Geplant sei, in Tiengen Sprechtage anzubieten.

Unter Verschiedenes nahm Ulrich Winkler zum Ausbau der Autobahn 98 zufrieden Stellung: „Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschützern hat die Bergtrasse und damit verbunden den enormen Landverbrauch verhindert.“

Matthias Werner

Informierten in Birndorf (von links): Kreisvorsitzender Oswald Tröndle, Ulrich Winkler, Marina Bucher, Bernhard Bolkart und Benjamin Fiebig. (Bild: Matthias Werner)