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Kommentar: Fleisch nicht höher besteuern

Mittlerweile spürt jeder Privathaushalt, dass die Lebensmittelpreise deutlich angezogen haben. Während einige Haushalte das finanziell auffangen können, müssen andere ihre spärlichen Reserven sprichwörtlich vervespern. Das bedeutet noch lange nicht, dass unsere Ernährungssicherheit gefährdet ist, jedoch ist die Politik aufgefordert zu handeln und diskutiert eine Anpassung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel. Die Umwelt-Lobby greift in diese Diskussion tatkräftig ein, um eine alte Forderung wieder ins Spiel zu bringen: Die Mehrwertsteuererhöhung auf „klimaschädliches“ Fleisch. Ginge es nach Greenpeace und Co., sollte der Steuersatz für pflanzliche Produkte gleich Null sein und der für Fleisch auf mindestens 19 Prozent steigen. Wie so viele Forderungen dieser Verbände ist diese nicht weiter gedacht als das Banner, auf dem der Slogan gedruckt wird. Fleisch ist nicht per se ein Klimakiller und Gemüse grundsätzlich keine CO2-Senke. Herkunft und Erzeugung spielen eine entscheidende Rolle. Weiter darf Klima auch nicht der einzige Nachhaltigkeitsfaktor sein. Eine klimafreundliche Tomate aus Spanien besteht fast nur aus Wasser, das das Erzeugerland eigentlich nicht hat. Wenn diese bei uns verzehrt wird, ist das vielleicht klimafreundlich, schadet aber dem Wasserhaushalt in Spanien erheblich. Es steht nicht zur Diskussion, ob wir unseren CO2-Fußabdruck reduzieren müssen – das müssen wir. Erfolgreich werden wir dabei jedoch nur, wenn hier jeder auf seine Weise spart. Und wer spart nun mehr? Der SUV-fahrende Veganer oder der stets radelnde Steakhaus-Stammgast?

Elsner

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