Politik Wirtschaft & Steuer

Kommentar: Wenn die Ausnahme zur Regel wird

Die Möglichkeit zollfreien Imports aus der Grenzzone des Nachbarlands ist zunächst nichts Verwerfliches. Denn es handelt sich ja um eine Ausnahmeregelung. Ärger gibt es nur dann, wenn einige wenige, aber dafür sehr große Betriebe diese Ausnahme zur Regel verkehren. Und zwar indem sie sämtliche Schlupflöcher im wörtlichen und im übertragenen Sinne nutzen, um sich auf Kosten der deutschen Grenzlandwirte an dem Preisgefälle zwischen der Schweiz und Deutschland zu bereichern. Diese Auswüchse sind es, die die Mitglieder des BLHV in der Grenzzone zu Recht auf die Palme bringen. Und jetzt kommt dieses Problem hoffentlich auf die Dialogplattform zwischen der Schweiz und Deutschland. Wir sollten uns das an sich gute Verhältnis zwischen Deutschland und der Schweiz nicht durch einige wenige Profiteure kaputtmachen lassen. Die sich auch auf Kosten ihrer Innerschweizer Berufskollegen bereichern. Die nicht die Möglichkeit haben, billig zu produzieren und teuer zu verkaufen. Deutschen Grenzlandwirten den legalen Weg zum Verkauf in die Schweiz künstlich zu verbauen, ist weder für diese noch für die Landwirte in der Innerschweiz eine Lösung.

Michael Nödl